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16. Mai 2024

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Neue Verpackung misst Haltbarkeit von Lebensmitteln

Neue Verpackung misst Haltbarkeit von Lebensmitteln© piqs.de/swordfish

Eine innovative Verpackung soll dazu beitragen, dass der Berg an Lebensmittelmüll kleiner wird.

Viele Tonnen Lebensmittel landen jährlich in Österreichs Müll, ein großer Prozentsatz davon noch genießbar und original verpackt. Häufig ist das Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums, das irritierenderweise als Ablaufdatum verstanden wird, der Grund, warum ein Produkt zu Abfall wird. Das ACR-Institut OFI hat gemeinsam mit acht internationalen Partnern im Rahmen des Projektes TOXDTECT eine Verpackungslösung für dieses Problem entwickelt.
In die Verpackung von Rindfleisch wurde eine Haltbarkeitsmessung integriert. Grundlage dafür bilden das Vorkommen und die Konzentration von flüchtigen organischen Verbindungen, die im Fleisch entstehen. Sie werden von den in die Verpackung eingearbeiteten Sensoren gemessen und mittels Software ausgewertet. Somit kann für jeden Einzelfall die individuelle Haltbarkeit des Fleisches eruiert werden.

Hohe Umsetzungswahrscheinlichkeit
„Die neuartige Verpackungslösung garantiert einerseits längere Haltbarkeiten, andererseits wird es möglich schadhafte und unsachgemäß behandelte Verpackungen, die verkürzte oder überschrittene Haltbarkeit aufweisen, auszusortieren, bevor sie in den Handel gelangen. Ein klarer Vorteil, nicht nur für Konsumenten. Auch Produzenten und der Handel profitieren von größerer Produktsicherheit und Frische“, erklärt Michael Krainz, OFI-Experte für Verpackungsoptimierung
Nach 3 Jahren intensiver Forschungs- und Prüfungstätigkeiten im Rahmen des Projektes TOXDTECT liegen Prototypen vor, die zeigen, dass das in dem EU-Projekt erarbeitete Konzept eine hohe Umsetzungswahrscheinlichkeit aufweist, wenngleich noch einiges an Entwicklungsarbeit bis zum Endziel zu leisten ist. Ein wichtiger Schritt in Richtung intelligenter Fleischverpackung ist jedenfalls getan.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

Studienabbrüche sind oft schon durch Schulerfahrungen vorprogrammiert

Studienabbrüche sind oft schon durch Schulerfahrungen vorprogrammiert© piqs.de/sean mcgrath

Wenn sich Studenten nicht zugehörig fühlen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr Studium nicht abschließen.

Sogenannte nicht-traditionelle Studenten brechen überdurchschnittlich häufig ihre Ausbildung ab. Als einen der Hauptgründe machte die Bildungswissenschafterin Erna Nairz-Wirth von der Wirtschaftsuniversität (WU) in einer Studie fehlendes Zugehörigkeitsgefühl aus. Schon in der Schule nehmen sie wahr, dass sie sozial schlechter gestellt sind als ihre Klassenkameraden. Nicht-traditionelle Studierende sind etwa jene mit Betreuungspflichten, Studenten, die einer Minderheit angehören, die arbeiten oder als erste in der Familie studieren. Für ihre Studie haben Nairz-Wirth und ihre Co-Autoren zwölf Studienabbrecher, die in diese Gruppe fallen, ausführlich interviewt.

Weniger Selbstvertrauen
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Erfahrungen, die unsere Befragten an der Uni gemacht haben, oft in Zusammenhang mit jenen, die sie zuvor in der Schule gemacht haben, stehen", sagt Nairz-Wirth. Die Befragten gaben an, bereits während der Schulzeit und teilweise sogar im Kindergarten das Gefühl entwickelt zu haben, sozial schlechter gestellt zu sein. "Schülerinnen und Schüler aus sozial schlechter gestellten Milieus schließen die Schule oft mit wenig Selbstvertrauen und mit der mangelnden Überzeugung ab, sich an einer Universität ein passendes Netzwerk aufbauen zu können, um erfolgreich zu sein", meint Nairz-Wirth.
Kommen dann noch Leistungsschwierigkeiten oder zusätzliche finanzielle Hürden dazu, könne das schon in der Schule vermittelte mangelnde Zugehörigkeitsgefühl zum Abbruch beitragen. Weiteres Problem: Nicht-traditionelle Studierende scheuen oft den direkten Kontakt zu Tutoren, Lektoren und Professoren.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

