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29. April 2024

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Schuldnerberatung als Instrument der Hilfe zur Selbsthilfe

Schuldnerberatung als Instrument der Hilfe zur Selbsthilfe© piqs.de/winkel

In Niederösterreich schrumpft die Schuldenlast, aber dennoch ist keine Entspannung in Sicht.

Die Schuldnerberatung NÖ registrierte im Vorjahr in ihren Erstgesprächen mit rund 72.500 Euro zwar die niedrigste Durchschnittsverschuldung seit Jahren, von einer Entspannung könne aber nicht die Rede sein, betont Geschäftsführer Michael Lackenberger. Wegen der geplanten Novelle des Privatinsolvenzrechts rechnet er in den nächsten Jahren mit einem deutlichen Anstieg der Privatinsolvenzen um „mindestens 30 Prozent“. Derzeit seien in Niederösterreich etwa 21.000 Menschen überschuldet, rechnet Lackenberger. Er hofft, dass die geplante Novelle vielen Betroffenen einen leichteren Neustart ermöglicht.

Junge Männer hoch verschuldet
Im Vorjahr sind insgesamt 2.270 Erstberatungsgespräche sowie 6.600 weitere Beratungsgespräche abgewickelt worden. Von den insgesamt 4.189 Personen, die im Vorjahr betreut wurden, ist der allergrößte Teil, nämlich fast 40 Prozent, in Folge von Arbeitslosigkeit oder Einkommensverschlechterung in die Schuldenfalle geraten. An 2. und 3. Stelle folgen der nicht geglückte Schritt in die Selbstständigkeit sowie das Scheidung und Trennung.
Bei den mehr als 300 Jugendlichen bis 25 Jahre, die im Vorjahr eine Beratung in Anspruch genommen haben, ist die Verschuldung im Vorjahr um acht Prozent auf rund 20.000 Euro angestiegen. Es fällt auf, dass die jungen Männer mit über 23.000 Euro deutlich höher verschuldet sind als die Frauen mit 16.000 Euro. Auch hier rangieren bei beiden Geschlechtern die Ursachen Arbeitslosigkeit und Einkommensverschlechterung und das Konsumverhalten ganz weit oben.
Tätig ist die NÖ Schuldnerberatung an den fünf Standorten St. Pölten, Wiener Neustadt, Hollabrunn, Zwettl und Amstetten. In allen anderen Bezirksstädten sowie in Klosterneuburg, Schwechat und St. Valentin bietet sie Sprechtage an.

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NOe-Wirtschaftspressedient/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 07.04.2017

Besser beraten statt nur strafen

Besser beraten statt nur strafen© piqs.de/adrian boliston

Die Wirtschaftsminister fordert den Arbeitnehmerschutz möglichst rasch praxistauglich zu reformieren.

"Arbeitnehmerschutz ist wichtig, aber die Vorschriften sind kein Selbstzweck, sondern müssen praktikabel und finanzierbar sein. Die Fülle und teilweise Widersprüchlichkeit der Rechtslage überfordert Betriebe und Behörden", sagte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner im Anschluss an das heutige Reformgespräch zum Arbeitnehmerschutz mit Sozialminister Alois Stöger, sowie Vertretern von Sozialpartnern, Experten und Unternehmern.

Überflüssige Meldepflichten
Ein Ergebnis der aktuellen Debatte ist, dass überflüssige Meldepflichten rasch gestrichen und Begehungs-Intervalle verlängert werden. "Es ist absurd, dass Betriebe sogar Beinahe-Unfälle, bei denen nichts passiert ist, aufschreiben und melden müssen. Das wird jetzt abgestellt werden", nennt Mitterlehner ein Beispiel. Der Wirtschaftsminister spricht sich zudem für eine ambitionierte Reform der Arbeitsstättenverordnung aus. „Die Regelungen müssen einfacher, praxisnäher und dem tatsächlichen Leben von heute gerechter werden“, sagt Mitterlehner unter Verweis auf Trends wie die Digitalisierung oder die Telearbeit.

