Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

27. April 2024

Search form

Search form

Österreich überholt Deutschland, Dänemark und Finnland

Österreich überholt Deutschland, Dänemark und Finnland© piqs.de/rainerpollux

Die aktuelle Eurostat-Studie bestätigt Österreich eine Forschungsquote von über drei Prozent und damit EU-weit Platz zwei mit einer deutlich über EU-Schnitt befindlichen Entwicklung.

Der Forschungs & Entwicklungs-Standort (F&E) Österreich ist weiter im Aufwind und steht im internationalem Vergleich sehr gut da, so auch die Analyse des Wirtschaftsministeriums. „Innerhalb kürzester Zeit haben wir bei der Forschungsquote Innovationsführer wie Deutschland, Dänemark und nun Finnland überholt. Das zeigt auch klar, dass unsere politischen Maßnahmen wie zusätzliche finanzielle Mittel und die stärkere Verschränkung von Wissenschaft und Wirtschaft wirken“, kommentiert Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner die aktuellen Daten von Eurostat.
Österreich liegt mit einer F&E-Quote von exakt 3,1 Prozent an zweiter Stelle in der EU und ist neben Spitzenreiter Schweden (3,3) Prozent) das einzige Land mit einer Quote über drei Prozent des BIP. Damit liegt man auch deutlich über dem EU-Durchschnitt von rund zwei Prozent.

Forschungsmilliarde der Bundesregierung
Bildung, Innovation und Digitalisierung sind auch laut Staatssekretär Harald Mahrer entscheidende Hebel, um in die Gruppe der innovativsten Länder vorzustoßen: „Um im weltweiten Wettbewerb erfolgreich zu sein, brauchen wir die exzellente Grundlagenforschung und die marktnahe Angewandte Forschung. Die Forschungsmilliarde der Bundesregierung stärkt diese Bereiche und vernetzt die Expertise aus Wissenschaft und Wirtschaft.“

Mahrer verweist auf den jüngsten Ministerratsbeschluss und die entsprechenden Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Forschung und Innovation“ der Bunderegierung. Unter anderem soll der Wissenschaftsfond FWF sowie die Akademie der Wissenschaften finanziell gestärkt und universitäre Spin-offs forciert werden.

Links

red/stem/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2016
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 27.04.2024
economy
Newsletter www.economyaustria.at
 
  Impressum | Suche | Datenschutzerklärung © economyaustria.at 2024  
 
Dieses Mail ist ein Service von economyaustria.at fuer seine Abonnenten.
Sie erhalten den Newsletter niemals unverlangt. Der Bezug ist kostenlos.
Sie koennen das Abonnement ueber Ihr Nutzerprofil bequem an- und abmelden

 

Ausgelagerte Seminararbeiten aus Pakistan

Ausgelagerte Seminararbeiten aus Pakistan© piqs.de/lisa spreckelmeyer

Der Plagiatsjäger Stefan Weber sieht das Ghostwriting im Vormarsch begriffen.

Der Plagiats-Sachverständige Stefan Weber ortet einen Vormarsch des Ghostwriting an den Universitäten. „Der Trend, dass immer mehr auf Englisch publiziert wird, führt nach meiner Beobachtung dazu, dass immer mehr Leute die Texte nicht mehr selbst schreiben“, erklärte Weber bei einer Podiumsdiskussion in Wien.
„Die Branche läuft auf Websites wie freelancer.com. Ich habe das selbst ausprobiert und einen Mann aus Pakistan gefunden, der mir um 250 Euro innerhalb von 48 Stunden eine Seminararbeit geschrieben hat“, schilderte Weber seinen Selbstversuch. Die Qualität sei hoch gewesen. „Wenn ich die Arbeit an einer österreichischen Uni einreiche, bin ich mir sicher, dass ich ein Sehr Gut oder Gut bekomme.“

Außerdem sei da noch „Luft nach oben“, vermutete Weber. Begüterte Studierende könnten sich auch Toparbeiten um 800 Euro kaufen. Er selbst habe für sein Experimente nur nicht mehr investieren wollen: „Und da habe ich im Rahmen der Auktion schon zehn Angebote bekommen.“ Wenn man den Aufwand hochrechne, kriege man eine Bachelorarbeit um rund 2.000 Euro, meinte Weber. „Die Arbeiten sind genuin neu geschrieben und plagiatsgeprüft. Ich kann das nur jedem empfehlen, der schnell zu einem Abschluss kommen will“, fügte er an.

