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29. März 2024

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Reines Nanogold

Reines Nanogold© piqs.de/xuan

An der TU Wien wurde ein Meilenstein in der Nanotechnologie erreicht.

Ein neues Verfahren der TU Wien ermöglicht es, aus einer goldhaltigen organischen Verbindung beinahe reines Gold herzustellen. Damit kann man nun Nanostrukturen produzieren, wie man sie für viele Anwendungen in der Elektronik und der Sensorik benötigt. „Gold spielt für die Nanotechnologie eine ganz besondere Rolle“, sagt der Elektrotechniker Heinz Wanzenböck vom Institut für Festkörperelektronik der TU Wien. Gold-Nanostrukturen mit ganz bestimmter Form benötigt man etwa für Biosensoren.

Flaschenhals
Beliebig geformte Nanostrukturen aus reinem Gold zu produzieren, war aber lange ein Flaschenhals in der Nanotechnologie. An der TU Wien wurde nun eine neue Technik entwickelt, mit der dieses Problem gelöst wird: Durch Beschuss einer organischen Metallverbindung mit einem fokussierten Elektronenstrahl bleibt am Ende an bestimmten Stellen nur noch das Gold übrig. Durch die Beifügung eines Oxidationsmittels – und das ist die Neuerung – kann so eine Struktur aus praktisch reinem Gold hergestellt werden.
Der Unterschied zeigt sich bei der Messung der elektrischen Leitfähigkeit: Gold leitet elektrischen Strom extrem gut, genau deshalb ist es in der Nanotechnologie so gefragt. Die Leitfähigkeit der extrem unreinen Goldstrukturen, die man bisher erzeugen konnte, war etwa eine Million Mal schlechter als die von reinem Gold. (TU Wien).

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.11.2016

Zuhause sterben und Facebook mitbegraben

Zuhause sterben und Facebook mitbegraben© piqs.de/mausezahntiger

Selbst im Tod ist der Wunsch nach Individualisierung allgegenwärtig. Außerdem müssen heute auch Facebook-Profile mit beerdigt werden.

Wenn es irgendwie möglich ist, wollen die meisten Menschen im Kreise der Familie sterben und nicht im Krankenhaus. „Immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema Tod und Sterben. Das konnten wir auch bei unserem Tag der offenen Tür sehen“, sagt Katharina Strack-Dewanger, Innungsmeisterin der Bestatter in der niederösterreichischen Wirtschaftskammer. „Zu Hause sterben ist vermehrt ein Wunsch.“
Die Grundaussage ist deckungsgleich mit einer Studie, die die Innung der Bestatter der Wirtschaftskammer Österreich veröffentlicht hat. Demnach ist Individualität in allen Varianten der Megatrend am Bestattungsmarkt. Nicht das übliche Begräbnis, sondern eine persönliche Note ist gefragt.

Langsam
„Das ist nicht unbedingt mit Mehrkosten verbunden“, meint Bundesinnungsmeister Franz Nechansky. Vielmehr wollen die Angehörigen genau wissen, was im Todesfall zu tun ist. Nicht nur wie der Bestattungsvorgang als solcher beschaffen ist, sondern auch wie man etwa das digitale Erbe verwalten soll. „Ein Bestatter oder ein damit beauftragter Partner wird sich also darum kümmern müssen, wie beispielsweise Social Media Profile quasi zu Grabe getragen werden“, so Nechansky.
Strack-Dewanger weist allerdings darauf hin, dass sich der Wandel nur langsam vollziehe. Als Beispiel nennt sie den schon lange bestehenden Trend zur Feuerbestattung: „Niederösterreich liegt da keineswegs im Bundestrend. Während in Österreich bereits 42 Prozent aller Bestattungen Kremationen sind, sind es in Niederösterreich gerade einmal 18,5 Prozent von den insgesamt 17.258 Sterbefällen in unserem Bundesland im Jahr 2015.“
Die Kunden von Strack-Dewanger entscheiden sich größtenteils für die Erdbestattung: „Sie hat Tradition und hat im ländlichen Raum noch immer einen hohen Stellenwert.“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.11.2016

Success story about personal bankruptcy

Success story about personal bankruptcy© piqs.de/winkel

Former entrepreneurs and the unemployed are the most frequent people to become bankrupt.