„Ein Büro ist kein Stahlwerk.“
Mitterlehner verlangt zudem, dass von den Arbeitsinspektoraten das Motto "Beraten statt Strafen" stärker gelebt wird: "Die Beratungskultur muss weiterentwickelt werden. Beratung und Prävention wirken besser als Bürokratie und Strafen." Weiters müssten die Gesetze und Verordnungen mit Hausverstand vollzogen werden müssen. „Ein Büro ist kein Stahlwerk. Daher muss auch bei Kontrollen verhältnismäßiger vorgegangen werden“, sagt Mitterlehner. Zum Beispiel brauche es bei Prüfungen mehr Toleranzmöglichkeiten und eine Gesamtbewertung, um Grenzfälle, bei denen es um wenige Zentimeter auf oder ab geht, vernünftig lösen zu können.

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red/stem/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.04.2017

Mehr Angst, weniger Kinder

Mehr Angst, weniger Kinder© piqs.de/sharon pruitt

Wer sich um den Job Sorgen macht, der schiebt häufiger seinen Kinderwunsch auf oder verwirft ihn sogar ganz.

Steigt die Angst um den Arbeitsplatz, neigen höhergebildete Männer und Frauen mit konkretem Kinderwunsch dazu diesen aufzugeben. Umgekehrt ist die Sache interessanterweise nicht so klar. Sinkt bei höhergebildeten Frauen die Angst um den Arbeitsplatz, können nämlich zwei Effekte auftreten: Die einen entwickeln signifikant häufiger einen Kinderwunsch, die anderen geben ihn häufiger auf. Die Forscher erklären sich das damit, dass höhere Arbeitsplatzsicherheit zwar einerseits die Ressourcen steigert, um Kinder zu bekommen - umgekehrt steht dem jedoch oft ein starkes Engagement am Arbeitsplatz gegenüber.
Auch eine erhöhte Arbeitsplatzsicherheit bei Männer trägt nicht unbedingt zur Realisierung des Kinderwunschs bei. "Dies lässt darauf schließen, dass die Verwirklichung des Kinderwunsches vor allem von der Arbeitsplatzsituation der Frauen abhängt", erklärt Studienautorin Doris Hanappi. Bei Personen mit niedriger oder geringer Bildung ist die Situation etwas anders. Bei ihnen steigt die Wahrscheinlichkeit, ihren Kinderwunsch aufzugeben, nicht mit der persönlichen Arbeitsplatzunsicherheit, sondern mit einer Verschlechterung der generellen wirtschaftlichen Situation.

In ihrem durch ein APART-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) geförderten Forschungsprojekt widmete sich Hanappi an der University of California in Berkeley (USA) mit Kollegen der Universität Lausanne (Schweiz) dem Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzsicherheit und Familienplanung. Analysiert wurden die Angaben von 1.634 Personen in Paarbeziehungen über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 06.04.2017

Versteckte Herzinfarkte entdecken

Versteckte Herzinfarkte entdecken© piqs.de/daniel lobo

Am Kardiologie Kongress in Innsbruck wurden die neuesten Therapien rund ums Herz diskutiert.

Für Hochrisikopatienten, bei denen es bisher nicht gelungen ist, die lebensgefährlichen Cholesterinwerte im Blut zu senken, gibt es nun Hoffnung. Eine neue Antikörper-Therapie, die – ähnlich wie Insulin – gespritzt wird, kann Cholesterin deutlicher als bisher (um ca. 60 %) senken und in der Folge Herzinfarkt oder Schlaganfall verhindern. Die neue Therapie wurde am 19. Kardiologie Kongress Innsbruck mit großer Erwartungshaltung aufgenommen, vor allem auch deshalb.

