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17. Mai 2024

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Zweite Chance

Zweite Chance© www.gabarage.at

Ein in Wien erfolgreiches Projekt für im Arbeitsmarkt gescheiterte Jugendliche findet nun in St. Pölten einen Ableger.

Rund 75.000 Jugendliche sind österreichweit aus allen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen herausgefallen. In Niederösterreich allein dürften es mehr als 10.000 sein. Neue Chancen für junge Menschen soll das Projekt gabarage in St. Pölten anbieten. Neben dem sozialen Aspekt soll es auch zur Belebung der Innenstadt beitragen und einen „tollen ökologischen Effekt“ haben, erklärt Projektleiter Stephan Schimanowa.
Das upcycling-Label gabarage wurde schon vor 14 Jahren in Wien gegründet – mit dem Leitsatz „Eine Gesellschaft für eine zweite Chance“, so Gründerin und Obfrau Gabriele Gottwald-Nathaniel. Nun ist es auch in St. Pölten soweit: Bis zu 10 junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren sollen jetzt eine zweite Startchance erhalten und das Projekt nach 1,5 Jahren in Richtung Job oder Lehre wieder verlassen.

Soziale Verantwortung
Im Zentrum steht das Upcycling von Materialien und Produkten mit ausgewählten Designern – etwa zu Möbeln, Taschen oder Schmuck. „Am wichtigsten ist uns aber die Übernahme sozialer Verantwortung für die Jugendlichen“, betont Gottwald-Nathaniel. „Wir bieten ihnen einen individuellen Maßnahmenplan, der auch sieben Berufsfelder umfasst, vom Einzelhandel bis hin zum Tischler oder zu Textilberufen. Während der Arbeitszeit im Projekt werden die Jugendlichen auch entsprechend bezahlt und darüber hinaus bei der Jobsuche begleitet.“
Interessierte Kunden finden in der Marktgasse 6 in St. Pölten einen modernen Showroom vor. Neben einer großen Auswahl an modischen, praktischen Taschen, Lampen und Hockern aus alten Büchern oder Tischen aus gebrauchten Verkehrszeichen stehen auch bequeme Stühle aus ehemaligen Mülltonnen zum Verkauf.

Geöffnet ist der gabarage-Store von Dienstag bis Freitag jeweils von 10 bis 18 Uhr und jeden 1. Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.10.2016

Neuer Zugang in der Krebsforschung

Neuer Zugang in der Krebsforschung© piqs.de/sharon pruitt

Mit Next Generation Sequencing (NGS) will die Kinderkrebsforschung Rückfällen und Therapieresistenzen entgegenwirken. Kapsch verlängert finanzielle Unterstützung.

250 Kinder erkranken in Österreich jährlich an Krebs, etwa 100 davon werden im St. Anna Kinderspital in Wien behandelt. Moderne Therapien wären „ohne Begleitforschung nicht denkbar“, erklärt Wolfgang Holter, Leiter der Kinderkrebsforschung im St. Anna.
Im Kleinkindalter tritt häufig Leukämie auf, im Jugendalter ist es Knochenkrebs. Lungenkrebs etwa kommt in jungen Jahren praktisch gar nicht vor. „Wir können heute rund 80 Prozent der Kinder heilen. Das bedeutet aber auch, dass wir einem großen Teil der Kinder nicht helfen können“, sagt Holter.

Neue Methode
Die Methode des Next Generation Sequencing (NGS) ermöglicht die detaillierte Erfassung von Erbinformationen und damit Einblick in das gesamte Erbgut (Genom) eines Organismus. Das soll die Ursachen der Krankheitsentstehung sowie von Rückfällen und Therapieresistenzen aufzeigen. Die gewonnenen Informationen fließen in die sogenannte Präzisionsmedizin ein, bei der die Therapie an die spezielle Erkrankung des einzelnen Patienten angepasst wird.
Das soll auch Nebenwirkungen reduzieren helfen. Die Erkenntnisse des NGS werden in Studien mit 50 ausgewählten Patienten zur Anwendung kommen. Dabei werden Primärtumor- und im Blut zirkulierende Tumor-DNA auf wiederkehrende Veränderungen des Mutationsspektrums im Verlauf der Krankheit untersucht. Je mehr man über diese Veränderungen weiß, desto genauer kann man die Therapie anlegen und desto höher ist die Heilungsrate.

