Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

13. Mai 2024

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Secret Russian UAV Spotted by Google Maps

Secret Russian UAV Spotted by Google Maps© piqs.de/ingo ehrlich

A large UAV was clearly seen on aerospace photos of the Google Maps web mapping service application, the Military Russia informational website reported. According to the website, the photos were taken at the Kazan Aviation Factory, so news from the israel homeland security report.

A new drone
Experts assume the UAV spotted is the Russian Altius-M, a brand-new top-secret reconnaissance drone, known for its large duration of flight. In fact, pictures showing the Altius UAV were already revealed inadvertently in February, when they were briefly published by the regional republic of Tatarstan’s government on the website after a visit by Russian defence minister Sergei Shoiguy.
According to southfront.org, the device was jointly developed by the Kazan enterprise and the St. Petersburg company after they won a competition of the Russian Defense Ministry on creation of a HYPERLINK "http://ausr.i-hls.com/"UAV in the weight class of about 5 tons in 2011. According to the contract, developers received about $35 million for the project.

Optoelectronical system
The secret UAV is entirely made of composite materials and has a takeoff weight of up to five tons. It’s length is about 11.6 meters and it’s wingspan about 28.5 meters. The aerial vehicle is equipped with two V12 diesel engines, which have a takeoff power of about 500 horsepower and are equipped with airscrews. The flying range of the Altius-M is about 10,000 kilometers, and the flight duration is up to 48 hours.
Supposedly, the Altair is equipped with a station of optical imagery intelligence with an optoelectronic system, while a side-looking position-radar station with an active phased antenna array is mounted in the forebody. The Altius-M first flight was completed during 2014 with testing to be carried out during 2015. Enter into service is planned for 2017 or later, reports defenceblog.com.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.01.2017

Kontinuierlich rasantes Wachstum

Kontinuierlich rasantes Wachstum© piqs.de/david goehring

Das österreichische FinTech-Unternehmen wikifolio legt das vierte Wachstumsjahr in Folge hin.

Nach eigenen Angaben zählt wikifolio zu den am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Im aktuellen Ranking des Prüfungs- und Beratungsnetzwerks Deloitte landete das FinTech-Unternehmen auf Platz 9.
Mit über 15.500 Musterdepots, mehr als 5.500 Zertifikaten und rund 10 Milliarden abgewickeltem Handelsvolumen sieht sich das Unternehmen als Europas führende Online-Plattform für Handelsideen von privaten Tradern und professionellen Vermögensverwaltern. Auch die Internationalisierung wird weiter vorangetrieben: Wikifolio-Musterdepots können seit kurzem in englischer Sprache geführt werden. Zudem können Trader ihre Handelsideen unter anderem auch in Schweizer Franken Pfund Sterling und US-Dollar umsetzen.

Leistungsbilanz
Mehr als 1.000 der investierbaren wikifolios sind länger als drei Jahre am Markt und können eine entsprechende Leistungsbilanz vorweisen. Andreas Kern, Gründer und CEO von wikifolio sieht sein Unternehmen für weiteres Wachstum auch im fünften Jahr gut gerüstet. Wikifolios hätten sich gerade bei schwankenden Kursen und in stagnierenden Märkten als aktive Beimischung im Depot bewährt und die wikifolio-Trader haben sich etwa auch vor und nach der Brexit-Abstimmung im Durchschnitt besser geschlagen als der DAX.
Wikifolio. com ist eigenen Angaben zufolge die führende europäische Online-Plattform für Handelsideen von privaten Tradern und professionellen Vermögensverwaltern. 2016 wurde das Unternehmen mit dem European FinTech Award in der Kategorie "Persönliches Finanzmanagement" ausgezeichnet. Wikifolio startete 2012 in Deutschland und trat 2013 in den österreichischen Markt ein. 2014 wurde das Finanz-Technologie-Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.01.2017

Frühzeitige Beobachtung und neue Instrumente im schulischen Bildungsbereich

Frühzeitige Beobachtung und neue Instrumente im schulischen Bildungsbereich© piqs.de/d sharon pruitt

Das nächste Schuljahr bringt neue Förderwerkzeuge für Schüler mit Deutschproblemen, mehr Bewegung und die Neue Oberstufe.