(Vienna; english/german) The rate of self-employed people becoming bankrupt has sunk. In 1995 it was still at the 40-50% mark. In successive years it has continuously gone down and in the first half of 2016 it stands at exactly 30%. “The more insolvency proceedings are opened for entrepreneurs, the fewer former self-employed people there are with debts.” If immediate proceedings were opened for all insolvent entrepreneurs, then this would greatly reduce debt control and debt repayment,” says Hans-Georg Kantner of KSV1870.
Personal bankruptcy has been present for the past 20 years. In the meantime, over 120,000 proceedings have been opened with a significantly high level of success. In roughly 73 percent of all proceedings an agreement was reached between debtor and creditor with a payment plan (in Germany it’s only 2 percent). In the remaining cases, absorption procedures followed, from which 85% ended with liberation from residual debts.

Unemployment and crisis
With 17% of causes, unemployment ranks in second place in the causes of insolvency. Failure or lack of means of earning is responsible for a total of 47% of all debt settlement instances. Other reasons trail behind as being overestimation of personal earning capacity (9%) and careless management of finances (9%). Speculation and taking out of credit cards which improve credit history are barely relevant. Generally the credit report of the credit user is checked thoroughly.
Life crises get in the way of the ability to work and of opportunities; divorce (5%) and other calamities, such as illnesses (6%) for example, are the main drivers of these crises. Personal problems that debtors are experiencing such as addiction or imprisonment have a great effect at 11%. Burdens caused in the family sphere are low-ranking reasons for insolvency at 7%.

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Erfolgsstory Privatkonkurs

Ehemalige Unternehmer und Arbeitslose geraten am häufigsten in die Privatinsolvenz.

Der Anteil der Selbstständigen an den Privatkonkursen ist gesunken. 1995 betrug der Anteil noch 40-50 Prozent. In den Folgejahren ist er kontinuierlich gesunken und liegt im 1. Halbjahr 2016 bei exakt 30 Prozenz. „Je mehr Insolvenzverfahren über Unternehmer eröffnet werden, desto weniger ehemalige Selbstständige mit Schulden. Wenn über alle insolventen Unternehmen unverzüglich ein Verfahren eröffnet wird, würde dies Schuldenregulierung oder Sanierung deutlich erleichtern“, so Hans-Georg Kantner vom KSV1870.
Seit über 20 Jahren gibt es den Privatkonkurs. Mittlerweile wurden schon über 120.000 Verfahren eröffnet, die eine ausgesprochen hohe Erfolgsrate aufweisen: In etwa 73 Prozent aller Verfahren kam es zu einer Einigung zwischen Schuldner und Gläubigern mittels Zahlungsplan (in D nur 2 Prozent). In den übrigen Fällen erfolgten Abschöpfungsverfahren, die zu etwa 85 Prozent mit einer Restschuldbefreiung endeten.

Arbeitslosigkeit
Mit 17 Prozent der Ursachen rangiert die Arbeitslosigkeit als größte Einzelursache auf dem zweiten Platz der Insolvenzgründe. Scheitern oder Fehlen eines Broterwerbs sind also in Summe für fast 47 Prozent aller Schuldenregulierungsfälle verantwortlich. Andere Ursachen rangieren abgeschlagen, etwa die eigene Leistungsüberschätzung bei Geldaufnahme (9 Prozent) und leichtfertiger Umgang mit Geld (9 Prozent). Spekulation oder Kreditaufnahmen, bei denen die Kreditwürdigkeit vorsätzlich besser dargestellt wird, spielen kaum eine Rolle. Generell wird die Bonität von Kreditnehmern recht genau geprüft.

Krisen
Lebenskrisen behindern berufliche Pflichten und Möglichkeiten, Scheidung (5 Prozent) und sonstige Schicksalsschläge, wie zum Beispiel Erkrankung (6 Prozent) sind die Hauptträger dieser Krisen. Persönliche Probleme der Schuldner wie etwa Sucht oder Gefängnis, schlagen mit 11 Prozent zu Buche. Eine eher untergeordnete Rolle bei den Insolvenzursachen nehmen mit 7 Prozent Lasten aus dem Familienbereich ein.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.11.2016

Klassische Banken unter Druck

Klassische Banken unter Druck© Bilderbox.com

Das Online- und Mobile-Banking ist auf dem Vormarsch.

