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11. October 2024

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Gründe für schwaches Wachstum in Österreich

Gründe für schwaches Wachstum in Österreich© Pexels.com/exnl

Die Österreicher arbeiten weniger als 2019. Parallel forcieren Gewerkschaften ihre Aufrufe für kürzere Arbeitszeiten. Agenda Austria beleuchtet nun die Entwicklungen genauer.

(red/czaak) In Österreich forcieren Gewerkschaften und ihnen nahe Institutionen seit Monaten ihren Kampf für kürzere Arbeitszeiten. Das Argument dafür lautet, dass die gesetzlichen Arbeitszeiten seit Jahrzehnten unverändert seien. Mit dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler wittern sie hier Morgenluft und dabei spielen ihnen auch die Demografie in die Hände. Bei dieser Entwicklung kommen mehrere Faktoren zusammen. Die Baby-Boomer-Generation geht in Pension und durch Geburtenrückgänge kommen immer weniger Junge nach. Dieser Trend gibt den Arbeitnehmervertretern mehr Verhandlungsmacht.

Ausmaß gearbeiteter Stunden versus die Entwicklung der Arbeitnehmer
Was dabei aber gerne übersehen wird, ist, dass die Arbeitszeiten ohnehin laufend verkürzt werden – ganz ohne rechtliche Vorgaben. Das Ausmaß der gearbeiteten Stunden wächst schon länger nicht mehr mit der Entwicklung der Arbeitnehmer mit, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. „Wir eilen zwar von einem Beschäftigungsrekord zum nächsten, die gesamte Arbeitszeit im Land ist in den letzten zehn bis 15 Jahren jedoch nur leicht gestiegen. Gegenüber 2019 arbeiten wir in Summe sogar weniger“, erklärt Dénes Kucsera, Ökonom bei Agenda Austria.

Steuersystem fördert Trend zur Teilzeitarbeit
Einen ersten Bruch gab es nach der Finanzkrise, seither stieg das Arbeitsvolumen schwächer als die Anzahl der unselbständig Beschäftigten. Ein zweiter Bruch kam mit der Corona-Pandemie. Seither wuchs die Zahl der Arbeitnehmer um vier Prozent. Das Arbeitsausmaß sank hingegen um 0,5 Prozent. „Das liegt vor allem am Trend zur Teilzeit, der maßgeblich durch unser Steuersystem befördert wird. Mehrarbeit lohnt sich für viele kaum“, betont Kucsera.

Zahl offener Stellen zeigt genügenden Arbeitsbedarf
Die Zahl der offenen Stellen zeigt, das es genügend Arbeitsbedarf gebe. Aber auch die durchschnittlich gearbeiteten Stunden in Vollzeitarbeit sind seit Jahren rückläufig. Ein Trend, der Österreich laut den Experten von Agenda Austria zum Verhängnis werden könnte, da in der großen Mehrzahl der EU-Staaten das Arbeitsvolumen wächst. „Das ist einer der Gründe, für das schwache Wachstum in Österreich“, unterstreicht Dénes Kucsera, Ökonom bei Agenda Austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2024