Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

02. Mai 2024

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Der NOstronaut

Der NOstronaut© piqs.de/ruediher probst

Wiener Neustadt mausert sich zur blau-gelben „Raumstation“.

Niederösterreich entwickelt sich immer mehr zu einem Hotspot für Weltraumtechnik. Speziell Wiener Neustadt sei zum blau-gelben Zentrum der Weltraumforschung geworden und „zieht mittlerweile Spezialisten aus der ganzen Welt an“, erklärt Wirtschafts- und Technologie-Landesrätin Petra Bohuslav. Astronauten aus aller Welt begeisterten nun Niederösterreichs Jugend für die Weltraumforschung, damit in Zukunft noch mehr niederösterreichische Technik und vielleicht ja auch einmal ein waschechter „NÖstronaut“ ins All geschossen werden.

Niederösterreich investiert über 6 Millionen
„Die Weltraum-Technik ist ein wachsender und ziemlich krisensicherer Markt“, sagte Österreichs erster und bisher einziger Astronaut Franz Viehböck. Er begrüßte Anfang Oktober mehr als 100 Austronauten aus der ganzen Welt zum „Planetary Congress“ in Niederösterreich. Ein Schwerpunkt des Programms war der Community Day, an dem 20 Astronauten zahlreiche Schulen und Fachhochschulen sowie öffentliche Veranstaltungen in Tulln, Wiener Neustadt, St. Pölten, Waidhofen/Ybbs, Wieselburg und Krems besuchen werden.
Das Land Niederösterreich hat in den vergangenen Jahren rund fünf Millionen Euro in die Infrastruktur rund ums Thema Raumfahrt investiert. In den letzten drei Jahren flossen zudem rund 1,5 Millionen Euro an Fördergeldern in einschlägige Forschungsprojekte. „Mindestens 35 niederösterreichische Organisationen und Betriebe sind in der Luft- und Raumfahrt tätig“, unterstreicht ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki.

500 Forscher am Technopol Wiener Neustadt im Bereich Raumfahrt
Bereits 2009 sei die Beschäftigtenzahl in der Luft- und Raumfahrt in Summe bei über 2.500 Personen gelegen. Am Technopol Wiener Neustadt gebe es aktuell rund 500 Forscher in den Technologiefeldern Materialien, Oberflächen, Tribologie, Sensorik und Aktorik. Zum „Weltraum-Standort“ Wiener Neustadt gehören neben dem FH-Studiengang Aerospace Engineering mit Dozenten aus führenden Luft- und Raumfahrttechnologie-Betrieben und rund 80 Studierenden auch bereits einige Betriebe, wie etwa AAC, die intelligente Materialien wie selbstschmierende Werkstoffe entwickeln.
Die Forschungs-Tochtergesellschaft FOTEC der Fachhochschule konnte ein Antriebssystem für Satelliten entwickeln. Um die Vermarktung kümmert sich das Start-Up „AMR Propulsion Innovation“. „Derzeit arbeitet man in der FOTEC an Antrieben für kleinste Satelliten“, erklärt Bohuslav. Neue Aufträge der NASA haben es ermöglicht, dass 2017 ein neues Labor eröffnet wird.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.10.2016

Selbstdenkende Systeme verbinden Maschinen und Datenanalyse

Selbstdenkende Systeme verbinden Maschinen und Datenanalyse© piqs.de/lunafi

In vielen aktuellen Studien zum betrieblichen Einsatz moderner Technologien stehen Themen wie Kommunikation und die Vernetzung von Maschinen („Machine to Machine/M2M“) an vorderen Plätzen. Die Anwendungen betreffen Bereiche wie Energie-, Automobil-, LKW- oder Bahnindustrie ebenso wie Infrastrukturprojekte von Ländern oder Städten.

Die Vernetzung ist aber nur ein Kriterium, wesentlich sind zudem Management und Auswertung dabei entstehender Datenmengen. Ein europäisches Bahnunternehmen betreibt nun mit dem IT-Dienstleister
T-Systems ein Pilotprojekt für Predictive Maintenance, die Kombination von moderner Sensortechnik mit Echtzeit-Datenanalyse.