Die Banken stehen unter Druck. Die neuen Mitspieler auf dem Markt haben den Vorteil, dass sie ihre Produkte schnell auf die veränderten Kundenbedürfnisse zuschneiden können. Das betrifft vor allem die digitalen Technologien, die für die Abwicklung von Bankgeschäften immer wichtiger werden.
So sagen 41 Prozent der Bankkunden weltweit, dass sie im vergangenen Jahr häufiger Online-Banking genutzt haben. Ein Drittel hat öfter über mobile Endgeräte Bankgeschäfte erledigt. Gerade im Mobile-Banking gibt es noch Luft nach oben: Während drei Viertel der Kunden im vergangenen Jahr online über ihren Computer Bankgeschäfte tätigten, nutzte nur knapp die Hälfte ihr Smartphone und 30 Prozent ihr Tablet. Immerhin 27 Prozent nutzten die Bezahlfunktion auf dem Handy.

Vorreiter
Das Online- und Mobile-Angebot der Bankbranche bewerten die Bankkunden weltweit vergleichsweise gut. Befragt nach dem ihrer Meinung nach über alle Branchen hinweg besten digitalen Leistungsangebot nennen immerhin 44 Prozent die Finanzbranche. Damit liegt sie knapp auf dem dritten Platz hinter Reiseanbietern und der Unterhaltungsbranche (jeweils 48 Prozent).
Nutznießer könnten allerdings alternative Anbieter sein: Bereits mehr als ein Drittel der Kunden bevorzugen diese gegenüber Banken aufgrund eines besseren „Digital-Erlebnisses“. Das sind Ergebnisse der Global Consumer Banking Survey der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die weltweit 52.000 Bankkunden befragt wurden.
„Beim so wichtigen Zukunftsthema Digitalisierung haben alternative Anbieter in den Augen der Kunden momentan oft die Nase vorne. Die Abwicklung von Bankgeschäften über Smartphone oder Computer ist einfach und spart Zeit und Geld“, erklärt Georg von Pföstl, EY. „Hier gilt es für Banken, schnell attraktive Lösungen zu entwickeln, wenn sie keine Abwanderungswelle hin zu Non-Banks und Direktbanken erleben wollen.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2016

New video analytics technology for business security

New video analytics technology for business security© piqs.de/tony fischer

A new video analytics technology for both security and business, the sMart Data Warehouse, was showcased by Netavis Software at the Security Essen 2016 fair for security and fire prevention in Germany.

The new IP platform contextualises security and business data to provide user-specifically tailored information for each user and the tasks at hand, so a current narrative of the Israel Homeland Security Report.
“Our vast experience with IP video and seamlessly integrated video analytics shows that video analytics data is truly valuable only when combined with business and other relevant data and individually processed for each user. With sMart Data Warehouse, the NETAVIS platform for security and business is now complete, and we are in a position to generate real added value with IP video for our customers,” said Wolfgang Baumgartner, CEO of NETAVIS Software.

The professional data warehouse technology and elaborate interfaces facilitate the integration of video meta data, sales and revenue figures, weather information and much more. For business analysts, sMart offers versatile options to analyse and compare all available data in detail. In addition, it serves as information source for big data applications.
NETAVIS sMart Data Warehouse is immediately available to be hosted on the customers’ IT infrastructure as software. Ingram Micro offers NETAVIS sMart Data Warehouse pre-installed on professional IVS Supermicro servers as sMart Appliance. Alternatively, a cloud solution of sMart Data Warehouse is provided. Both deployment options are already implemented successfully in pilot projects.

According to sourcesecurity.com, the official product launch includes not only NETAVIS Video Analytics modules but also a light sensor from NOVATEC as well as 3D sensors from XOVIS and VIVOTEK. Compared to the decades of predominance of closed, analogue CCTV systems, the last 20 years have been marked by a rapid digital evolution of video surveillance. After an initially hesitant conversion to IP based solutions, physical security has long since moved into the IT departments. Furthermore, the increased deployment of video analytics radically improved the quality of video surveillance.
By now, video analytics also collects business data which vastly exceeds classical security topics and can generate important business value. In-Store-Analytics is becoming a standard application of video surveillance in retail, and also other industries are frequently using IP video for counting, classification, and more. The new sMart Data Warehouse technology joins the company’s open video management platform Observer and the product iCAT.