Unsichtbare Infarkte
Diskutiert wurde auch der Trend zu kabellosen Schrittmacher-Implantation. Bei sehr guter Effektivität liegt der Vorteil vor allem in einer großen Sicherheit in Bezug auf Infektionen und Blutungen. Weniger Material im Körper bedeutet gleichzeitig weniger Blutungs- und Infektionsgefahr. Zwei Sitzungen am Kongress beschäftigten sich mit der Diagnostik von Herzinfarkten mittels Magnetresonanztherapie (MRI), die immer genauer und besser wird und inzwischen mit höchster Verlässlichkeit zwischen Herzmuskelentzündung und Durchblutungsstörungen am Herzen differenzieren kann. Das ist deshalb wichtig, weil daraus unterschiedliche Therapien resultieren.
Entdeckt werden können dadurch erstmals auch die Minoca-Infarkte, bei denen das Gefäß nach dem Infarkt wieder spontan oder durch medikamentöse Behandlung offen ist, sodass in der Angiographie keine behandlungsbedürftige Engstelle erkennbar ist. Das kommt immerhin in 5 Prozent aller Herzinfarkts-Verdachtsfälle vor. Bisher wurden diese Patienten falsch therapiert. Ein großes Thema war die sogenannte Endokarditis. Diese Herzklappen-Entzündungen entstehen meist durch Staphylokokken und Streptokokken und in Verbindung mit schlechter Mundhygiene und Manipulationen am Zahn. Je besser die Mundhygiene, desto geringer auch das Risiko auf Herzklappen-Entzündung.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 06.04.2017

Nur sozial ist zu wenig

Nur sozial ist zu wenig© piqs.de/taber andrew bain

Likes allein bringen nichts. Erst bezahlte Werbung aktiviert Facebook-Fans wirklich.

Einfach über Likes ein Facebook-Gefolge aufzubauen, bringt Marken noch keine Umsatzsteigerung. Erst durch Ansprechen mit Werbung werden Social-Media-Fans wirklich zu aktiveren Kunden, so der Erstautor Daniel Mochon, Marketing-Professor an der Tulane University. Das hat ein Praxistest in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Versicherung Discovery ergeben.
"Wenn wir an Facebook denken, denken wir daran als eine sehr soziale Plattform. Die meisten Unternehmen glauben, dass diese sozialen Interaktionen zu mehr Kundentreue und rentableren Kunden führen", meint Mochon. Doch so einfach ist es nicht. Denn Kunden posten kaum von selbst auf die Facebook-Seiten von Unternehmen. "Sie sehen in der Regel nur einen Bruchteil der Facebook-Inhalte einer Marke, es sei denn, auf sie zielt bezahlte Werbung ab", so der Marketing-Experte. Erst mit dieser Werbung scheint es möglich, Facebook-Fans wirklich zu aktivieren.

Werbung ist sichtbar
Das hat eine Studie anhand der Facebook-Seite des Wellness-Programms Discovery Vitality des Versicherers ergeben. Das Team hat beobachtet, ob allein das Liken der Seite Kunden motiviert, mehr Bonuspunkte durch gesundheitsbewusstes Verhalten zu sammeln. Dazu haben sie zwei Kundengruppen zu einer Befragung geladen, aber nur eine davon auch zum Liken der Facebook-Seite. Über einen Zeitraum von vier Monaten haben diese Facebook-Fans aber nicht mehr Bonuspunkte gesammelt als die Kontrollgruppe.
Anschließend hat Vitality Facebook dafür bezahlt, Facebook-Fans über einen Zeitraum von zwei Monaten zwei Postings die Woche prominent anzuzeigen. Diese Gruppe hat dann tatsächlich acht Prrozent mehr Belohnungspunkte verdient als die Kontrollgruppe. Das Anzeigen tatsächlich wirken, liegt den Forschern zufolge wohl daran, dass User sie eher sehen. Denn einfache Postings schaffen es nicht unbedingt in den Newsfeed.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 06.04.2017

Safe is safe or the conductor for the data orchestra

Safe is safe or the conductor for the data orchestra© piqs.de/nata

Data protection and the interlacing of business processes are currently an intensely discussed subject.