Umweltfreundlicher Verkehr dank Ankaufprämie

Umweltfreundlicher Verkehr dank Ankaufprämie© piqs.de/michael caven

Das Umweltministerium und das Verkehrsministerium unterstützen den Kauf von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb mit 4.000 Euro.

Verkehrsministerium, Umweltministerium und Automobilimporteure unterstützen den Kauf privater E-Autos erstmals – mit einer Ankaufprämie in der Höhe von 4.000 Euro. Besitzer von neuen E-Fahrzeugen, die ab dem 1.1.2017 gekauft wurden, können die Förderung online beantragen.
Insgesamt stellen die beiden Ministerien sowie die Automobilimporteure im Rahmen des E-Mobilitätspakets 72 Millionen Euro bereit. Damit soll der Kauf von bis zu 16.000 Elektroautos, die Anschaffung von E-Zweirädern und E-Nutzfahrzeugen, der Erwerb von privaten Ladestationen sowie der Ausbau öffentlicher E-Tankstellen gefördert werden. Außerdem kommt für E-Autos ein eigenes Kennzeichen mit grüner Schrift.

Zuckerl
„Mit unserer Ankaufprämie gibt es erstmals ein Zuckerl für alle Österreicher, die auf ein privates E-Auto umsteigen. Wir bringen damit bis zu 16.000 neue Elektroautos auf die Straße. Das ist ein wichtiger Schritt für mehr umweltfreundlichen Verkehr“, sagt Verkehrsminister Jörg Leichtfried. „Wir unterstützen damit unsere Bürger, Betriebe, Städte und Gemeinden bei der Mobilitätswende. Das bringt mehr Lebensqualität, stärkt die Wirtschaft und nützt der Umwelt“, betont Umweltminister Andrä Rupprechter.
Für Autos mit Elektroantrieb oder Brennstoffzellenantrieb erhalten private und Käufer 4.000 Euro. Hybrid-Fahrzeuge werden mit 1.500 Euro unterstützt, private E-Mopeds und E-Motorräder mit 750 Euro. Auch die Förderung für Betriebe, Gebietskörperschaften und Vereine wird weiter ausgebaut. Beim Kauf eines Elektrofahrzeugs erhalten diese 3.000 Euro und 1.500 Euro für Hybride. Die Anschaffung eines E-Zweirads wird mit 750 Euro gefördert, für ein neues E-Leichtfahrzeug bekommen sie 1.000 Euro und bis zu 20.000 Euro für einen E-Kleinbus oder ein leichtes E-Nutzfahrzeug.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

Telefonwerbung auf illegalem Höhenflug

Telefonwerbung auf illegalem Höhenflug© piqs.de/ramil sagum

Auch die eingehobenen Bußgelder haben sich in Deutschland deutlich erhöht.

Unerlaubte Kaltakquise und Werbung am Telefon haben im vergangenen Jahr in Deutschland zugenommen. Wie aus aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur hervorgeht, gingen 2016 bei der Regulierungsbehörde 29.298 schriftliche Beschwerden zu unerlaubter Telefonwerbung ein. Im Jahr davor waren es 24.455. Experten fordern schärfere Gesetze.
Neben der Zunahme der Anrufe haben auch die verhängten Bußgelder zugenommen: 2016 wurden Strafen über 895.849 Euro festgesetzt, im Vergleich zu 467.350 Euro im Jahr 2015. Im Zeitraum 2013 bis 2016 wurden unter dem Strich 455.478 Euro Bußgelder bezahlt, heißt es in einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Frage der deutschen Grünen im Bundestag.
Nach Länderangaben wurde mit dem Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken 2013 versucht, belästigenden Anrufen bei Gewinnspieldiensten den Boden zu entziehen, indem für solche Verträge ein generelles Textformerfordernis eingeführt worden sei. Ergänzend sei ein neuer Bußgeldtatbestand für unerlaubte Werbeanrufe eingeführt worden, die unter Einsatz einer automatischen Anrufmaschine erfolgen.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

Der Dialog zwischen Dialogfeinden

Der Dialog zwischen Dialogfeinden© piqs.de/lisa spreckelmeyer

In Krems wurden Anfang März 2017 Strategien gegen die Polarisierung der Gesellschaft entwickelt.