Ab dem Schuljahr 2017/18 werden in den ersten Klassen der Volksschulen flächendeckend neue Testinstrumente angewendet, durch die Sprachprobleme von Schülern erkannt werden können. 2018/19 soll der Einsatz auf die zweiten Klassen ausgedehnt werden. Mit dem Diagnoseinstrument "Unterrichtsbegleitende Sprachstandsbeobachtung" (USB) soll jeweils am Beginn des zweiten Semesters erhoben werden, welche Kinder Probleme in Deutsch haben, und diese dann gezielt gefördert werden.

Weitere Neuerungen
Nach dem Burgenland führt auch Oberösterreich eine tägliche Bewegungseinheit in den Pflichtschulen ein. Über die Teilnahme entscheiden die einzelnen Schulen. Es wird aber keine tägliche Turnstunde angepeilt, vielmehr sollen in anderen Unterrichtsfächern Bewegungseinheiten eingebaut werden.
Mit 2017/18 können außerdem die ersten AHS auf das Modell der Neuen Oberstufe (NOST) umsteigen. Dabei wird der Lernstoff in je ein Semester umfassende Module unterteilt. Bei einer negativen Note in einem Fach muss dann nicht die ganze Klasse wiederholt, sondern nur das jeweilige Modul positiv abgeschlossen werden. Bis zur Matura müssen aber alle Nicht Genügend ausgebessert sein. Die Möglichkeit zum Start mit Herbst 2017 werden nach derzeitigem Stand aber nur 25 der 347 AHS nutzen.

Strafen
Erstmals gestraft wird außerdem ab 1. Juli 2017, wenn die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre nicht eingehalten wird. Seit Sommer sind Jugendliche verpflichtet, nach der Schulpflicht entweder eine Schule zu besuchen oder eine Berufsausbildung zu machen. Andernfalls drohen ihren Eltern ab 1. Juli 2017 Sanktionen: Als ultima ratio sind Verwaltungsstrafen zwischen 100 und 500 Euro vorgesehen, im Wiederholungsfall 200 bis 1.000 Euro.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2017

Wiener Neustädter MedAustron startet Krebsbehandlungen

Wiener Neustädter MedAustron startet Krebsbehandlungen© medaustron

Der Teilchenbeschleuniger MedAustron wurde zertifiziert und ist nun offiziell ein Medizinprodukt.

Mit dem Abschluss des Zertifizierungsverfahrens hat MedAustron die letzte Hürde auf dem Weg zur Zulassung als Krebsbehandlungszentrum genommen. Der Teilchenbeschleuniger gelte nun als geprüftes Medizinprodukt und dürfe ab sofort für die Bestrahlung von Patienten eingesetzt werden, teilte MedAustron mit Sitz in Wiener Neustadt mit.
"Gemäß der Europäischen Medizinprodukterichtlinie 93/42/EWG wurde die Anlage einer umfassenden Prüfung unterzogen, um sicherzustellen, dass sie den Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen genügt. MedAustron dürfe nun den Patientenbetrieb aufnehmen "und damit Menschen mit speziellen Tumoren Hoffnung im Kampf gegen ihre heimtückische Krankheit geben", stellte Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schneeberger fest.

Behandlungen beginnen
Der erfolgreiche Abschluss des Zertifizierungsverfahrens stelle "den letzten Schritt am Weg zu den Patientenbehandlungen dar. Bereits seit September ist MedAustron offiziell ein Ambulatorium nach dem Krankenanstaltengesetz". Mit dem positiven CE-Bescheid sei die letzte Auflage erfüllt, um mit den Protonenbestrahlungen beginnen zu können. Erste Patienten seien in den vergangenen Wochen bereits zur Konsultation und Vorbereitung bei MedAustron gewesen und würden nun die Bestrahlungszyklen starten.
Zu Beginn erfolge die Behandlung mit jenen Indikationen, für die sich die Ionentherapie bereits etabliert hat: Menschen mit Hirntumoren, Tumoren an der Schädelbasis oder dem Rückenmark sowie Tumore im Bereich des Beckens. Bis 2020 wird die schrittweise Inbetriebnahme der übrigen Bestrahlungsräume und Teilchenarten abgeschlossen sein. Gleichzeitig erhöht sich die Zahl der Patienten, die pro Jahr behandelt werden können: 2017 werden es laut MedAustron etwa 150 sein, 2020 bereits 1.000.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2017

Die Lizenz zum Sitzen

Die Lizenz zum SitzenNötiger Aktionismus der Jungen Wirtschaft für Unternehmer. © Junge Wirtschaft

Die Junge Wirtschaft Wien steigt gegen die Anrainerparkplatzregelung auf die Barrikaden.