Am Computer
„Der Großteil der Forschung findet heutzutage in sogenannten Dry-Labs statt – also am Computer“, sagt Heinrich Kovar, Wissenschaftlicher Leiter der St. Anna Kinderkrebsforschung. Die Wissenschafter arbeiten aber auch mit Zebrafischen.
Die Partnerschaft des St. Anna mit Kapsch wurde um weitere drei Jahre verlängert. Das Technologieunternehmen stellte den Wissenschaftlern 300.000 Euro zur Verfügung.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.10.2016

Große Ehre

Große Ehre© TU Wien

Die TU Wien hat heuer zwei ERC-Starting-Grant-Preisträger.

Die Starting Grants des European Research Council (ERC) gehören zu den höchstdotierten und prestigeträchtigsten Forschungsförderungen, die in Europa vergeben werden. Bei der diesjährigen Auswahl der Grantees war die TU Wien gleich zweimal erfolgreich, zwei neue Projekte der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik wurden vom ERC ausgewählt: Prof. Silvan Schmid vom Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme erhält einen ERC-Grant für seine Forschung an nano-plasmo-mechanischer Sensortechnik. Tenio Popmintchev – er ist derzeit noch an der University of Colorado in Boulder (USA) – soll demnächst ans Institut für Photonik der TU Wien wechseln und an ultrakurzen Laserpulsen arbeiten.

Winzige Nanostrukturen
Mit den Vibrationen mikroskopisch kleiner Antennen beschäftigt sich Schmid. Die Schwingungen solcher winzigen Nanostrukturen sind sehr empfindlich gegenüber Störungen, sie können sich beispielsweise deutlich ändern, wenn sich kleine Partikel an die Antennen anlagern. Daher sind sie bestens dafür geeignet, hochpräzise Sensoren zu bauen. Silvan Schmid wird in seinem ERC-Projekt mechanische Schwingungen von Nano-Antennen mit Licht anregen und auslesen.

Kurze Belichtung
Vorgänge auf atomarer Ebene laufen oft extrem schnell ab, daher ist es so schwer, sie sichtbar zu machen. Ähnlich wie man beim gewöhnlichen Fotografieren eine kurze Belichtungszeit wählen muss, um den Flügelschlag einer Libelle scharf abzubilden, muss man mit extrem kurz gepulster Beleuchtung arbeiten, wenn man das Verhalten von Atomen oder Molekülen sichtbar machen möchte. Verwendet man Röntgenpulse wie ein Blitzlicht, lassen sich Phänomene auf der Attosekunden-Zeitskala untersuchen. Mit der Herstellung solcher Laserpulse beschäftigt sich Popmintchev.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.10.2016

Geprüfte Gemütlichkeit

Geprüfte Gemütlichkeit© Bilderbox.com

Niederösterreich fördert die Wirtshauskultur.

Geselligkeit und gutes Essen gehören zusammen. Als Rahmen für angeregte Gespräche, einen interessanten Gedankenaustausch und zur Unterhaltung. Vor allem im ländlichen Raum hat das Wirtshaus seine Funktion als Drehscheibe des gesellschaftlichen Lebens weitgehend bewahren können.
Um in diesem Wirtschaftsbereich mit sozialer Ausstrahlung fördernde Entwicklungsakzente zu setzen, hat das Land Niederösterreich schon im Jahr 1994 die auf hohe Qualitätsstandards ausgerichtete Aktion der NÖ Wirtshauskultur ins Leben gerufen. Dass diese Initiative auf fruchtbaren Boden gefallen ist, zeigt die seither ständig wachsende Zahl ihrer Mitglieder. Heuer sind mit dem „Wirtshaus im Lösshof“ in Großriedenthal, dem „Gasthof Dorfschmiede“ in Zeillern, dem „Wirtshaus Blumenstöckl“ in Klosterneuburg sowie zuletzt dem „Gasthaus Walzer“ in Krems-Gneixendorf vier Qualitätsbetriebe neu dazugestoßen.
Damit hält die NÖ Wirtshauskultur derzeit bei 232 Mitgliedern in 200 Ortschaften. „Unsere heimischen Wirtshauskultur-Betriebe sind wichtige Botschafter einer authentischen, regionalen Küche und stehen für geprüfte Qualität“, erklärt Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.10.2016

Flexibility and availability as the new lead currency in IT

Flexibility and availability as the new lead currency in IT© piqs.de/oweb

Highly available as well as flexible and quickly adaptable IT structures and services are central components for businesses of any size and this applies in particular to companies which are active internationally.

