Unternehmen mit differenzierter Strategie bei Preisfindung
In Deutschland wollen unternehmensnahe Dienstleister und Großhandel Preise erhöhen. Einzelhandel und Lebensmittelbetriebe mit reduzierten Preiserwartungen und Inflation weiter auf Rückzug, so aktuelle Erhebungen des deutschen ifo-Instituts.
(red/cc) Die Unternehmen einiger Branchensegmente wollen in Deutschland ihre Preise erhöhen. Der zugrundeliegende Index der Preispläne stieg im November im Vergleich zum Oktober. Dies ist primär auf die unternehmensnahen Dienstleister und den Großhandel zurückzuführen. In den konsumnahen Branchen gingen die Preiserwartungen weiter zurück und das betrifft insbesondere den Lebensmittel-Einzelhandel, den übrigen Einzelhandel und die konsumnahen Dienstleister.
Mit Beginn des Jahres 2024 Inflationsrate unter drei Prozent
Das sind Ergebnisse aus den aktuellen Konjunkturumfragen des deutschen ifo Instituts und diese haben auch Auswirkungen auf die Entwicklung der Inflation. „Die Inflation ist damit weiter auf dem Rückzug“, sagt Timo Wollmershäuser, leitender Experte für den Bereich Konjunktur.
„Zwar dürfte die Inflationsrate im Dezember vorübergehend noch einmal auf etwa 4 Prozent steigen. Hier kommt aber vor allem ein Basiseffekt zum Vorschein. Im Vorjahr sanken die Gaspreise im Verbraucherpreisindex kräftig, da der Staat die Kosten für den Dezember-Abschlag übernahm. Aber bereits zu Beginn des kommenden Jahres wird die Inflationsrate auf unter drei Prozent sinken“, so die Prognose von Wollmershäuser.
In der Industrie wollen ebenso weniger Unternehmen ihre Preise anheben und das gilt vor allem bei den Automobilherstellern, wo die Preiserwartungen kräftig nachgaben. Im Baugewerbe hat sich der Abwärtstrend bei den Preisen etwas verlangsamt, so das ifo-Institut. Die Höhe der geplanten Preisänderung wird bei den Erhebungen des Instituts übrigens nicht erfragt.