Exaktes Prognosemodell
Dabei werden über M2M-Kommunikation Sensordaten in eine eigene Cloud von T-Systems übertragen und dort mit einer Vielzahl an Daten aus unterschiedlichen Quellen wie Streckennetz, Wetterlage oder Energieversorgung und mit früheren Erhebungen verbunden. Daraus entsteht ein Prognosemodell, das etwa mögliche Schäden lange vor deren Eintreten erkennt.
Der praktische Einsatz zeigt aber weitere Ergebnisse, beispielsweise können aus den Fehlercodes der Loks Rückschlüsse auf Störungen an Gleis- und Stromanlagen gezogen werden können. Neben Bahnunternehmen können aber auch verwandte Branchen von solchen Lösungen profitieren, etwa Betreiber großer LKW-Flotten, die damit Wartungskosten und Ausfälle senken und so Verfügbarkeit sowie letztendlich Kundenzufriedenheit erhöhen.
„Ein nicht zu unterschätzender Mehrwert von Predictive Maintenance sind auch wertvolle Erkenntnisse für die Produktentwicklung“, so Axel Quitt, Sales Manger Big Data bei T-Systems.

Intelligente, nutzerorientierte Servicepakete
Moderne Kommunikationslösungen betreffen aber nicht nur die Industrie, sondern alle Unternehmensgrößen und Branchen. Dies gilt besonders in der Kundenbetreuung, wo intelligente, nutzenorientierte Service-Pakete das bis dato mehrheitlich getrennte Anbot von Produkt und Dienstleistung zunehmend ablösen.
Letztendlich entscheiden hier Aspekte wie das Wissen über, und die proaktive Kommunikation mit den Kunden sowie deren möglichst individuelle Ansprache. Experten sprechen von so genannten „Smart Services“, die den vielgerühmten Unterschied oder Mehrwert ausmachen. „Nehmen Sie beispielsweise ein Überwachungssystem im Rechenzentrum, das die IT-Bereitschaft per sms über einen drohenden Ausfall benachrichtigt und die rasche Problembeseitigung ermöglicht“, veranschaulicht Markus Buchner, Geschäftsführer von websms.
Das Medium sms ist dabei zentraler Bestandteil intelligenter Geschäftsprozesse, direkt oder in Ergänzung von Smartphones und Apps. Bei Lösungen etwa von websms sind zudem Schnittstellen für CRM- oder ERP-Systemen sowie Alarmierungs- und Authentifizierungslösungen integriert. Relevant ist dabei neben Kosteneffizienz die zuverlässige Benachrichtigung, etwa auch ohne bestehende Datenverbindung. „Der Fokus muss daher immer auf höchster Versandqualität liegen“, so Buchner.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.10.2016
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 02.05.2024
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Stanford University, Cambridge, StartUps und Rockstars in Wien.

Secure Business Austria Research veranstaltet weltweit größte
Security-Konferenz vom 24. bis 28.10. in Wiener Hofburg.

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Kleine Jungunternehmer

Kleine Jungunternehmer© piqs.de/manuelw

Bereits Kinder in der Unterstufe werden in Mödling im unternehmerischen Denken geschult.

Ein wegweisendes Pilotprojekt wird im Oktober an sieben Schulen des Bezirkes Mödling gestartet. Der Anstoß dazu kommt vom Mödlinger Bezirksstellenobmann der Niederöstzerreichischen Wirtschaftskammer, Martin Fürndraht: „Hier sollen bereits die Kinder der Unterstufe an das wirtschaftliche Denken herangeführt werden und lernen, wie man mit Geld umgeht.“ Unterstützt werden sie dabei von aktiven Unternehmern aus dem Bezirk. Für das Schuljahr 2017/18 ist eine Ausweitung der sogenannten Junior Basic Company auf ganz Niederösterreich geplant.
Für die Oberstufe gibt es bereits eine Junior Company, die zusammen mit der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft abgewickelt und sehr gut angenommen wird. Es sei aber sinnvoll, schon die Unterstufe mit dem realen Wirtschaftsleben in spielerischer Form bekannt zu machen, meint Fürndraht. Für das Oberstufenprojekt hätten sich bislang mehr als genug Unternehmer als Mentoren und Coaches zur Verfügung gestellt.

