Im Zeichen der Forschung
Die Stadt Wien will spätestens bis zum Jahr 2015 Forschungs- und Wissensmetropole Mitteleuropas sein.
Schon heute ist Wien ein Top-Forschungsstandort. Mehr als 35.000 Menschen haben ihren Arbeitsplatz im Bereich der Forschung und experimentellen Entwicklung. Mit einer Forschungsquote von 3,13 Prozent liegt die Bundeshauptstadt deutlich über dem österreichischen Durchschnitt. Für die nähere Zukunft hat sich die Stadt nunmehr neue, ambitionierte Ziele gesetzt – nämlich bis 2015 die Forschungs- und Wissensmetropole Mitteleuropas zu werden.
Um den Wienerinnen und Wienern die Bedeutung von Forschung und Wissenschaft als wichtigen Wirtschaftszweig bewusst zu machen, wurde die Initiative „Forschung findet Stadt“ ins Leben gerufen. Mit einer Reihe von Initiativen und Veranstaltungen, darunter das Wiener Forschungsfest am Rathausplatz, das mit mehr als 20.000 Besuchern auf enormes Interesse stieß, verweist man auf den praktischen Nutzen, den jede und jeder Einzelne im Alltag aus den Erkenntnissen von Wissenschaft und Forschung ziehen kann.
Internationale Reputation
„Wien ist heute als Forschungsstandort auch im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt. Dass in Wien so viel und so hochwertig geforscht wird, kommt in Form von Wirtschaftswachstum, hochwertigen Arbeitsplätzen und steigender Lebensqualität allen Wienerin-nen und Wienern zugute“, ist Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner überzeugt. Wien wolle jetzt und in Zukunft unter den Bes-ten sein. Erfolge in den Be-reichen Kommunikation, Energie- und Biotechnologie zeigen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Um diese Dynamik von Forschung und Innovation weiter zu unterstützen, wird nachhaltig in diese Bereiche investiert. So wurden seit 2004 die Forschungsausgaben in Wien um 19 Prozent auf rund 78 Mio. Euro erhöht. Damit trägt die Stadt Wien mehr als 21 Prozent aller Forschungsausgaben der Bundesländer. Über zwei Mrd. Euro werden für Forschungsaktivitäten in der Bundeshauptstadt ausgegeben. 40 Prozent dieser zukunftsträchtigen Investitionen trägt der öffentliche Sektor, 35 Prozent steuern private Unternehmen bei, und 25 Prozent der Ausgaben kommen aus dem Ausland.
Mit gezielter Innovations- und Technologiepolitik will man den bestehenden Standortvorteil weiter ausbauen. Dazu zählt neben monetärer Unterstützung in Form von maß-geschneiderten Förderprogrammen und Serviceleistungen durch Beratungsstellen vor allem der forcierte Ausbau im infrastrukturellen Bereich. Forschungsstätten wie etwa das Vien-na Bio-tech-Center in St. Marx sind international anerkannt und machen Wien darüber hinaus auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus anderen Staaten attraktiv. „Wiener Forscher sind im Ausland gefragt, und umgekehrt ist es für internationale Top-Leute ein guter Schritt auf der Karrie-releiter, in Wien zu forschen“, sagt Brauner: „Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.“
Erfolgreicher Kurs
Maßgeblichen Anteil an diesem erfolgreichen Kurs haben dabei auch zwei Förderagenturen in der Stadt Wien – der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) und das Zentrum für Innovation und Technologie (ZIT). Als ein wichtiger Baustein der Wiener Technologie- und Innovationspolitik gelten vor allem die jährlich stattfindenden themenspezifischen Wiener Förderwettbewerbe. Die-se sogenannten „Calls“ sollen wissenschaftliche, besonders aber auch Projekte der betrieblichen Forschung und Entwicklung in Wien stärken. Ein nächstes Highlight wird die Präsentation der Sieger- des vom ZIT durchgeführten Calls „Motion Media Vienna 2008“ sein, der Innovationen im Bereich Bewegtbild in Wien fördert.
Neuer Impuls für
Biotech-Standort
Die Life-Science-Branche zählt zu den wachstumsstärksten Forschungsdisziplinen. Bereits 140 Unternehmen sind in Wien in den Bereichen Biotechnologie, Pharma, Medizintechnik und spezialisierte Zulieferer tätig. Eine der zentralen Anlaufstellen im dichten Biotech-Netzwerk aus privaten Forschungsstätten und Universitäten ist das Vienna Biocenter (VBC) in der Stadtentwicklungszone St. Marx. Mehr als 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und rund 700 Studierende aus über 40 Natio-nen sind hier aktiv. Um den beständig steigenden räumlichen Anforderungen auch in Zukunft gerecht zu werden, errichtet die Wien Holding durch ihr Tochterunternehmen WSE (Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft) gemeinsam mit der S+B Gruppe nunmehr die sogenannte Marxbox, eine neue Technologie-Immobilie, die – ausgestattet mit Labors und Büroflächen – weiteren Unternehmen aus dem Biotech-Bereich Platz bietet. Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner: „Unser Ziel ist es, Wien zur Forschungshauptstadt Mitteleuropas zu machen. Die Marxbox ist ein weiterer wichtiger Baustein auf diesem Weg.“ Die Marxbox wird auf einem 1400 Quadratmeter großen Grundstück, das sich auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofs in St. Marx befindet, gebaut. In dem mehrgeschoßigen Gebäude sind Labor- und Büroräumlichkeiten mit einer Gesamtfläche von 7200 Quadratmetern vorgesehen. Nach der Fertigstellung der Immobilie im Jahr 2010 werden hier rund 450 Menschen arbeiten. Die Bauarbeiten selbst sichern rund 200 Arbeitsplätze. Die Gesamtinvestitionen in das Projekt belaufen sich auf rund 14 Mio. Euro.
Das Gebiet auf dem und rund um den ehemaligen Schlachthof in St. Marx ist einer der wichtigsten innerstädtischen Wirtschafts- und Technologiestandorte. In den vergangenen Jahren hat die Stadt Wien gemeinsam mit privaten Investoren dort zukunftsorientierte Projekte wie das T-Center oder das Media Quarter Marx realisiert.