Links

APA-Science/red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2016

Komplexe Infrastrukturen für Bevölkerung und Verkehr

Komplexe Infrastrukturen für Bevölkerung und Verkehr© piqs.de/ evan blaser

Selbstfahrende Autos werden nicht so schnell zum Alltag gehören, eine drastische Vereinfachung der Mobilität schon.

Weltweit stehen Städte vor zahlreichen Herausforderungen im Hinblick auf den Verkehr. Zu den wichtigsten gehören das Bevölkerungswachstum und der damit verbundene erhöhte Kapazitätsbedarf. Wie eine weltweite Untersuchung von Xerox in insgesamt 23 Städten zeigt, erwarten die Einwohner in den nächsten Jahren innovative Lösungsansätze von den Stadtverwaltungen. So glaubt der Studie zufolge etwa die Hälfte der Befragten (49 Prozent), dass sie 2020 nur noch eine einzige App für sämtliche Beförderungsoptionen verwenden werden. Mit 27 Prozent kann sich über ein Viertel vorstellen, ein selbstfahrendes Auto zu nutzen.
„Mobilität erfordert komplexe Infrastrukturen. Daher ist eine breite Nutzung selbstfahrender Technologien bis 2020 vermutlich nicht realistisch“, schätzt Pat Elizondo, Xerox. „Die Städte haben jedoch durchaus Möglichkeiten, in diesem Zeitrahmen den Forderungen ihrer Bürger nach Innovation Rechnung zu tragen. Dazu gehört auch und vor allem die Bereitstellung einer einzelnen, einheitlichen Mobilitäts-App.“

Pilot
Seit Beginn dieses Jahres kann Xerox eine entsprechende Lösung bieten. Die Mobilitäts-App Go wird derzeit in den US-Städten Los Angeles, Denver und Centennial sowie im indischen Bangalore in einer Pilotphase getestet. Sie fasst alle in der jeweiligen Stadt verfügbaren Beförderungsoptionen zusammen und errechnet den schnellsten, günstigsten und umweltfreundlichsten Weg zum gewünschten Ziel.
„Zwar tendieren die Jüngeren schon heute eher zu öffentlichen Verkehrsmitteln, doch ältere Menschen bevorzugen immer noch das Auto. Mit Apps wie dieser lassen sich die Bürger aller Altersstufen leichter ins Boot zu holen und zum Umstieg auf alternative Transportmittel bewegen“, erklärt Elizando.

Links

red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2016

Wechsel im ISPA-Vorstand

Wechsel im ISPA-Vorstand© ISPA

Die österreichische Internetwirtschaft hat einen neuen Präsidenten.

Bei der 20. Generalversammlung des Verbands der österreichischen Internetwirtschaft wurde der Vorstand der ISPA – Internet Service Providers Austria für die neue Vereinsperiode gewählt. Andreas Koman, in der Geschäftsleitung von Tele2 für Recht, Regulierung und Einkauf verantwortlich, hat nach acht Jahren als ISPA-Präsident nicht mehr für dieses Amt kandidiert.
Abgelöst wurde er von Harald Kapper, Gründer und Geschäftsführer des auf Infrastrukturlösungen und integrierte Internetanwendungen spezialisierten Internet Service Provider www.kapper.net. Für 2017, in dem die ISPA ihr 20-jähriges Jubiläum feiert, sieht Kapper wesentliche Schwerpunkte in den Bereichen Netzsperren und Urheberrecht. „Natürlich werden wir uns auch im kommenden Jahr sowohl auf nationaler wie auch auf EU-Ebene intensiv für die Anliegen der österreichischen Internetwirtschaft einsetzen, das Mitgliederservice ausbauen und auch unser Vereinsziel – die Förderung des Internets in Österreich – konsequent weiterverfolgen“, fasst Kapper die Vorhaben der ISPA zusammen.
Die ISPA ist der Dachverband der österreichischen Internetwirtschaft. Sie wurde 1997 als eingetragener Verein gegründet und vertritt über 200 Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und anderen Gremien. Ziel der ISPA ist die Förderung des Internets sowie die Kommunikation der Marktteilnehmer untereinander.

Links

red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2016

Europäische Medizintechnik gewinnt an Attraktivität

Europäische Medizintechnik gewinnt an Attraktivität© piqs.de/helvetica

Die Umsätze der Medtech-Unternehmen schrumpfen, die Aussichten sind trotzdem gut.