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IHLS/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2016

Ungeliebte Banken

Ungeliebte Banken© piqs.de/world travel

Das Vertrauen in die Bankbranche sinkt weiter. Die Bankkunden nutzen immer öfter alternative Finanzdienstleister.

Weltweit gibt jeder vierte Bankkunde an, dass sein Vertrauen in den vergangenen zwölf Monaten gesunken ist. Gestiegen ist es nur bei jedem Fünften. Auch das Vertrauen in die eigene Hausbank ist gesunken: Nur vierzig Prozent vertrauen dieser, 2014 waren es immerhin noch 44 Prozent.
Dennoch ist die Relevanz von Banken weltweit immer noch hoch: 57 Prozent sehen in der klassischen Filialbank ihren wichtigsten Finanzdienstleister, weit vor sogenannten Non-Banks (24 Prozent) und Direktbanken (11 Prozent). Zu sicher sollten sich Banken allerdings nicht fühlen: Bereits 41 Prozent geben an, dass sie aufgrund alternativer Möglichkeiten weniger auf Banken angewiesen sind.

Langsam und wenig zuverlässig
Dazu kommt, dass Banken bei wichtigen Anforderungen mäßig gut abschneiden: Nur jeweils etwa ein Drittel findet, dass die Produkte beziehungsweise Dienstleistungen der Bank auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind und dass sie schnell auf Anfragen reagiert. Nur rund ein Viertel hält die Beratungsleistungen ihrer Bank für zuverlässig. Das sind Ergebnisse der Global Consumer Banking Survey der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die weltweit 52.000 Bankkunden befragt wurden.
„Fast ein Jahrzehnt nach Beginn der Finanzkrise hat es die Finanzbranche noch nicht geschafft, das Vertrauen der Kunden zurückzuerhalten“, erklärt Georg von Pföstl, EY. Auf der anderen Seite sind Banken immer noch die erste Wahl bei Finanzangelegenheiten. Nach wie vor geben 59 Prozent an, für neue Produkte oder Beratung immer noch in die Filiale zu gehen. Dieses noch vorhandene Vertrauen nutzen Banken momentan zu wenig, sagt Pföstl: „Ein Großteil der Kunden sieht ihre individuellen Bedürfnisse bei ihrer Hausbank nicht erfüllt. Das ist gefährlich – denn Direktbanken und Non-Banks machen den traditionellen Instituten zunehmend Konkurrenz.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2016

The Computer learns to learn

The Computer learns to learn© piqs.de/schnubbii

Facebook is donating a Server to IST Austria for lifelong learning.

(Vienna; english/german) Since 2013, Facebook has been carrying out research on artificial intelligence (AI) at its Artificial Intelligence Research Lab, FAIR. The American company is promoting AI research with faster hardware. It has enlisted 15 European research groups - among them one from the Austrian Institute of Science and Technology (IST) in Klosterneuburg - with 22 GPU - high performance servers at its disposal.
“We want to support these talented research teams with the technology they need. We believe that this will speed up their progress and encourage innovative spirit in their department,” FAIR director Yann LeCun explains in a broadcast.
Researchers in Belgium, France, Germany, Italy, Great Britain, Russia, Switzerland and of course Austria, will be benefiting from the new, high-speed hardware. Christoph Lampert, Professor for Computer Vision and Machine Learning was successful with his application.

Graphic power
A GPU Server is a traditional computer equipped with eight graphic cards, which are much faster with certain applications than conventional processors,” Lampert explains. “Lifelong learning is at the centre of his project. The computer continues to learn from its previous experiences and solve problems better than previously.”
The contents are about understanding pictures. “The computer needs to recognise which objects are currently visible, which area of the picture is the interesting foreground and which is the uninteresting background,” cites Lampert. In the beginning, the computer would only be able to tell apart a few categories, such as whether it is an animal, a car or a pedestrian. In due course, it would learn the difference between a bus and a lorry.