Wie absurd die Wiener Gesetzgebung sein kann, will die Junge Wirtschaft Wien anhand der derzeit gültigen Anrainerparkplatz-Regelung zeigen. Die Zahl der Anrainerparkplätze steigt stetig an, allein im vergangenen Jahr kamen in Wien 1.700 solcher Plätze dazu. Rund 20 Prozent des Parkraums dürfen für Anrainer reserviert werden.

Parkverbot für lokale Unternehmen
Diese werden damit gegenüber Unternehmern bevorzugt, denn besagte Plätze dürfen von den lokal ansässigen Unternehmen nach wie vor nicht genutzt werden. „Genau auf diesen Missstand wollen wir mit unserer Anrainerparkbank-Aktion aufmerksam machen. Denn es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass Parkkarten-Inhaber die Anrainerparkplätze mitbenutzen dürfen“, so Jürgen Tarbauer, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien.

Mitbenutzung nicht ausgelasteter Parkplätze
„Gerade unter der Woche sind diese Parkplätze oft nicht ausgelastet, da viele Anwohner mit ihrem PKW aus den Bezirken pendeln. Umso wichtiger ist es, den zur Verfügung stehenden Platz gerechter und sinnvoller zu nutzen“, so Tarbauer weiter. Daher fordert die Junge Wirtschaft Wien Gleichberechtigung beim Parken, die Anrainerparkplätze müssen für Wiener Unternehmer geöffnet werden. Ein entsprechender Antrag dazu wurde im April von den Grünen eingebracht, das Ergebnis sollte bereits seit dem Sommer feststehen – bis heute hat sich jedoch nichts getan.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.01.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 13.05.2024
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Mehr Gehalt für die Jungen

Mehr Gehalt für die Jungen© piqs.de/kevin dooley

Verlieren ältere Arbeitnehmer ihren Job, finden sie nur mehr schwer einen neuen.

In Österreich steigen die Löhne mit dem Alter viel stärker an als anderswo. Daher finden Ältere nur sehr schwer einen neuen Job. Löhne, die sich nach der Produktivität richten, würden ihnen helfen.
Die aktuellen Arbeitslosenzahlen bestätigen es laut Thinktank Agenda Austria: Ältere sind laut AMS häufiger arbeitslos. Während die Zahl der Arbeitslosen insgesamt im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen ist, ist diese in der Gruppe der über 50-Jährigen um sechs Prozent gestiegen. Das ist auf den ersten Blick paradox, weil die Wahrscheinlichkeit, den Job zu verlieren, für Ältere relativ gering ist. Nur wenn es doch passiert, finden sie viel schwerer wieder eine Stelle.
In Österreich und sonst nur in Frankreich ist die Lohnkurve sehr steil. Das heißt: Der Unterschied zwischen dem Einstiegsgehalt und jenem am Ende der Karriere ist viel größer als im Rest Europas. Ältere Arbeitnehmer sind besonders teuer – nicht gerade hilfreich für jene, die auf Jobsuche sind.

Lebenseinkommen gleich
„Die Löhne sollten mit höherem Alter weniger stark ansteigen, ohne dass das Lebenseinkommen sinkt“, meint Ökonom Michael Christl, Mitautor einer Agenda Austria-Studie. „Wenn die Löhne weniger stark steigen, eröffnet das Spielraum dafür, in der Mitte des Erwerbslebens höhere Gehälter zu zahlen.“. Er plädiert dafür, das Gehalt stärker nach der Produktivität auszurichten und weniger nach dem Alter.
Das Senioritätsprinzip stammt aus Zeiten, als die Arbeitnehmer immer im gleichen Betrieb blieben und schafft einen Anreiz, auch genau das zu tun. Aber die Realität zeigt längst, dass die Arbeitnehmer trotzdem viel mobiler geworden sind. Also profitiert der erste Arbeitgeber davon, dass er einen relativ billigen Arbeitnehmer bekommt. Dafür haben die Arbeitgeber von Älteren den Schaden, und auch die älteren Arbeitnehmer selbst, die eben nur schwer einen neuen Job finden.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.01.2017

Hohe Latten können auch übersprungen werden

Hohe Latten können auch übersprungen werden© piqs.de/claudio gennari

Das IST Austria überrascht sich mit dem eigenen Erfolg bei der Einwerbung finanzieller Drittmittel.