The secure management of data and the linking of different operational procedures are of central importance for public institutions as well as for companies. Companies with the focus on security and reliability are increasingly using the SMS medium, and in the area of data management and system linking, enterprises increasingly rely on flexible cloud services.

Protection against unauthorized access
As a secure way to authenticate the account holder, banks are offered protected access to their own account using TAN SMS. In order to protect against unauthorized access, this system is now increasingly used by other industries for internal company systems. Especially companies with many international workstations secure these processes by a second factor, where a mobile PIN code on the registered mobile phone number is required with every employee login.
The City of Uster, for example, uses this two-factor authentication of the provider websms for the secure remote access of 80 home and workstations to in-house systems. "The reliability of the mobile solutions as well as the professional support for the secure integration convinced us of websms", said Harry Rauter, Head of the Computer Science Department of the City of Uster. The Swiss startup movu.ch has discovered another type of use of two-factor authentication: "We use websms to ensure the quality of our inquiries, which could be increased by a lot of fast and reliable SMS verification", says Laurent Decrue, CEO of movu.ch.

The media as a special sector
A special sector with major changes in targeting and usage is the media sector itself. Many media houses are undergoing a comprehensive transformation process and this also applies to the Hessisch-Niedersächsische Allgemeine newspaper, or HNA, which is operated by Dierichs Verlag. This media house, which has existed since 1945, operates its own internet radio station, reaches several million releases via YouTube and also uses WhatsApp to provide readers with news.

In terms of data management and customer support, HNA is committed to a holistic approach and appropriate services from the cloud, such as "Data Orchestration as a Service (DOaaS)" by T-Systems. Like a data terminal, changed information or new data is sent from one system to another, and different server data or cloud memories are also merged via a central interface.
"The T-Systems-Informatica-Cloud allows us to communicate different systems according to our specifications", says Reinald Grebe, authorized signatory and technical director at Dierichs. "This can be a one-way street, a back and forth interface with different synchronization rhythms such as once a day or in real-time, and this multiplicity is the big advantage."

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red/czaak; translation by economy, Economy Ausgabe Webartikel, 06.04.2017

Neue Energieforschungsstrategie vorgestellt

Neue Energieforschungsstrategie vorgestellt© piqs.de/nasa goddard

Das Infrastrukturministerium will österreichische Technologien reif für Weltmarkt machen – unter anderem mit 40 Millionen Euro für Vorzeigeregionen.

Infrastrukturminister Jörg Leichtfried hat am Donnerstag eine neue Energieforschungsstrategie für Österreich präsentiert. Der besondere Fokus wird jetzt darauf gelegt, österreichische Unternehmen dabei zu unterstützen, saubere Energietechnologien auf den internationalen Markt zu bringen. Damit soll die durch den Klimavertrag von Paris ausgelöste weltweite Nachfrage genützt werden. Gefördert wird Forschung unter anderem zu den Themen Energienetze, Gebäude und Speichertechnologien. Darüber hinaus wird das Programm „Vorzeigeregion Energie“ ausgebaut.

Rasch marktreif
„Wir wollen, dass sich unsere Unternehmen ein möglichst großes Stück vom Kuchen sichern. Darum unterstützen wir sie dabei, ihre neuen Energietechnologien zur Marktreife zu bringen“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Das Ressort unterstützt österreichische Energieforschung mit mehr als 100 Millionen Euro jährlich. Besonderes Augenmerk legt die neue Energieforschungsstrategie darauf, innovative Technologien rasch marktreif zu machen. Herzstück dabei sind die „Vorzeigeregionen Energie“. Dort können Unternehmen ihre Technik unter realen Bedingungen erproben. Dafür stellt das Infrastrukturministerium in den kommenden drei Jahren bis zu 40 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Die erste Ausschreibung startet im April 2017.
Auf internationaler Ebene schließt sich Österreich der Plattform „Mission Innovation“ an. In dieser arbeiten 22 in der Energieforschung führende Staaten zusammen. Auch private Investoren sind als Partner mit an Bord, darunter Bill Gates und Amazon-Chef Jeff Bezos. „Mission Innovation“ stärkt die internationale Zusammenarbeit und eröffnet heimischen Betrieben ein weltweites Absatzfeld für Energietechnologien.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.04.2017