Echtes Unternehmertum
In der Junior Basic Company gründen etwa 15 Schüler zusammen mit einem extra geschulten Lehrer und einem aktiven Unternehmer eine Firma. Zum Start müssen. 60 Anteilscheine zu je fünf Euro verkauft werden, um so zu einem Startkapital von 300 Euro zu kommen. Für den Zeitraum von maximal einem Schuljahr bieten die jeweiligen Unternehmen reale Produkte oder Dienstleistungen am schulnahen Markt an. Dabei werden alle Phasen des echten Unternehmertums durchlaufen, von der Entwicklung einer Geschäftsidee über Produktion, Werbung und Verkauf bis zur Auflösung des Unternehmens.
Die teilnehmenden Schulen im Bezirk Mödling sind die Europa Sportmittelschule Mödling, NMS Hinterbrühl, NMS Brunn am Gebirge, NMS Perchtoldsdorf, NMS Weissenbach, Schule für Wirtschaft und Technik und NMS Jakob Thoma.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2016

„Studies are unreliable.“

„Studies are unreliable.“© piqs.de/lauren manning

US psychologist shakes the foundations of the scientific community.

According to his theory, the “suitability for the reproducing” of experiments and studies so that results are consistent with others under the same conditions, are among the keystones of scientific methodology. (Vienna; english/german) Nearly 70% of the disclosed research results are not easily reproduced to say the least, the US Socio-psychologist Brian Nosek states. This has earnt him recognition among the experts, but has also got him a severe beating.
“The scientific literature we avail ourselves of is not as reliable a we had assumed,” he proclaimed in front of journalists in Vienna. As managing director of the “Centre for Open Science” in Virginia his own work is notwithstanding. Nosek and colleagues have picked out one hundred studies from three high-ranking psychology periodicals and individual teams have tried reproducing them as authentically as possible. They even did this while working closely with the original authors and they were using the same reference material.

Airbrushed, rigged Picture
Among them was a study from his own research group which had formed an independent team, Nosek confided when he held a conference in Vienna upon invitation by the Austrian Science Fond (FWF) and the Austrian Institute of Science and Technology (IST). The imitators got a different result than his, and the same went for sixty of the one hundred repeated surveys. Nosek traces this back to different details which had not been recognised as important in the research requirements, thus having been disregarded.
To make scientific studies easier to reproduce, Nosek requests more transparency in the methods used. “Researchers do not find it appealing to make their publications as accurate as possible,” the psychologist said. The science periodicals gave much more emphasis to round, smooth stories without contradictions in them and evasive style details. “This provides a rigged and airbrushed picture of the whole.” He felt it was of significant value to closely define the research questions, methods used and the interpretation desired, in advance. Otherwise “it is too tempting to interact with one's information and unwittingly reach the conclusion that seems the most engrossing.“

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„Studien unzuverlässig“

US-Psychologe rüttelt an Grundfesten des Wissenschaftsbetriebes,

Die „Reproduzierbarkeit“ von Versuchen und Studien, die unter gleichen Bedingungen fortwährend gleiche Ergebnisse liefern, gehört zu Grundpfeilern wissenschaftlicher Methodik. Fast 70 Prozent der veröffentlichten Forschungsergebnisse sind aber gar nicht so einfach reproduzierbar, so der US-Sozialpsychologe Brian Nosek. Dafür erntete er in der Fachwelt viel Aufsehen, aber auch heftige Prügel.

"Die wissenschaftliche Literatur ist nicht so vertrauenswürdig, wie wir angenommen haben", sagte er nun vor Journalisten in Wien. Seine eigene Arbeit nimmt der Leiter des "Center for Open Science" in Virginia (USA) davon nicht aus. Nosek und Kollegen haben hundert Studien aus drei hochrangigen Psychologie-Fachmagazinen herausgepickt und einzelne Teams versuchten, sie so authentisch wie möglich nachzumachen. Das taten sie sogar in Rücksprache mit den Original-Autoren und nutzten auch gleiche Materialien.