Das Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg (NÖ) wird den vom Bund leistungsabhängig vergebenen Budgetteil komplett abholen. Voraussetzung dafür war, dass die Forscher Drittmittel in der Höhe von 95 Millionen Euro einwerben. Das „hat selbst unsere Erwartungen übertroffen“, erklärt IST-Präsident Thomas Henzinger.
Es sei gelungen, diese relativ hoch gelegte Latte zu überspringen, so der IST-Präsident. Finanziert wird das IST Austria von der Republik und dem Land Niederösterreich, wobei eben 95 Millionen an Bundesmitteln an Drittmittel gebunden sind. Alleine heuer konnten die Wissenschaftler Gelder in der Höhe von 25 Millionen Euro aus externen Quellen lukrieren. Inklusive Spenden in der Höhe von fast 19 Millionen liege man über die gesamten ersten zehn Jahre des Bestehens des Instituts sogar bei etwas über 100 Millionen.

Internationale Mittel
Zu etwa 80 Prozent kommen die Forschungsmittel von internationalen Förderagenturen. Wichtigste Quelle ist auch 2016 der Europäische Forschungsrat (ERC). Alleine heuer gingen zehn hochdotierte Projektförderungen („Grants“) nach Klosterneuburg. Nur zwei Forscher brachten in dem Zeitraum ERC-Förderungen an das IST mit. Entgegen mancher Stimmen kaufe das IST also ERC-Grantees nicht einfach ein.
Dass beim ERC ungefähr 40 Prozent der Anträge des Instituts erfolgreich sind, sei aber „fast zu schön“. Man liege damit sogar über den Quoten von weitaus etablierteren europäischen Universitäten wie der ETH Zürich. Man müsse davon ausgehen, dass das in dieser Schlagzahl nicht weitergehen werde, erklärte Henzinger.
Mit 46 Forschungsgruppen befinde man sich laut dem IST-Präsidenten „fast punktgenau“ auf halbem Weg zur Zielgröße bis 2026. Dementsprechend erweitere man auch die Gebäude-Kapazitäten: So soll demnächst eine Nano-Fabrication Facility fertig werden.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.01.2017

„Mit diesen Möglichkeiten wäre der KGB früher selig gewesen.“

„Mit diesen Möglichkeiten wäre der KGB früher selig gewesen.“© economy

(Video/Text) Der Journalist Hans Rauscher im zweiten Teil des Gespräches mit economy über österreichischen Provinzialismus, über Leserbrief-Könige, über staatlich gesponserte Fake-News aus Troll-Fabriken und über neue Allianzen in Österreich.

Economy: Hans Rauscher, Preisträger zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem auch Staatspreis für Publizistik und zwar „für die Verteidigung im geistigen Sinne.“ Wogegen muss Österreich im geistigen Sinne verteidigt werden?
Hans Rauscher: Immer gegen den Provinzialismus, immer. Das ist ein Thema das sich durchzieht. Wir haben unglaubliche Begabungsquellen und die haben es unglaublich schwer sich gegen eine allgemeine Intellektfeindlichkeit, Bildungsfeindlichkeit, gegen „wer ma scho mochen-“, gegen „wer ma scho kaan Richta brauchn Mentalität“ durchzusetzen.
Wir sind immer aufgewacht wenn es gegangen ist um Kreisky-Wiesenthal, um Waldheim, um Haider.
Also im Schnelldurchlauf: ich hab’, glaub ich, eine ganz ordentliche Printkarriere hinter mir. Und dann, eigentlich durch den Kontakt mit der Gerlinde Hinterleitner vom Standard (Anm. Content-Chefin), bin ich auf die Online-Welt draufgekommen und war sofort fasziniert. Denn, man hat einen direkten Rücklauf vom Leser, man sieht bei den Zugriffszahlen was interessiert und was nicht und durch die Postings bekommt man eine Rückmeldung.
Ich setze mich mit den Postern auseinander, auch mit den anonymen Postern, zum Teil in einer sehr harten Form, zum Teil indem ich sie einfach lösche. Ich gebe vielen eine Antwort - und das wird geschätzt.