Die Konferenz „Das öffentliche Gespräch in der Demokratie“ an der Donau-Universität Krems bearbeitete Problemfelder wie Hass und Hetze im Internet, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit oder der Umgang mit fundamentalistischer religiöser Identität. „Derzeit beobachten wir eine besorgniserregende Polarisierung des öffentlichen Diskurses – und das hat sich seit den Fluchtbewegungen des Jahres 2015 noch verstärkt“, erklärt Gudrun Biffl, die Leiterin des Departments für Migration und Globalisierung der Donau-Universität Krems. Auf der einen Seite nehme der Hass gegenüber anderen zu; es komme zunehmend zu einer Enthemmung fremdenfeindlicher Haltungen. Auf der anderen Seite würden aber auch extremistische religiöse Strömungen den Dialog verweigern. Die sozialen Medien verstärken beide Tendenzen.

Umgang mit radikalen Tendenzen
„Die Frage ist nun, wie man mit diesen radikalen Tendenzen umgehen kann: Wie gestaltet man einen Dialog mit Dialogfeinden?“, so Gudrun Biffl. Die Konferenz, die in einer breiten Kooperation mit interreligiösen Initiativen und Organisationen durchgeführt wurde, zeigte auch die vielfältigen Wege der Praxis und ihre Erfolgsfaktoren auf.
Die derzeit stattfindende Radikalisierung verdecke nämlich teilweise die Erfolge von interreligiösen Projekten oder die aktive Solidarität mit Flüchtlingen, erklärte Ernst Fürlinger, der Initiator der Konferenz und Leiter des Zentrums für Religion und Globalisierung an der Donau-Universität Krems: „Uns geht es daher auch darum, diese vielfältigen Initiativen sichtbar zu machen und die Best Practice-Beispiele lokaler Verständigungsarbeit herauszuarbeiten.“
Gefragt wird auch nach den Möglichkeiten, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der pluralen Gesellschaft zu stärken. „Ein wesentlicher Grundpfeiler dafür ist in einer liberalen Demokratie eben das öffentliche Gespräch, das auf Verständigung und Kompromissbereitschaft ausgerichtet ist und das auf den Menschenrechten basiert“, betonte Fürlinger.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

„Die gleiche Sinnlichkeit wie Klimt und Schiele.“

„Die gleiche Sinnlichkeit wie Klimt und Schiele.“© economy

(Video/Text) Handwerkliche Qualität und die Obsession für den weiblichen Akt eint das malerische Werk von Alfred Kornberger mit dem von Egon Schiele und Gustav Klimt. Anlässlich der zu Ende gehenden Werkschau im Auktionshaus Im Kinsky sprach economy mit Franz Smola, Kurator und Herausgeber des Kornberger-Werkverzeichnisses über die österreichische Tradition der körperbetonten Kunst und über die Alleinstellungsmerkmale von Kornbergers Werk im kunsthistorischen Kontext.

Economy: Franz Smola, Kurator im Leopold Museum und Kunstwissenschafter. Wofür steht der Künstler Alfred Kornberger inhaltlich und handwerklich?
Franz Smola: Der Künstler steht meiner Meinung nach für die große österreichische Tradition der körperbetonten Darstellung. Der weibliche Körper steht in seinem Mittelpunkt und hier reiht er sich ein in eine Tradition, die schon Klimt und Egon Schiele begründet hat, die herauf geht bis zum Wiener Aktionismus.
Bei Kornberger kommt noch das malerische Element dazu, Neoexpressionismus, den wir bei den sogenannten Neuen Wilden in den 80er-Jahren sehen. Hier reiht er sich ein auch in eine Tendenz, die zu der Zeit ganz führend war, etwa diese starken Farben.