Geschöntes Bild
Inkludiert war dabei auch eine seiner eigenen Studie, die sich ein unabhängiges Team vorgenommen hat, erzählte Nosek, der auf Einladung des Wissenschaftsfonds FWF und des Institute of Science an Technology (IST) Austria einen Vortrag hielt. Die Nachahmer kamen auf ein anderes Ergebnis als er, so wie bei 60 der 100 wiederholten Studien. Nosek führt das auf unterschiedliche und nicht als wichtig erkannte Details in Bedingungen zurück, die somit unberücksichtigt blieben.
Um wissenschaftliche Studien reproduzierbarer zu machen, plädiert Nosek für mehr Transparenz bei den Methoden: "Es gibt für die Forscher keinen Anreiz, so akkurat wie möglich zu publizieren“. Wissenschaftsmagazine legen vielmehr Wert auf glatte Geschichten ohne Widersprüche und abweichende Details. "Das erzeugt ein geschöntes Bild." Er hielte es für sinnvoll, Forschungsfragen, Methoden und Interpretation vorab genau zu definieren. Sonst „erliege man der Versuchung mit seinen Daten zu interagieren und unbewusst genau zu jenem Ergebnis zu kommen, das am spannendsten erscheint“

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2016

Gute Entwicklung, Ziel verfehlt.

Gute Entwicklung, Ziel verfehlt.© piqs.de/roland lakis

Krippen für die Kleinsten erfreuen sich stark steigender Beliebtheit. Aber noch immer gibt es Betreuungslücken.

Die Kinderbetreuung außer Haus ist beliebt wie nie: Ein Viertel der Kinder unter drei Jahren ist 2015/16 in einem Kindertagesheim wie einer Krippe betreut worden, gab die Statistik Austria bekannt. Auch bei den drei- bis fünfjährigen Sprösslingen wurde ein neuer Höchststand verzeichnet.
Vor fünf Jahren besuchte erst jedes sechste Kind (17,1 Prozent), das jünger als drei Jahre war, eine Betreuungseinrichtung – mittlerweile sind es 25,5 Prozent. Das sogenannte Barcelona-Ziel liegt allerdings für die Null- bis Dreijährigen bei 33 Prozent und hätte eigentlich schon vor Jahren erreicht werden sollen.
Zuwächse gab es in allen Bundesländern, den größten mit 77,1 Prozent in der Bundeshauptstadt. Wien verzeichnet mit 45,1 Prozent überhaupt die höchste Betreuungsquote bei den Kleinsten, auch das Burgenland lag mit 30,5 Prozent über dem Österreich-Schnitt. Am unteren Ende der Skala rangieren Oberösterreich mit 14,5 Prozent und die Steiermark mit 13,4 Prozent.

Geschlossen
Beim politischen Ziel, den Eltern möglichst lückenlose Betreuung zu bieten, ist weiterhin Luft nach oben: In den acht Bundesländern ohne Wien (hier liegen für 2015/16 keine Daten über Öffnungszeiten vor) hat ein durchschnittliches Kindertagesheim 29,9 Betriebstage pro Jahr geschlossen. Im Bundesländervergleich verzeichnet Vorarlberg die meisten geschlossenen Betriebstage pro Jahr (39,4), die Steiermark die wenigsten (25,2).
Mehr als 90 Prozent der Krippen und Kindergärten öffnen bereits vor 7.30 Uhr (wieder ohne Wien). Nur drei von zehn Krippen, aber immerhin sieben von zehn Horten haben bis mindestens 17.00 Uhr geöffnet. Bei den Kindergärten sperrt mehr als ein Viertel vor 14.00 Uhr zu, während jeder fünfte bis mindestens 17.00 Uhr geöffnet hat.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2016

Medizin und Privatsphäre

Medizin und Privatsphäre© piqs.de/tony fischer

Anlässlich des Welt-Bioethik-Tages diskutiert die MedUni Innsbruck zentrale Fragen zur Ethik in der modernen Medizin.

Am 19. Oktober findet anlässlich des ersten „Welt Bioethik Tages an der Medizinischen Universität Innsbruck eine Veranstaltung zu ethischen Fragen in der modernen Medizin statt. Im Fokus stehen Menschenwürde, Menschenrechte und Bioethik.
Medizinische Forschung und technischer Fortschritt entwickeln sich rasant und berühren dabei zunehmend Fragen der Menschenwürde sowie Menschenrechte. In diesem Kontext erweist sich die Bioethik als fächerübergreifender Reflexionsraum. Gerade das Zeitalter von Big Data bringt besondere Chancen für die Wissenschaft, aber es stellen sich auch sensible Fragen: Was heißt privat? Warum haben Gesundheitsdaten einen ökonomischen Wert? Wem gehören Daten überhaupt und wer darf was damit tun?