Hat das Thema Online, Internet generell die Arbeitsweise im Journalismus verändert ?
Absolut. Ich selbst schau’ mir abends und in der Früh am Tablet die wichtigsten Zeitungen durch. Und dann kommt erst die vertiefende Printlektüre, entweder im Kaffeehaus oder in der Redaktion.
Das Positive ist das weitaus stärkere Eintauchen in die Welt des Lesers bzw. Users. Ich hab beim Kurier im Jahr 6.000 Leserbriefe bekommen, ich war dort der Leserbriefkönig.
Das ist online beim Standard zwar selten aber es kommt vor, dass es 6.000 Reaktionen auf einen Artikel gibt.

Thema Recherche aber auch Thema Sprache betreffend?
Absolut was die Recherche betrifft! Das ist unglaublich, du kannst dir die interessantesten Studien und Artikeln in den internationalen Medien abrufen, in der wissenschaftlichen Welt. Das dauert zehn Minuten was früher zwei Tage gedauert hat.

Tolle Wissensquelle das Internet. Auf der anderen Seite bedingt die Einfachheit der Recherche oftmals einen gewissen Gleichklang bei der Wiedergabe der Themen...
... es gibt eine Unzahl von Quellen was schon sehr wichtig ist. Das andere ist, dass zumindest 70 Prozent von diesen Quellen schlammige Quellen sind und völlig unkritisch hergenommen und konsumiert werden.
Den Effekt hat man zuletzt in den USA gesehen, etwa diese „Breitbart-News“, das sind pure „Fake-News“, die aber eine sehr hohe Wirkung hatten. Das ist ein Phänomen, dass ein Teil der Leute sich an uns „Mainstream-Journalisten“ vorbei sich informiert. Das mag ihnen passen aber sehr oft kriegen sie da einen echten Mist serviert.

Ein weiterer Kritikpunkt am Journalismus ist, dass statt objektiv kritisch zu informieren, zunehmend gewertet wird.
Die Tatsache, dass du etwas größer auf die Seite stellst, ist schon nicht mehr objektiv. In Wirklichkeit, wenn man sagt, ich halte das jetzt für berichtenswert und befrage mehrere Leute dazu damit was herauskommt, ist die Objektivität relativiert und zwar zu Recht.
Das andere ist die tendenziöse Schreibe. Erstens hat es die immer gegeben, die Krawallblätter haben das immer betrieben, das war immer Stimmungsmache, bis hin zur Hetze. Auch jetzt im amerikanischen Wahlkampf waren da ein paar Leute in einen mazedonischen Kaff, die mit der Erfindung von Fake-News Geld gemacht haben.
Das gerät außer Kontrolle und das beginnt bei staatsgesponserten Desinformationsseiten. Wenn der KGB früher solche Möglichkeiten gehabt hätte, die wären selig gewesen. Etwa sogenannte Troll-Fabriken, da sitzen hunderte Staatsangestellte, die nichts anderes machen als hunderte Postings oder gefälschte Nachrichten in westliche, insbesondere europäische Medien zu schicken. Das wird uns noch sehr zu schaffen machen.

Fehlt es den Medien ein bissel an Innovationskraft, haben sie eine Entwicklung verschlafen, wurden sie überrollt?
Ich glaube es fehlt an Einordnung. In dieser Flut an Informationssplittern, könnte ein Markt dafür da sein, dass man etwas eingeordnet kriegt.
Ich glaube auch an seitenlange Reportagen, Essays, usw.. Im Grunde müsstest du über bestimmte Themen kompakt aber doch tief informiert werden.