Die europäischen Medtechs konnten 2015 ihre Umsätze um 21 Prozent auf 129 Milliarden US-Dollar deutlich steigern. Dagegen fiel der Umsatz der US-Konkurrenz um elf Prozent auf 209 Milliarden US-Dollar. Insgesamt sind damit die Umsätze der Medtech-Branche in den USA und Europa erstmals geschrumpft – sie sanken um 1,2 Prozent auf 337 Milliarden US-Dollar, so Ergebnisse des aktuellen Medizintechnik-Reports von Ernst & Young (EY).
Trotz der rückläufigen Zahlen stand die Branche an den Kapitalmärkten sehr gut da. Die Marktkapitalisierung der Medtech-Unternehmen stieg um 13 Prozent auf 717 Milliarden US-Dollar. Im laufenden Jahr deutet alles auf ein noch höheres Wachstum hin: In den ersten neun Monaten stieg der Marktwert bereits um 15 Prozent auf 822 Milliarden US-Dollar.
Die Attraktivität der Medtech-Unternehmen zeigt sich auch bei den Übernahmen und der Bereitstellung von Venture Capital: Der Gesamtwert im untersuchten Zeitraum von Juli 2015 bis Juni 2016 betrug 77 Milliarden US-Dollar, eine Zunahme von 28 Prozent. Start-ups erhielten 5,6 Milliarden US-Dollar und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Niedriger Wert
Weniger gut lief es für Neulinge auf dem Börsenparkett: Nach 41 IPOs von Juli 2014 bis Juni 2015 trauten sich im gleichen Zeitraum 2015/16 nur noch 15 Unternehmen neu an die Börse. Der Wert sank um 74 Prozent auf 590 Millionen US-Dollar – dem niedrigsten Wert seit 2012. „Die Medtech-Unternehmen schaffen es nicht, mehr Wachstum zu generieren. Ihnen fehlen in der Breite die Innovationen, die echten Durchbruch bedeuten,“ erläutert Erich Lehner von EY Österreich. „
„Die Branche ist daher mitten in einer Transformation. Während einige im Wettbewerb vor allem auf Größe und Portfoliotiefe setzen und nach geeigneten Übernahmekandidaten suchen, versuchen andere, den Kunden und seine Bedürfnisse breiter abzudecken“, resümiert Lehner.

Links

red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2016

Unternehmerische Expertise für Nachhaltigkeit

Unternehmerische Expertise für Nachhaltigkeit© Die Grünen Steiermark ​

Die Steirerin Sabine Jungwirth wird neue Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft.

Bei der Generalversammlung der Grünen Wirtschaft am vergangenen Wochenende wurde die steirische Unternehmerin Sabine Jungwirth zur neuen Bundessprecherin gewählt. Sie wird ihr Amt mit Jahresbeginn 2017 von Volker Plass (siehe economy-Interview „Die neue Wertschätzung“) übernehmen. 



Kleinunternehmerin im Bereich Bauplanung

Sabine Jungwirth (47) betreibt seit 2002 ein bautechnisches Planungsbüro und ist Unternehmensberaterin für Nachhaltigkeits-Management. Sie war während der letzten Jahre für die Grünen als Abgeordnete im Steiermärkischen Landtag aktiv, ist Mitglied der steirischen Landesleitung der Grünen Wirtschaft und war von 2010 bis 2011 Landessprecherin.

Links

red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2016

„Die neue Wertschätzung der hunderttausenden Ein-Personen-Unternehmen in Österreich.“

„Die neue Wertschätzung der hunderttausenden Ein-Personen-Unternehmen in Österreich.“© Anna Stöcher

Volker Plass war 1999 Mitbegründer der Grünen Wirtschaft und von 2000 bis kürzlich ihr Bundessprecher. In der Zeit hat er als Spitzenkandidat vier Wahlen erfolgreich geschlagen und die Grünen bei der letzten Wirtschaftskammer-Wahl auf bundesweit über 9 Prozent gebracht. Economy sprach mit dem Wiener Grafik-Designer über politische Erfahrungen, über Mut und Angst sowie über die Notwendigkeit einer radikalen Steuerreform bei Klimaschutz und Arbeitslosigkeit.

Economy: Welche Erfahrungen hast Du als Unternehmer und Mensch in einer politischen Funktion gemacht?
Volker Plass: Jeder, der in der Politik tätig ist, muss damit leben, dass er sich da in einem „manisch-depressivem“ Arbeitsumfeld befindet. Einerseits ist dieser Beruf extrem interessant und spannend, und es gibt nichts Befriedigenderes als Dinge umzusetzen und Verbesserungen zu erzielen.
Auf der anderen Seite muss man damit zurechtkommen, dass an neun von zehn Tagen genau das nicht geschieht und man hauptsächlich erfährt, was alles – aufgrund welcher Klientel-Interessen auch immer – gerade nicht geht.