Key Note von Christiane Druml
Im Rahmen der Veranstaltung an der Medizinischen Universität Innsbruck findet ein Festvortrag der Vorsitzenden der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt, Christiane Druml, und eine interdisziplinär besetzte Podiumsdiskussion statt. Die Veranstaltung wird vom interdisziplinären Bioethik Netzwerk „ethucation“ gemeinsam mit Kooperationspartnern organisiert. „ethucation“ ist die österreichische Niederlassung des internationalen Netzwerks des UNESCO Lehrstuhls für Bioethik (Haifa) , das 2015 den 19. Oktober zum Welt Bioethik Tag ausgerufen hat. Am 19. Oktober 2005 hatte die UNESCO die „Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte“ verabschiedet.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2016

„Ohne Lenkrad wird’s schwierig.“

„Ohne Lenkrad wird’s schwierig.“ © economy

Der Handel ist massiv von der digitalen Transformation betroffen. Studien zeigen großes Verbesserungspotential in der Verbindung von Lokal und Internet-Shop.

(Vienna; Text/Video; english/german) Sofort Überweisung betreut Konzerne wie Media-Markt/Saturn bis hin zu Start-Ups wie Just Taste, ein Weinhändler mit einem individuellen Konzept für Lokalitäten und Online-Shop.
Economy sprach mit beiden Geschäftsführern über den Bedarf von StartUps, über die Bedeutung von Lenkrädern in Autos und über Notwendigkeiten im modernen E-Commerce.

Economy: Sofort serviciert viele Handelsunternehmen, von großen Betrieben bis hin zu Start-Ups wie Just Taste. Betreffend IT, wie ist die Entwicklung im Handel?
Christian Renk: Gerade bei Just-Taste ist mit dem Online-Shop und den Filialstandorten in Österreich und Deutschland der Multi-Channel-Ansatz von Beginn gegeben. Das ist ein Paradebeispiel wie man die Online-Welt mit der Offline-Welt verknüpft.

Was ist Just Taste?
Oliver Sartena: Just Taste ist ein StartUp, primärer Geschäftsinhalt ist der Weinverkauf. Der Kunde kann jeden Wein bei uns probieren und das geht über unsere lokalen Läden und über unseren Online-Shop.

Stichwort Onlien-Shop: Sofort setzt aktuell für Just Taste Onlien-Bezahlservices um. Was war hier Ausgangsbasis?
Renk: Man muss dem Kunden einen optimalen Bezahlmix anbieten. Auf Grund hoher Nutzung und entsprechender Standardisierung ist Sofort Überweisung als Online-Bezahloption gerade im deutschsprachigen Raum ein „Muss“ geworden.

Betrifft das auch kleinere Unternehmen?
Renk: Was einen KMU-Betrieb mit internationalen Playern vereint, gerade im E-Commerce, die Zahlprozesse müssen ident sein. Die Zahlungsabwicklung muss einfach, schnell und sicher sein.
Niemand möchte sich mit einer langwierigen technischen Integration von Zahlsystemen beschäftigen, denn das hindert den Händler daran, seinem Kerngeschäft nachzugehen: Verkaufen.

Sartena: Das kenn ich auch aus der Vergangenheit so nicht. Das geht heute relativ rasch weil es genormte Standards gibt, die man in dem Fall wie einen Stecker in die Steckdose steckt und dann funktionierts.

Renk: Wenn man von österreichischem E-Commerce spricht, dann geht es um Lösungen die auch international einsetzbar sind. Gerade im E-Commerce bringt es nichts nur auf eine Insellösung zu setzen.

Sartena: Wenn man auf der einen Seite sagt, welche technischen Voraussetzungen hab ich hier. Da hat der Dietmar schon vorher gesagt, wir haben stark auf Standards gesetzt und das ermöglicht, dass man das individuelle Geschäftsmodell sehr wohl auch erweitert.

Renk: Durch die Überweisung direkt vom Bankkonto des Kunden zum Bankkonto des Händler ist die Liquidität sofort vorhanden, das heißt man kann aus dem cash-flow heraus sofort weiter investieren. Das ist bei anderen Zahlmittel oft nicht der Fall, da hat man dann längere Auszahlungszyklen.

Sartena: Es gibt Standards, die führen in dem einen Land und Standards, die führen in einem anderen Land. Du kommst an Sofort Überweisung heute nicht mehr vorbei, an Paypal, an den Kreditkarten. Das sind Normen. So wie ein Auto, dass ein Lenkrad hat. Und wenn’s kein’s hat, dann wird’s ein bissel schwierig.