Stichwort Klimt, Schiele: Auch der große Sammler Rudolf Leopold hat ihn immer wieder mit Egon Schiele verglichen, Kornberger ist auch Bestandteil der Sammlung Leopold. Wo sehen Sie hier Gemeinsamkeiten oder etwaige Gegensätzlichkeiten?
Kornberger hat mit Klimt und Schiele diese Obsession für den weiblichen Akt gemeinsam. Bei Klimt und Schiele wissen wir, dass für sie der weibliche Körper das Modell war. Sie haben vor allem in den Zeichnungen immer wieder Frauenakte dargestellt.
Und auch Kornberger reiht sich ein in diese Tradition. Er schafft, auch im Genre der Ölmalerei ständig den weiblichen Akt. Aber anders als Klimt und Schiele ist Kornberger natürlich ein Vertreter des späten 20. Jahrhunderts.
Das Grundelement, das Anliegen, dass Klimt und Schiele und auch Kornberger verbindet ist die Verehrung für den Akt, die Sinnlichkeit. Auch wenn Kornberger deformierend ist, wenn er entstellend ist, die Sinnlichkeit durch die Form und Farben ist immer spürbar.

Kornberger hat neben dem weiblichen Akt auch andere Zyklen gemacht, Gegenständliches oder Insekten zum Beispiel...
... Kornberger hat nicht nur den weiblichen Akt als Motiv gewählt sondern versucht Gegensätze herzustellen und da verwendet er oft ganz artfremde, ungewöhnliche Objekte wie etwa das Fahrrad oder Insekten oder Spinnendarstellungen, die dann eine ganz neue Kombinationsmöglichkeit mit dem weiblichen Akt hervorrufen.
Oder er lässt den Akt in sich oder in diese Gegenstände verwandeln. Er schafft gleichsam Hybride oder Metamorphosen zwischen Insekten, Blumen und Körpern.
In dieser Weise ist das wirklich einzigartig und das gibt es auch in dieser Zeit generell nicht.

Bleiben wir ganz kurz bei diesen Zyklen. Ein besonderer Zyklus ist der „Zeus“, maschinenartige Gebilde, in dem Fall der Kontext Fahrrad. Wie ist dieser Zyklus kunsthistorisch einzuordnen?
Auch dieser Zyklus Zeus ist sehr ungewöhnlich. Ein weiblicher Akt, der mit dem Fahrrad gleichsam in Zwiesprache tritt und auch körperlich eine erotische Annäherung mit dem Fahrrad, das gibt es in der österreichischen Kunstgeschichte eigentlich kaum.
Allein die Idee ist wirklich sehr eigenständig von Kornberger. Das hat er sich ausgedacht, das ist in ihm gewachsen. Über Jahrzehnte lang gibt es diesen Zeus-Zyklus, beginnend von den 70er-Jahren über die 80er bis in die 90er-Jahre immer wieder Zeus in Gestalt des Fahrrades, einer Art Deformierung des Fahrrades in Verbindung mit dem weiblichen Körper.
Das zieht sich über seine ganzen Schaffensjahre hinweg.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

Wenige können mehr als Englisch

Wenige können mehr als Englisch© piqs.de/ivi

Bei den Fremdsprachen gehört Österreich zu den Schlusslichtern in der EU.