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Der Computer lernt lernen

Facebook schenkt IST Austria einen Server – für lebenslanges Lernen.

Facebook betreibt seit 2013 mit FAIR, seinem Artificial Intelligence Research Lab, die Erforschung Künstlicher Intelligenz (KI). Nun fördert das US-Unternehmen die europäische KI-Forschung mit schneller Hardware und stellt 15 europäischen Forschungsgruppen - darunter eine vom Institut of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg – 22 GPU-Hochleistungsserver zur Verfügung.
„Wir wollen diesen talentierten Forschungsteams mit der notwendigen Technologie unter die Arme greifen, weil wir glauben, dass das ihren Fortschritt beschleunigt und Innovationen in der gesamten Branche fördert“, erklärt FAIR-Leiter Yann LeCun in einer Aussendung.
Von der neuen schnellen Hardware profitieren Forscher in Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien, Russland, der Schweiz und eben Österreich. Am IST Austria war Christoph Lampert, Professor for Computer Vision und Machine Learning, mit seinem Antrag erfolgreich.

Grafikpower
„Bei dem GPU-Server handelt es sich um einen klassischen Computer, der mit acht Grafikkarten ausgestattet ist, die für gewisse Anwendungen sehr viel schneller rechnen als herkömmliche Prozessoren“, erklärt Lampert. Im Mittelpunkt seines Projekts steht „lebenslanges Lernen: Der Computer soll kontinuierlich lernen, seine bisherigen Erfahrungen nutzen, um besser zu werden und künftige Aufgaben besser lösen zu können.“
Inhaltlich geht es um Bildverstehen. „Der Computer soll erkennen, welche Objekte gerade sichtbar sind, welcher Bereich des Bildes der interessante Vordergrund und welcher der uninteressante Hintergrund ist“, so Lampert. Am Anfang lerne der Computer dabei nur wenige Klassen zu unterscheiden, vielleicht nur Tier, Auto oder Fußgänger. Im Lauf der Zeit soll er aber den Unterschied zwischen einem Bus und einem Lkw erkennen.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.11.2016

Die Geburtsstunde der Zeitung

Die Geburtsstunde der Zeitung© piqs.de/vaticanus

Eine Untersuchung von 16.000 handgeschriebenen Zeitungen wirft ein neues Licht auf die Geschichte des modernen Nachrichtenwesens.

Im späteren 16. Jahrhundert ließen sich zwei Brüder aus dem berühmten Kaufmannsgeschlecht der Fugger Nachrichten aus aller Welt per Post nach Augsburg senden. Bezahlte Informanten haben damals für wohlhabende Abonnenten Nachrichten gesammelt und handschriftlich verfasst.
Die Brüder Fugger haben diese Nachrichten binden lassen und jahrgangsweise gesammelt. Diese Sammlung, die seit dem 17. Jahrhundert Teil der kaiserlichen Bibliothek in Wien ist, „dokumentiert zeitlich genau das Vorfeld der Entstehung der gedruckten Zeitung“, so Katrin Keller. Bislang wird die Entstehung des periodischen Zeitungswesens in Europa mit dem Jahr 1605 verbunden, als in Straßburg die erste gedruckte Wochenzeitung erschien. Dieses Geburtsdatum der europäischen Presse sei jedoch zu diskutieren, sagt die Historikerin des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung.

Europaweites Pressenetzwerk
Katrin Keller erschloss gemeinsam mit Nikolaus Schobesberger und Paola Molino die Sammlung in einem vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekt. Sie ist nun auch digitalisiert worden und der internationalen Forschung als Datenbank zugänglich. Damit lässt sich zugleich ein beachtliches Informationsnetzwerk belegen, das im späten 16. Jahrhundert existierte. Gut sichtbar werden so die großen Nachrichtenzentren wie Rom, Venedig oder Augsburg; manche Nachrichten kamen aber auch aus Übersee, aus Indien, Nordafrika und dem Nahen Osten.
Bislang wurde die Sammlung zwar als bedeutend, meist aber als Ausnahme oder Einzelstück verstanden. Das FWF-Projekt konnte zeigen, dass in anderen Archiven, etwa in Marburg, Dresden oder München, umfangreiche Bestände an von Hand geschriebenen Nachrichten bestehen, die auf die Anfänge des modernen Pressewesens weisen.
Die Zeitung war vorrangig ein Instrument politischer Kommunikation. Sie diente politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungsträgern möglichst umfassende Kenntnis über ihre Gegenwart zu erlangen: Zwei Drittel der Berichte vermittelten Informationen über militärische Ereignisse, wichtige Vertragsverhandlungen, fürstliche Hochzeiten oder politische Entwicklungen. Aber auch Geschichten über Entdeckungsfahrten nach Übersee sind in den Fuggerzeitungen zu finden.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.11.2016