... das klingt in der Tat schwierig.
Politik ist in erster Linie das Verhandeln von Interessensgegensätzen, weshalb man oft mit Kompromissen und nicht mit optimalen Lösungen zufrieden sein muss. Den WählerInnen sollte auch klar sein, dass sich die Politik oft in einem großen Dilemma befindet.
Viele PolitikerInnen würden wahrscheinlich gerne mutiger sein und unpopuläre aber notwendige Maßnahmen ergreifen. Sie haben jedoch Angst, bei der nächsten Wahl genau deswegen von jenen abgestraft zu werden, die ihnen die ganze Zeit Untätigkeit vorwerfen.

Welche wirtschaftspolitischen Entwicklungen sind in Deiner Funktionsperiode erwähnenswert?
Obwohl die Grüne Wirtschaft innerhalb der Wirtschaftskammer immer nur eine kleine Oppositionsfraktion war, ist es uns mit innovativen Ideen trotzdem gelungen, etliche Veränderungen zu erreichen.
Dass heute die Leistungen der hunderttausenden Ein-Personen-Unternehmen wertgeschätzt werden und deren soziale Absicherung ein großes Thema ist, ist sicherlich zu einem großen Teil unser Verdienst.

... thematische Schwerpunktsetzung und Strukturen der Wirtschaftskammer war immer ein großes Thema ...
... auch die wirtschaftliche Bedeutung der vielen Betriebe, die mit Klimaschutz- und Umwelttechnologie sensationelle Exporterfolge erzielen, ist der Kammerspitze heute wesentlich mehr bewusst als früher.
Last but not least hat unsere permanente Kritik an den aufgeblähten Kammerstrukturen sicherlich zu einigen Verbesserungen und Sparmaßnahmen geführt, die ohne uns unterblieben wären. Es ist hier aber noch sehr viel zu tun!

Welche Notwendigkeiten siehst Du zukünftig, insbesondere als Kleinunternehmer aber auch als Grüne-Interessensvertretung?
Unsere Politik steht vor zwei großen Aufgaben: Wir haben uns im UN-Abkommen von Paris völkerrechtlich zu effektivem Klimaschutz verpflichtet. Und wir müssen etwas gegen die rasant steigende Arbeitslosigkeit tun.
Der Schlüssel zum Erfolg in beiden Bereichen liegt in einer grundlegenden Reform unseres Steuersystems mit radikaler Entlastung des Faktors Arbeit inklusive der Lohnnebenkosten und gleichzeitig die Ressourcen- und Energieverschwendung spürbar teurer machen.

Das wird schon lange diskutiert, mittlerweile über Parteigrenzen hinaus. Wie kann das in der Praxis aussehen?
Ein einfaches und konkretes Beispiel: Wenn wir bei Neukauf umweltschädlicher Produkte eine CO2-Steuer einführen und gleichzeitig die Mehrwertsteuer für Reparatur-Dienstleistungen deutlich herabsetzen, sind gleich zwei Schritte in die richtige Richtung getan. Das Steueraufkommen würde insgesamt nicht wachsen, aber die Steuern würden ganz anders wirken und den ökologischen Umbau unterstützen.

Welche Herausforderungen siehst Du generell für Wirtschaft und Standort, national und international?
Wir müssen erkennen, dass die Probleme seit 2008 keine herkömmliche Wirtschaftskrise darstellen, sondern dass wir gerade den schleichenden Zerfall unseres bisherigen Wirtschaftsmodells erleben. Grob vereinfacht: Das Wohlstands-Versprechen „Auto für alle!“ funktioniert in Zukunft als Wachstums-Motor nicht mehr.

Warum soll das nicht mehr gehen?
Einerseits ökonomisch, weil schon alle Österreicher ein Auto haben, und andererseits ökologisch, weil jetzt auch alle Chinesen eines wollen. Die große Herausforderung dieses Jahrhunderts, etwa Stichwort: Klimaschutz, besteht darin, sich auf grundlegend andere, ökologisch nachhaltige Formen des Wohlstands zu einigen und diesen Wohlstand so unter allen Menschen zu verteilen, dass niemand unter die Räder kommt.