Beim Erlernen mehrerer Fremdsprachen liegt Österreich weit abgeschlagen in der EU hinten. Nur 8,8 Prozent der Schüler im Sekundarbereich erlernen in Österreich zwei oder mehr Fremdsprachen, Eurostat mitteilt. Dies ist der zweitniedrigste Anteil, nur in Ungarn ist er mit 6,0 Prozent noch kleiner. Top sind dagegen Luxemburg (100 Prozent) und Finnland (98,4 Prozent).
Auch Italien (95,8 Prozent), Estland (95,4 Prozent) und Rumänien (95,2 Prozent) liegen beim Erwerb von mindestens zwei Fremdsprachen weit vorne in der EU. Englisch ist mit Abstand die am häufigsten gelernte Fremdsprache in den Schulstufen mittlerer Bildung mit geschätzten 17 Millionen Schülern beziehungsweise 97,3 Prozent in der EU. Dahinter rangieren Französisch (5 Millionen, 33,8 Prozent), Deutsch (3 Millionen, 23,1 Prozent) und Spanisch (2 Millionen, 13,6 Prozent).
In Österreich ist die häufigste Fremdsprache, die im Sekundarbereich erlernt wird, Englisch. Dahinter folgt Französisch mit 4,9 Prozent. Deutsch nimmt in acht EU-Staaten die zweite Stelle ein, wobei es in Dänemark (73,6 Prozent), Polen (69,2 Prozent) und in der Slowakei 53,6 Prozent) die höchsten Anteile erreicht. Die Daten von Eurostat stammen aus dem Jahr 2015.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

Bildung kann zu Ungleichheit führen

Bildung kann zu Ungleichheit führen© piqs.de/sharon pruitt

Die Ungleichheit hat sich global verringert, allerdings für bestimmte Bevölkerungsgruppen mit Verzögerung.

Seit den 70er Jahren ist das Ausmaß an Bildungsungleichheit global gesunken. Die Bildungsexpansion – also das Erreichen immer höherer Abschlüsse – kann aber dazu führen, dass zunächst die Ungleichheit steigt, zeigt eine Studie der Ökonomin Petra Sauer von der Wirtschaftsuniversität (WU). Das ist der Fall, wenn manche Gesellschaftsgruppen zuerst von bildungspolitischen Maßnahmen profitieren. Äußerst ungleich ist Bildung in afrikanischen und südasiatischen Ländern verteilt, wo der Großteil der Bevölkerung höchstens die Pflichtschule abschließt. In den OECD-Staaten herrscht relative Gleichheit, weil die Mehrheit zumindest einen Abschluss der Sekundarstufe aufweist.

Global geringere Ungleichheit
Seit den 1970er Jahren hat sich die Ungleichheit aber global verringert – für bestimmte Bevölkerungsgruppen aber mit Verzögerung. "Die Bildungsungleichheit steigt im Zuge der Bildungsexpansion, solange es spezifische Gruppen in der Gesellschaft gibt, die zuerst von bildungspolitischen Maßnahmen profitieren", erklärt Sauer.
Oft profitieren zunächst die jungen Männer – etwa in vielen afrikanischen Ländern bis 1990. Umgekehrt schafften aber in einigen lateinamerikanischen Staaten schon seit Beginn der 1980er Jahre junge Frauen höhere Abschlüsse als gleichaltrige Männer. In Europa ist das seit den 1990er Jahren vor allem im Norden der Fall. Spielt das Geschlecht heutzutage eine geringere Rolle, ist nach wie vor der Einfluss des ethnischen Hintergrunds sowie des sozioökonomischen Status auf die Bildungschancen hoch.
Sauer leitet aus ihren Daten auch einige Empfehlungen für die Bildungspolitik ab. "Verkleinert man Klassen, Lerngruppen etc. zum Beispiel ausschließlich im Sekundarschulbereich, erhöht sich die Ungleichheit gegenüber jenen, die nur die Pflichtschule absolvieren", erklärte die Studienautorin.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

Eine zweite Chance und mehr Härte

Eine zweite Chance und mehr Härte© piqs.de/bjoern freiberg

Der KSV1870 legt mit dem Fairness-Konzept seine Ideen zur geplanten Änderung des Privatkonkurses vor.