Studieren und Arbeiten als idealer Einstieg ins Berufsleben

Studieren und Arbeiten als idealer Einstieg ins Berufsleben© piqs.de/dancewart

Salzburger IT-Unternehmen und die FH Salzburg schnüren ein finanzielles Paket für Studierende – Theorie, Praxis und finanzieller Unterstützung.

Mit einem neues Studienpaket sollen mehr Studierende für ein IT-Studium in Salzburg begeistert werden. "Unser erklärtes Ziel ist es, mit einem österreichweit einzigartigen und attraktiven Angebot mehr qualifizierte IT-Studierende für den Studiengang zu gewinnen", sagt Nela Danho, Vorstandsmitglied des Fördervereins Informationstechnik & System-Management. Das Pilotprojekt des Fördervereins unterstützt Studierende des Studiengangs Informationstechnik & System-Management materiell, zum Beispiel mit einem Wohnzuschuss und einer Teilzeitbeschäftigung, aber auch mit Kontakten in die IT-Unternehmen Salzburgs.
"Wir können durch diese Initiative engagierte IT-Nachwuchskräfte einerseits in Salzburg finden und andererseits nach Salzburg holen und aktiv die IT-Ausbildung unterstützen", sind sich die Mitinitiatoren conova-Geschäftsführer Gerhard Haider und Porsche Informatik-Geschäftsführer Rainer Trischak einig.

Fixer Job
Studierende bekommen neben einem bezahlten Studienplatz einen Wohnkostenzuschuss sowie einen fixen Teilzeitarbeitsplatz bei einem Salzburger IT-Unternehmen. Die Arbeitszeit pro Woche beträgt 11 Stunden und ist dabei flexibel gestaltbar. Zum Beispiel können während prüfungsintensiven Zeiten die Arbeitsstunden reduziert und im Gegenzug dazu in den Ferien erhöht werden.
"Unsere Studierenden können über dieses einzigartige Paket Theorie und Praxis ideal miteinander verbinden und schon während der Ausbildung viel Praxiserfahrung sammeln", sagt Gerhard Jöchtl, Leiter des Studiengangs Informationstechnik & System-Management. Das Angebot richtet sich an Bewerber des Vollzeit-Bachelorstudiengang Informationstechnik & System-Management der FH Salzburg, idealerweise mit technischen Vorkenntnissen.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.04.2017

Steuergeschenke zurückholen

Steuergeschenke zurückholen© piqs.de/kostja

Die Arbeiterkammer hilft den Niederösterreichern wieder beim Steuernsparen.

Weil die Arbeitnehmer dem Fiskus jährlich rund 50 Millionen „schenken“, läuft derzeit bei der NÖ Arbeiterkammer (AKNÖ) zum 15. Mal die Steuer-Rückholaktion, und das noch bis zum 9. Juni. „Die Lebenshaltungskosten steigen dauernd an. Daher ist es wichtig und ratsam, sich vom Finanzamt zu viel bezahltes Geld zurückzuholen“, erklärt AK-Präsident Markus Wieser.
Als die Aktion nach der Hochwasser-Katastrophe 2002 ins Leben gerufen wurde, sind es gerade einmal 230.000 Euro gewesen, die per Rückhol-Beratung lukriert werden konnten. Daraus sind im Vorjahr 14,3 Millionen Euro geworden. „Insgesamt haben unsere Steuer-Experten den AK-Mitgliedern in diesem Zeitraum rund 120 Millionen Euro an Steuern erspart“, stellt Wieser fest. Skeptisch ist er allerdings, ob die Rekordsumme aus dem Vorjahr heuer wieder erreicht werden kann. Schließlich seien Menschen mit niedrigem Einkommen durch die Steuerreform schon vorab entlastet worden.