For example, the Austrian semiconductor manufacturer ams AG develops and produces microchips and sensors for consumer electronics, medical technology and the automotive industry for nearly 35 years. “A highly available IT is indispensable in chip production. As this is not our core competence, we have looked for a reliable partner and found it in 2003 in T-Systems“, explains Reinhard Brantner, IT Director of ams AG.

Service Level Agreements
Since then, T-Systems is responsible for the IT of ams, looks after the operation of the ams computer centre, the central user help desk for 1,800 employees at 25 locations worldwide and is responsible for all network connections for altogether 2,800 end devices. In addition to the integration of further locations, the exchange and implementation of new components and products are also part of the area of responsibility. The order processes are thereby also clearly speeded up with a special budget process. “The Service Level Agreements are always observed by T-Systems or are even exceeded, at the end of 2013, we have entrusted our IT to T-Systems for a further ten years”, Brantner of ams sums up.
The extent to which the management of business-critical as well as customer-oriented business processes depends on high-quality with IT services and products, is also evident when it comes to the subject of online shops and online payment solutions. The business Mitraco for example uses its decades of experience in the field of the promotional item trade, also as exclusive merchandising partner of the ÖFB with operating its internet shop.

All the new payment types
Since the subject experience has correspondingly great relevance in the relatively young online payment industry, a payment partner was selected with Wirecard CEE, who could already show a long-standing, also international expertise in this area. In addition to a design of the online shop as clear as possible, a future-proof flexibility for the quick integration of new payment types is also of central importance for Mitraco, and this is particularly true for the growing use of smartphones and tablets with online payments.
"Especially with fan articles, we note high impulse purchases, depending on how the national team plays. If the fans can then order and pay quickly via their smartphone, it is of course a great advantage, "says Ilona Bosch-Holzeis, Marketing Manager at Mitraco. She advises operators of online shops in general. "Always put yourself in the place of the customer, always let non-business people look at the designs for the online shop, this brings important impulses for optimal implementation."

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red/czaak – translation by economy, Economy Ausgabe Webartikel, 11.10.2016

Sonne, bitte auftanken

Sonne, bitte auftanken© Wien Energie

Grüner Strom für SK Rapid mit neuer Solaranlage und zwei E-Tankstellen.

Der Fußballklub Rapid Wien setzt nun auch im Energiebereich richtungsweisende Akzente. Auf dem Dach des neuen Allianz-Stadions sorgt eine sogenannte Smart Flower für intelligente Stromversorgung. Mit den ersten Sonnenstrahlen entfalten sich die rund 20 Quadratmeter großen Solarpaneele wie Blütenblätter.
Im Verlauf eines Tages wandern diese Paneele dank drehbarer Achsen automatisch mit der Sonne und richten dabei die Module immer optimal auf die Sonnenstrahlung aus. Diese innovative Technik ermöglicht mehr grüne Stromerzeugung als mit normalen Photovoltaikanlagen. Eine Batterie speichert den Sonnenstrom, der direkt in der Rapid-Garage für das Laden von E-Fahrzeugen genutzt wird, für Match-Besucher kostenlos.

Volltanken während eines Matchbesuches

Für das Stromtanken stehen zwei Stationen im speziellen Rapid-Design zum beschleunigten Laden zur Verfügung. Ein E-Auto lässt sich so innerhalb der normalen Spielzeit von 90 Minuten vollständig aufladen. Die produzierte Strommenge der Smart Flower reicht laut Angaben für 130 E-Auto-Vollladungen pro Jahr, das entspricht rund 22.000 gefahrenen Kilometern. Für die Stadion-Besucher von Rapid Wien ist dieser Service kostenlos.
„Neben der guten Erreichbarkeit mit den Öffis und einem neuen Abfallkonzept, gibt es nun auch sauberen und kostenlosen Strom für die E-Autos der Fans“, so Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt in Wien im Rahmen der Präsentation. „Passend zu unseren Vereinsfarben, unterstützt das unser Nachhaltigkeitskonzept mit energiesparender LED-Beleuchtung, einem Zisternen-Regenspeichersystem, Mehrwegbecher und unserem Öffi-Konzept,“ erläutert Christoph Peschek von Rapid.