Renk: Ich glaub’ ein wesentlicher Punkt war, auch für Just-Taste wie für mittlerweile knapp 50.000 Händler die wir im Portfolio haben, sich für dieses Zahlmittel entschieden zu haben.

Sartena: Und vor allem, das muss man schon ganz klar sagen: Wenn man gewisse Zahlungsmittel einfach nicht anbieten, haben wir Kaufabruchraten, die sich eklatant von anderen unterscheiden.

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„Without a steering wheel it becomes difficult.“

Trading is an industry that is heavily affected by the digital transformation. (Vienna; Text/Video; english/german) Experience shows a comprehensive potential for improvement in the sensible combination of a stationary business office and internet shop.

The Payment-Provider SOFORT Transfer services many trading companies, from large companies such as the Media-Markt/Saturn Group to start-ups, such as Just Taste, which is a wine merchant with an individual approach to localities such as an online shop.
Economy talks with the CEOs about requirements of StartUps, about the meaning of steering wheels in cars and about the needs in modern E-Commerce.

Economy: Sofort services many trading companies, from large companies to start-ups, such as Just Taste. According to IT, how do you see the development in trade?
Christian Renk: Precisely at Just Taste with the online-shop and the local shop in Austria and Germany, the multi-channel approach is given from the start. This is a prime example of how to link the online world to the offline world.

What is Just Taste?
Oliver Sartena: Just Taste is a start-up, the primary business purpose is the sale of wine. Customers can taste every wine in our local shops and over our online shop.

Keyword Online-Shop: Sofort currently implements online payment services for Just Taste. What was the output-base for starting?
Renk: Customers must be offered an optimum range of payment options. Due to high utilisation and corresponding standardisation, Sofort transfer as an online payment option is a “must”, especially in German-speaking countries....

Does that count for medium enterprises too?
Renk: What counts for small and medium entersprises and international companies too, the payment processing must be the same. The Payment order has to be comfortable, quick and safe.
Not one trader likes a difficult technical integration with the payment system, that impedes trading companies from their core business.

Sartena: I do not know this way out from the past. Today there are normed standards and ready-made interfaces. Ist like plug and play.

Renk: If we are talking about E-Commerce in Austria, solutions for international using are necessary too. Internationalism is a significant factor in deciding whether to offer a payment method instead of only relying on small or national solutions.

Sartena: What ist the technical output-base. As Dietmar said before, there are standards in digital pay-services and this includes to expand the individual business-modell.

Renk: According to the moneytransfer directly from the customer-account to the trader-account, there is immediate liquidity for new investments. Other Payments often do not offer that and corresponding there are longer payment-transfers.

Sartena: There are standards in digital pay services, which include Sofort and PayPal as well as credit cards. This are industry standards. It’s like a car which has a steering wheel. And is there no steering wheel, it becomes difficult.

Renk: It was important, also for Just Taste and also for our other 50.000 Traders, that a well-known payment method can be used.

Sartena: We have to say that distinctly, we use what people want to use most. Full stop. If not, there would be a lot of purchase demolotions.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2016

Ein Industrieforum mit Sonntagsreden

Ein Industrieforum mit Sonntagsreden© piqs.de/abbilder

Industrie 4.0 – ein Buch mit sieben Siegeln für Unternehmer und Journalisten.

Als Schlagwort ist „Industrie 4.0“ derzeit in aller Munde. Dennoch scheinen viele Unternehmer (und Kollegen) den eigentlichen Inhalt und die damit verbundenen Potenziale noch nicht durchschaut zu haben. „Viele Unternehmen haben immer noch Schwierigkeiten, den Begriff zu fassen, erklärte Michael Wiesmüller vom Infrastrukturministerium (BMVIT) beim "Technologieforum Industrie 4.0".
Die Initiatoren der Veranstaltung, die Deutsche Handelskammer in Österreich und Fraunhofer Austria Research, sind angetreten, um in der Alpenrepublik die notwendige Aufklärungsarbeit zu leisten. Dafür haben sie namhafte ReferentInnen gewinnen können. Kurt Hofstädter von Siemens Österreich etwa: Bei Industrie 4.0 gehe es vor allem darum, "Brücken in die Zukunft zu bauen", es entstehe "Wissen, das nicht für heute generiert wird, nicht für morgen, sondern für übermorgen".