Blick in die Zukunft, können kleinere, unabhängige Medienhäuser ala Standard oder Kurier allein überleben?
Wenn sie ein entsprechendes Produkt anzubieten haben, ja. Der Standard hat eine Nische in einem liberalen Qualitätssektor - die in Österreich größer wird. Das ist die Hoffnung.
Ich erinnere mich 30 Jahre zurück in die Waldheim-Zeit. Im Kurier einen kritischen Waldheim-Kommentar zu schreiben – und davon habe ich viele geschrieben, hat bedeutet, wütendste Reaktionen, wütendst, persönliche Bedrohungen und vor allem sehr weit gehendes Unverständnis wieso das jetzt sein muss.
Da hat sich doch sehr viel geändert. Und wenn man jetzt den Sieg vom v.d. Bellen anschaut, immerhin 54 Prozent, das ist eine Allianz aus Sozialdemokraten, aus Grünen, aus liberalen ÖVP-lern, aus Unabhängigen, aus Moderneren, aus Leuten in den Großstädten, weltoffener, aus Frauen.
Es gibt ein neues Österreich und das ist nicht progressiv im engeren Wortsinn, sondern es mag nur nicht, dass wir ein finsteres altes Österreich werden. Und wenn sich ein Medium wie der Standard oder auch der Falter, den ich übrigens als politisches Medium immer interessanter finde, das Profil muss sich da anstrengen, wenn also ein Medium sich so lange halten kann und aus dieser Tatsache, dass es ja doch eine Allianz von gemäßigten, von liberalen, von modern Denkenden gibt, dann müsste sich daraus auch auf dem Medienmarkt etwas machen lassen. (red/czaak)

Der dritte Teil des Gespräches mit Hans Rauscher mit dem Schwerpunkt „Europa“ wird kommenden Dienstag, den 17.01.17 publiziert.

(Anm. der Redaktion: Hans Rauscher und economy-Redakteur Christian Czaak kennen einander seit 1997 aus gemeinsamen Standard-Zeiten. Das daher resultierende Du-Wort wurde auch beim Interview beibehalten.)

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.01.2017

Drohnen über dem Gabentisch

Drohnen über dem Gabentisch© piqs.de/jd hancock

Dem Spielwarenhandel brachte Weihnachten ein kleines Umsatzplus.

Mit einer Umsatzsteigerung von ein bis zwei Prozent rechnet Andreas Auer, der Obmann des Papier- und Spielwarenhandels in der Nierösterreichischen Wirtschaftskammer. Derzeit lägen vor allem die Gesellschaftsspiele im Trend. Beliebt wie eh und je seien bei den Buben Lego und bei den Mädchen Lego Friends und kreative Spiele.
Neu ist: „Buben um die zehn Jahre wünschen sich Drohnen, die man selber fliegen kann“, so der Obmann. Sie seien auch preisgünstig ab etwa 50 Euro erhältlich. „Sie bergen aber Gefahren“, sagt er, „der Flug über gewisse Höhen ist nicht erlaubt oder muss der Austro Control gemeldet werden. All das kann in einem Beratungsgespräch beim Fachhändler abgeklärt werden.“ Nachteilig zu spüren bekommt die Branche, dass der Online-Handel im Begriff ist, ihr Geschäftsfeld auf mehreren Ebenen zu durchdringen. Vor allem die Jugendlichen erreiche man daher nur schwer.

Vorteile mit Haken
Jene Spielwarenhändler, die Mitglied in einem Verband sind, haben Vorteile, sagt der Obmann. Solche Vorteile könne es etwa bei den Einkaufskonditionen geben. Aber auch nur bedingt. Denn im Spielwarenhandel hätten die Verbände viel Macht, was Händler von einem Beitritt abhalte. Auf sich allein gestellt können die Händler nur durch Besonderheiten punkten, etwa als Nischenanbieter von Holzspielzeug oder durch regelmäßige Spieleveranstaltungen.
„Wenn dieses Alleinstellungsmerkmal nicht gegeben ist, kann es für den Händler allerdings finanziell eng werden und dieser letztlich ohne Gewinn dastehen, nur weil er will, dass ihm sein Kunde erhalten bleibt.“ Im Gegensatz zum Papierfachhandel, den Auer auch vertritt, hat der Spielwarenfachhandel nämlich kaum Möglichkeiten, sein Sortiment etwa in Richtung Geschenkartikel zu erweitern.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.01.2017

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