SK Rapid Wien und Wien Energie
„Zur Eröffnung gratuliert Wien Energie mit umweltfreundlichen Strom und zwei Elektro-Tankstellen,“ ergänzt Michael Strebl von Wien Energie und Wiener Stadtwerke-Vorstand Robert Grüneis resümiert: „Seit 13 Jahren ist Wien Energie Partner des SK Rapids. Die neue Heimstätte des grün-weißen Rasensports in Hütteldorf ist ein Meilenstein in der österreichischen Fußballstadien-Geschichte.“
Als größter regionaler Energieanbieter Österreichs, versorgt das Unternehmen mehr als zwei Millionen Menschen, rund 230.000 Gewerbeanlagen, industrielle Anlagen und öffentliche Gebäude sowie rund 4.500 landwirtschaftliche Betriebe in Wien, Niederösterreich und Burgenland mit Strom, Erdgas und Wärme. Die Strom- und Wärmeproduktion stammt aus Abfallverwertung, Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und aus erneuerbarer Energie wie Wind-, Wasser- und Sonnenkraft sowie Biomasse.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 11.10.2016

„Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben.“

„Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben.“ © economy

Digitalisierung ist eine Führungsaufgabe. (Wien; Video/Text) Die Vorstände von Billa, Ergo, Kurier, Mondi, Payment Services Austria und Wiener Privatkliniken zeigen, dass Digitalisierung ein ganzheitliches Managementthema und eine entsprechende Führungsaufgabe ist.

Bei der Kapsch BusinessCom Veranstaltung DEX 16 gaben Manager bekannter Branchengrößen einen Einblick in Strategie zum Thema digitale Transformation und Kapsch selbst zeigte praxiserprobte Lösungen für verschiedene unternehmerische Bereiche. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die beispielgebende Expertise dieser Anwender gelegt und auf einen unterschiedlichen Branchenmix.

Um den Besuchern einen realen Eindruck bereits im Einsatz befindlicher Lösungen zu geben, wurden zudem an zahlreichen Demo-Inseln digitale Innovationen zum Ausprobieren gezeigt. Smart Glasses, Smart Textiles, Machine2Machine-Lösungen, Sensorik oder Internet of Everything waren ebenso darunter wie Intelligent Lightning, Data Blending, LoRa oder Tribefire. Dazu wurden neue Entwicklungen zu Collaboration und Mobility präsentiert.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2016

Transfer waste station

Transfer waste station© Bilderbox.com

The dump as a mine: A European network of experts works on concepts to gain raw materials from waste.

From sand and gravel in concrete to gold contacts in the computer chip - all raw materials used by us are limited. They are mined, processed, used and eventually disposed of. But the larger the quantities of raw materials that we move from the earth (the geosphere) into our sphere of influence (the anthroposphere), the more interesting is the question of whether the anthroposphere itself becomes the source of raw materials.
Such secondary raw material sources are landfills, dumps or also demolished buildings. A European network of experts (COST Action), headed by TU Wien, will now investigate how this could be achieved. It is crucial to collect information on the anthropogenic raw materials sources and to process them, so that, in the future, they are commercially evaluated and judged with foresight such as gold mines or oil fields. "For natural mineral resources, there is a well-established reporting system," says Ulrich Kral from the Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft, TU Wien.

Sensible
Whether you can classify and rate anthropogenic resources in a similar manner has not yet been clarified. Here, guidelines would be important to assess whether it is environmentally and economically viable to mine primary raw materials, or to recover secondary raw materials from unneeded products and goods.
The COST Action "Mining the European Anthroposphere” shall now close this gap. TU Wien initiated the project, research teams across 20 European countries work on the project. "Our main focus is on three case studies," explains Kral. "We deal with resources that are installed in buildings, landfills and solid residues from waste incineration - three very different anthropogenic sources."

Valuable
When houses are demolished, one can reuse all kinds of valuable material: Rock and debris can be used for other, new buildings, but also timber, metal or window glass can be recycled. "One can create maps, from which it is apparent which raw material is contained where and to what extent," says Kral. "Thus one can see for example at one glance where in Vienna large amounts of copper are installed and whether it can be expected that this copper can be recovered in the next few decades."
Landfills must also not be an end station for raw materials. They may contain valuable metals, other components can be burnt to generate energy. "And even the residues of waste incineration can still be used," explains Jakob Lederer. In some European countries, they are used in road and landfill construction as gravel substitute, and metals can still be recovered.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2016

Einsame Front

Einsame Front© piqs.de/brandy74

In Bruck an der Leitha kämpft der Handel ums Überleben. Nun wurde das Angebot mit regionalem Kunsthandwerk erweitert.