(Anm. der Redaktion: Volker Plass und economy-Redakteur Christian Czaak haben von Ende der 1990-er bis Mitte der 2000-er Jahre an mehreren gemeinsamen Projekten gearbeitet. Das aus dieser Zeit resultierende Du-Wort kommt daher auch im aktuellen Interview zur Anwendung.)

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 29.11.2016

Reines Nanogold

Reines Nanogold© piqs.de/xuan

An der TU Wien wurde ein Meilenstein in der Nanotechnologie erreicht.

Ein neues Verfahren der TU Wien ermöglicht es, aus einer goldhaltigen organischen Verbindung beinahe reines Gold herzustellen. Damit kann man nun Nanostrukturen produzieren, wie man sie für viele Anwendungen in der Elektronik und der Sensorik benötigt. „Gold spielt für die Nanotechnologie eine ganz besondere Rolle“, sagt der Elektrotechniker Heinz Wanzenböck vom Institut für Festkörperelektronik der TU Wien. Gold-Nanostrukturen mit ganz bestimmter Form benötigt man etwa für Biosensoren.

Flaschenhals
Beliebig geformte Nanostrukturen aus reinem Gold zu produzieren, war aber lange ein Flaschenhals in der Nanotechnologie. An der TU Wien wurde nun eine neue Technik entwickelt, mit der dieses Problem gelöst wird: Durch Beschuss einer organischen Metallverbindung mit einem fokussierten Elektronenstrahl bleibt am Ende an bestimmten Stellen nur noch das Gold übrig. Durch die Beifügung eines Oxidationsmittels – und das ist die Neuerung – kann so eine Struktur aus praktisch reinem Gold hergestellt werden.
Der Unterschied zeigt sich bei der Messung der elektrischen Leitfähigkeit: Gold leitet elektrischen Strom extrem gut, genau deshalb ist es in der Nanotechnologie so gefragt. Die Leitfähigkeit der extrem unreinen Goldstrukturen, die man bisher erzeugen konnte, war etwa eine Million Mal schlechter als die von reinem Gold. (TU Wien).

Links

red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.11.2016

Zuhause sterben und Facebook mitbegraben

Zuhause sterben und Facebook mitbegraben© piqs.de/mausezahntiger

Selbst im Tod ist der Wunsch nach Individualisierung allgegenwärtig. Außerdem müssen heute auch Facebook-Profile mit beerdigt werden.

Wenn es irgendwie möglich ist, wollen die meisten Menschen im Kreise der Familie sterben und nicht im Krankenhaus. „Immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema Tod und Sterben. Das konnten wir auch bei unserem Tag der offenen Tür sehen“, sagt Katharina Strack-Dewanger, Innungsmeisterin der Bestatter in der niederösterreichischen Wirtschaftskammer. „Zu Hause sterben ist vermehrt ein Wunsch.“
Die Grundaussage ist deckungsgleich mit einer Studie, die die Innung der Bestatter der Wirtschaftskammer Österreich veröffentlicht hat. Demnach ist Individualität in allen Varianten der Megatrend am Bestattungsmarkt. Nicht das übliche Begräbnis, sondern eine persönliche Note ist gefragt.

Langsam
„Das ist nicht unbedingt mit Mehrkosten verbunden“, meint Bundesinnungsmeister Franz Nechansky. Vielmehr wollen die Angehörigen genau wissen, was im Todesfall zu tun ist. Nicht nur wie der Bestattungsvorgang als solcher beschaffen ist, sondern auch wie man etwa das digitale Erbe verwalten soll. „Ein Bestatter oder ein damit beauftragter Partner wird sich also darum kümmern müssen, wie beispielsweise Social Media Profile quasi zu Grabe getragen werden“, so Nechansky.
Strack-Dewanger weist allerdings darauf hin, dass sich der Wandel nur langsam vollziehe. Als Beispiel nennt sie den schon lange bestehenden Trend zur Feuerbestattung: „Niederösterreich liegt da keineswegs im Bundestrend. Während in Österreich bereits 42 Prozent aller Bestattungen Kremationen sind, sind es in Niederösterreich gerade einmal 18,5 Prozent von den insgesamt 17.258 Sterbefällen in unserem Bundesland im Jahr 2015.“
Die Kunden von Strack-Dewanger entscheiden sich größtenteils für die Erdbestattung: „Sie hat Tradition und hat im ländlichen Raum noch immer einen hohen Stellenwert.“

Links

NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.11.2016

Pages