Expertin sieht hohes Wertschöpfungspotential
Laut Monika Kircher, Vorsitzende des FTI-Ausschusses der Industriellenvereinigung, gebe es durch Industrie 4.0 auch schon jetzt völlig neue Jobprofile. In Zukunft würden sich die Art der Zusammenarbeit wie auch die Geschäftsmodelle stark verändern. Und Maria Bendl vom Wissenschaftsministerium (BMWFW) betonte: „Das Wertschöpfungspotenzial von Industrie 4.0 ist hoch und die Auswirkungen auf die Beschäftigung langfristig positiv.“
Soweit die kolportierten Sonntagsreden. Ob sie für das Verständnis von Industrie 4.0 erhellend sind oder gar Unternehmer daraus ein konkretes kundenorientiertes Geschäftsmodell destillieren können? Das Urteil sei dem geneigten Leser überlassen.

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.10.2016

AIDS-Viren verstecken sich gerne

AIDS-Viren verstecken sich gerne© piqs.de/jon rawlinson

Forscher der Boku Wien rücken dem AIDS-Virus in seinem Lieblingsversteck zu Leibe.

HIV-Infektionen sind dank moderner Therapien kontrollierbar geworden – heilen können diese Behandlungen aber nicht. Denn das HI-Virus ist ein Meister im Tarnen und Täuschen. Es nutzt körpereigene Immunzellen als Versteck, wo es für Medikamente unerreichbar bleibt. In einem vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekt auf der Universität für Bodenkultur Wien kommt man dem Virus aber jetzt auch unter seiner Tarnkappe auf die Schliche.
Ein bekanntes Versteck des Virus sind spezielle, Makrophagen genannte Immunzellen. In diesen kann es jahrelang unentdeckt überdauern. Wie es dabei die Zellen auch noch so manipuliert, dass diese stress-resistenter und damit langlebiger werden, hat ein Team um Regina Grillari vom Department für Biotechnologie der Boku Wien herausgefunden. Das Hauptaugenmerk des Projekts lag dabei auf dem Enzym Telomerase, das bei der Zellteilung aktiv ist und Verkürzungen an Chromosomen verhindert.

HI-Virus verlängert das Leben seines Zellverstecks
Über die Aktivität der Telomerase in Zellen, die, wie Makrophagen, sich nicht teilen, ist bisher wenig bekannt gewesen. Umso mehr erstaunten die Ergebnisse von Grillari, wie diese erläutert: "Wir konnten zeigen, dass das HI-Virus die Aktivität der Telomerase auch in den sich nicht teilenden Makrophagen initiiert.
Ein anderes Experiment lieferte dann klare Hinweise auf die Rolle, die die vom HI-Virus aktivierte Telomerase in infizierten Zellen spielt. Es zeigte sich, dass infizierte Zellen so genannten „oxidativen Stress“ viel besser verkraften als nicht infizierte. Dazu Grillari: "Es scheint, dass die versteckten Viren durch die Aktivierung der Telomerase ihre Wirtszellen stressresistenter machen und sie damit zu einem idealen, langlebigen Viren-Reservoir umprogrammieren."

Elite-Forschung
In einem anderen Teil des Projekts wurden sogenannte Elite PatientInnen untersucht, deren Körper es ohne Medikamente schafft, die Virusvermehrung so stark einzuschränken, dass siejahrelang symptomfrei leben können. Wie das passiert, ist nicht bekannt, doch gibt es Hinweise, dass spezielle RNAs (miRNAs) dabei eine Rolle spielen. Grillari und ihr Team konnten schließlich drei verschiedene Typen identifizieren, die bei Elite Betroffenen in deutlich anderer Konzentration im Plasma vorkamen als bei Normal- oder Nicht-Infizierten.
Grillari meint dazu: "Zukünftig könnte man diese als Biomarker nutzen, um festzustellen, ob Infizierte zu den Elite Betroffenen zählen oder nicht, und somit eine Therapie auf ihren speziellen Status maßschneidern." Darüber hinaus konnte auch gezeigt werden, dass zwei der miRNAs die Vermehrung des Virus unter Laborbedingungen einschränken – und somit für neue Therapieansätze durchaus interessant sein können.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.10.2016

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