Einen Beitrag zur Belebung der Innenstadt von Bruck an der Leitha zu leisten, hat sich Andrea Harrer mit ihrer Geschenkboutique Klamondina vorgenommen. Von der Stadt würde sie sich mehr Unterstützung wünschen: „Denen ist es offensichtlich egal, was mit der Innenstadt von Bruck passiert und dass der niedergelassene Handel dort ums Überleben ringt. Wir kämpfen hier alle auf einsamer Front.“
Harrer hat sich bewusst für die Eröffnung einer kleinen Geschenkboutique im letzten Herbst entschieden, da sie ein sehr breites Sortiment anbieten kann, in dem für jeden ab einem Euro etwas dabei ist. „Zusätzlich kann ich so etwa 20 Kunsthandwerkerinnen aus der Region eine ständige Plattform bieten, wo sie ihre Produkte ausstellen und verkaufen können“, erklärt Harrer ihr Geschäftskonzept, das überwiegend auf regionale Produkte fokussiert ist.

Zusatzangebot: Papier
Weiters findet einmal im Monat ein Themenabend statt, um zusätzlich Raum für Präsentationen zu schaffen und einen Beitrag zur Innenstadtbelebung zu leisten. Auch über die Frequenz in der Brucker Innenstadt hat sich die Unternehmerin Gedanken gemacht und ihre Öffnungszeiten daran angepasst. „Diesen Sommer habe ich etwas später aufgesperrt und dafür länger offen gehalten, so dass Innenstadtbesucher vor einem Lokalbesuch noch eine nette Kleinigkeit aussuchen können.“
Da es in der Brucker Innenstadt kein Papierfachgeschäft mehr gibt, bietet Klamondina mit Schulbeginn zusätzlich ein kleines Sortiment an Büro- und Schreibwaren an. Auf Wunsch stellt Harrer außerdem Geschenkkörbe zusammen und versendet sie auch.
Die tägliche Kundenfrequenz bei Klamondina, die mit rund sieben Personen begonnen hat, ist langsam im Steigen begriffen. Laut Harrer ist es gerade für kleine Geschäfte wichtig, auf Facebook präsent zu sein. Etliche ihrer Kunden seien erst dadurch auf sie aufmerksam geworden.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2016

Theater im Unterricht

Theater im Unterricht© piqs.de/light man

Körpersprache nimmt in der Kommunikation zwischen Lehrenden und Schülern hohen Stellenwert ein.

Im Unterricht herrscht ständige Interaktion zwischen Lehrern und Schülern. Wenig beachteten Faktoren wie Gestik, Mimik oder physische Erscheinung kommt eine große Bedeutung zu, wie Erziehungswissenschafter der Universität Graz in einem Projekt des Wissenschaftsfonds FWF nun erstmals untersucht haben.
Dafür haben sie in einem Zeitraum von drei Jahren Unterrichtseinheiten per Video aufgezeichnet und als Fallstudien aufbereitet. „Es ist die Körpersprache der Lehrenden, die den Unterricht glaubwürdig macht und darüber entscheidet, ob Lernprozesse entweder ausgelöst werden können oder eben auch nicht“, sagt Bernd Hackl, Leiter des Instituts für Schulpädagogik.
Projektleiter Hackl vergleicht das Unterrichten mit einer Theateraufführung. Sowohl in der Schule als auch auf der Bühne gehe es um eine glaubwürdige Inszenierung. Dazu braucht es Überzeugung, ein professionelles Rollenverständnis und eine anerkennende Haltung gegenüber dem Publikum.

Ausnahme
Ist der Lehrende authentisch, überzeugend, motiviert und schafft einen offenen Lernraum, ermöglicht er einen gelingenden Unterricht. „Das ist allerdings die Ausnahme“, berichtet Hackl von seinen Beobachtungen. „Was wir heute zunehmend beobachten, ist, dass Lehrende auf opportunistische, administrative oder ökonomische Arrangements orientiert sind.“
Sie gingen Auseinandersetzungen aus dem Weg, Leistungen werden als eine Art Tauschgeschäft mit Noten belohnt oder bestraft, Unterricht als „Edutainment“ inszeniert und unter das Motto gestellt: „Tust du mir nichts, tu' ich dir auch nichts.“ In der Analyse der Videos lässt sich häufig ein weniger authentisches körperliches Auftreten der Lehrer nachweisen. Die Schüler können diesen Umstand zwar nicht bewusst erfassen, sie spüren ihn aber und ziehen sich aus den Lernaktivitäten unmotiviert zurück.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.10.2016

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