Unfair
Außerdem will Wieser die Freibeträge in Absetzbeträge umwandeln, da gerade Bezieher kleiner Einkommen durch Freibeträge benachteiligt würden. „Freibeträge reduzieren die Steuerbemessungsgrundlage, nicht aber die Steuer direkt. Deshalb profitieren höhere Einkommen stärker“, so Wieser.
Seit dem Vorjahr gibt es zwar die sogenannte antragslose Arbeitnehmer-Veranlagung, aber nur für Wenig-Verdiener. Die antragslose Veranlagung sei keinesfalls mit einer automatischen Veranlagung gleichzusetzen, heißt es aus der AK. Wer etwa Werbungskosten, außergewöhnliche Belastungen oder andere Sonderausgaben geltend machen möchte, der müsse weiterhin selber aktiv werden. Auch Lehrlinge lädt Preiß ein, die Steuer-Beratung der AK zu nutzen. Mehr als drei Viertel von ihnen seien nämlich in Verdienststufen, wo die Negativsteuer wirksam wird, man also Geld zurückbekommt. Im Schnitt „um die 400 Euro.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.04.2017

„Foxi“ als Kompetenzzentrum für Futter- und Lebensmittelsicherheit

„Foxi“ als Kompetenzzentrum für Futter- und Lebensmittelsicherheit© piqs.de/pman aka sea of silance

In Tulln forscht man gemeinsam mit der Wirtschaft an höherer Lebensmittelqualität.

Lebensmittelforschung vom Feld bis zum Teller steht im Mittelpunkt eines neuen Forschungszentrums, das in Tulln (NÖ) eröffnet wurde. Ziel des Kompetenzzentrums ist, die heimische Futter- und Lebensmittelproduktion sicherer und nachhaltiger zu machen und Innovationen voranzutreiben. Dazu arbeiten sechs wissenschaftliche Einrichtungen und über 30 Partner aus der Wirtschaft zusammen.
Das Kompetenzzentrum für Futter- und Lebensmittelsicherheit (FFoQSI, sprich: Foxi) wird im Rahmen des Kompetenzzentrenprogramms COMET als K1-Zentrum gefördert. Für vier Jahre stehen insgesamt 16,4 Millionen Euro zur Verfügung, eine Verlängerung um weitere vier Jahre ist möglich. Die Hälfte des Budgets kommt von den Wirtschaftspartnern, fünf Prozent von den beteiligten Wissenschaftseinrichtungen und 45 Prozent von der öffentlichen Hand.

Spurensuche
Als Beispiel für die Forschungsaktivitäten nennt Martin Wagner, wissenschaftlicher Leiter, den Keimbefall eines Lebensmittels. Viele Keime würden erst im Halb- oder Endprodukt manifest, obwohl die Verunreinigung schon am Feld passiere. Durch die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren soll nachvollzogen werden, an welcher Stelle der Produktionskette es Verfahren zur Gefahrenerkennung brauche.
Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der raschen und präzisen Detektion einer Krankheit bei Feldfrüchten, mit dem Ziel, nicht mehr das ganze Feld, sondern nur den betroffenen Bereich frühzeitig mit Pestiziden behandeln zu müssen.
Wagner ist Professor für Molekulare Lebensmittelbiologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Neben dieser sind als wissenschaftliche Partner unter anderem die Universität für Bodenkultur (Boku) und die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) beteiligt. Wirtschaftspartner sind Firmen wie LGV-Frischgemüse, Philips oder Barilla.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.04.2017

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