Pflichtausgaben für einen Big Deal

Pflichtausgaben für einen Big Deal© piqs.de/hrohmann

Die Industriellenvereinigung Österreich fordert ein Forschungsfinanzierungsgesetz und damit die Absicherung staatlicher Finanzspritzen.

Damit der angekündigte New Deal der Bundesregierung zu einem „Big Deal“ wird, braucht es für die Industriellenvereinigung (IV) auch gesetzlich bindende höhere Ausgaben für Forschung, Technologie und Innovation (FTI).
Die öffentliche Hand müsse erneut voranschreiten, forderte die frühere Infineon-Chefin und Vorsitzende des FTI-Auschusses der IV, Monika Kircher. In den vergangenen zehn Jahren habe der Staat zwar sehr erfolgreich Firmen motiviert, Forschung zu betreiben. Auf das seit 2011 in der FTI-Strategie der Bundesregierung festgeschriebene Ziel, die Ausgaben in dem Bereich bis 2020 auf 3,76 Prozent des BIP zu erhöhen, würden aber aus heutiger Sicht 2020 etwa fünf Milliarden Euro fehlen.

Gesetzliche Festschreibung
Um mittelfristig Planungssicherheit herzustellen, brauche es das angekündigte Forschungsfinanzierungsgesetz. So würden „Forschungsausgaben dann zu Pflichtausgaben“, so Kircher. Das brauche es auch, weil etwa die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung schon lange nicht mehr die angestrebten 125 Millionen Euro pro Jahr ausschüttet. Zuletzt waren es nur noch 18 Millionen Euro.
Weiters forderte Kircher, dass die 100 Millionen Euro aus der Bankenabgabe möglichst bald in die angewandte Forschung fließen sollten. Denn im vergangenen Jahr konnten von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG als hervorragend eingestufte Forschungsprojekte mit einem Volumen von 133 Millionen nicht gefördert werden.
Positiv sei, dass Unternehmen in Österreich einen Teil ihrer F&E-Aufwendungen von ihren steuerpflichtigen Einkünften abziehen können, wie der Generaldirektor von Boehringer Ingelheim, Philipp von Lattorff, ausführte. Die Erhöhung der Prämie auf zwölf Prozent 2015 sei auch ein gewichtiges Argument für den Ende 2015 fixierten Ausbau des Engagements des deutschen Pharmakonzerns in Wien gewesen.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.11.2016

Grüne Ideen gesucht

Grüne Ideen gesucht© Bilderbox.com

Die Klimafonds-Initiative greenstart sucht klimaschonende Geschäftsideen.

Ab sofort sucht der Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) wieder nach innovativen, nachhaltigen Business-Ideen. Bis Ende Jänner 2017 können Start-Up-Projekte und konkrete Projektideen in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Landwirtschaft und Mobilität eingereicht werden.
Ideenentwicklungs-Workshops in Wien, Graz und Innsbruck bereiten angehende Gründer auf die Einreichung vor. Den TOP-10 winken je 6.000 Euro Unterstützung, ein halbes Jahr Workshops und Coachings zur Entwicklung von praxistauglichen Geschäftsmodellen und die Chance auf weitere 15.000 Euro Preisgeld.

Die Initiative greenstart geht damit in die dritte Runde. Sie unterstützt die Markteinführung und innovativer, nachhaltiger Technologien und Dienstleistungen, die zur CO2-Einsparung beitragen. Der Blick auf die TOP-10 des ersten und des zweiten Durchgangs zeigt die Vielfalt der Ideen und Konzepte, die bereits von der Unterstützung durch das Programm profitiert haben.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.11.2016

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