Derzeit leisten Schuldner im Privatkonkurs jährlich Zahlungen von etwa 180 Millionen Euro. Es sei nicht fair, dass die Konsumschulden einiger an die Solidargemeinschaft aller ausgelagert werden, heißt es in einer Aussendung des KSV1870. Daher wurde das Fairness-Konzept erarbeitet, das eine ausgleichende Lösung für alle Beteiligten beinhaltet.
Im Rahmen des Privatkonkurses können sich derzeit 87 Prozent der Schuldner auch gegen der Willen der Gläubiger restlos entschulden. Bei einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Verschuldung von 58.500 Euro könnte eine monatliche Rückzahlung von nur 60 Euro aber bereits ausreichend sein. Der KSV sieht hier keine unüberwindliche Hürde. KSV1870-Experte Hans-Georg Kantner meint: „Die 60 Euro pro Monat entsprechen 12 Schachteln Zigaretten, das ist ein Betrag, der für jeden leistbar ist und der Bevölkerung deutlich signalisiert: Die Verschuldung wird von jenem abgetragen, der sie verursacht hat; und die Kombination aus Schuldenmachen und Nicht-Bezahlen wird von der Rechtsordnung nicht gefördert oder gar belohnt!“
Was viele, die für eine rasche und einfache Entschuldung von Konsumschuldnern eintreten, nicht bedenken: Den Ausfall trägt die Gemeinschaft der guten Zahler. Wird diese überstrapaziert, würde am Solidaritätsprinzip gerüttelt. Ricardo-José Vybiral, Vorstand der KSV1870 Holding, skizziert die Problematik: „Wir sind unbedingt dafür, dass einmal gescheiterte Unternehmer einen zweiten Anlauf verdienen – in vielen Fällen zeigt sich auch, dass sie diesen gut nutzen können. Wer jedoch Schulden für Konsum anhäuft, sollte diese auch nach eigenen Möglichkeiten glätten. Das entspricht der allgemeinen Vorstellung von Fairness.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

Flatrates kaum noch teurer als Minutenpakete

Flatrates kaum noch teurer als Minutenpakete© piqs.de/daniels godins

Eine aktuelle Auswertung des Berliner Vergleichsportals TopTarif zeigt, dass Flatrates heute kaum mehr als Minutentarife mit begrenzten Freieinheiten kosten.

Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass ein deutscher Handy-Nutzer im Monat 140 Telefonminuten verbraucht, 18 SMS verschickt und 510 Megabyte Datenvolumen nutzt. Dem Bedarf entsprechend, wäre ein Minutentarif mit 300 Freieinheiten (Minuten und SMS) und einem Gigabyte Datenvolumen (GB) pro Monat das beste Angebot. Kostenpunkt: rund sieben Euro. Ein Flatrate-Tarif mit zwei GB Datenvolumen kostet monatlich nur 1,25 Euro mehr. Über 24 Monate Laufzeit gerechnet, sind das Mehrkosten von 30 Euro – für unbegrenztes Telefonieren und mehr Datenvolumen.

Pauschaltarife prüfen
Die Preise von Flatrates haben sich allein in den vergangenen drei Jahren stark verändert. Der Pauschaltarif mit 2 GB Daten kostete 2014 noch rund 30 Euro und damit vier Mal so viel wie heute. 2015 war er noch doppelt so teuer. Ähnliches bei Minutentarifen: Auch hier sind die Preise seit 2014 um das Vierfache gesunken. "Pauschaltarife werden immer günstiger und beinhalten auch deutlich mehr Leistung. Deswegen kommen sie für immer mehr Kunden infrage - auch für Wenignutzer", Arnd Schröder, Geschäftsführer des Vergleichsportals TopTarif.
Minutentarife mit festgelegten Freieinheiten sind laut TopTarif unflexibel und nur für Verbraucher rentabel, die ihr Nutzerverhalten kennen. Denn wer doch etwas mehr verbraucht, zahlt immer drauf. Im Gegenzug verfallen nicht genutzte Inklusiveinheiten. "Flatrates haben einen entscheidenden Vorteil: Niemand muss akribisch Minuten zählen oder sein Surfverhalten einschränken. Die Zeiten, in denen Nutzer für unbegrenztes Telefonieren, Simsen und Surfen tief in die Tasche greifen müssen, sind vorbei. Daher ist Handy-Nutzern mit Minutenpaketen zu empfehlen, ihren aktuellen Tarif auch mit Flatrate-Angeboten zu vergleichen."

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Pressetext Austria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.03.2017

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