Die Geschäfte mit IT ziehen deutlich an
Neben der gesamten Digital-Branche entwickeln sich auch die Umsätze mit Hardware gut. Die vom deutschen Bitkom-Verband ebenso erhobene Telekom-Branche bleibt stabil, schrumpfen tut die Unterhaltungselektronik.
(red/czaak) Der Markt für IT-Hardware ist nach einem Einbruch im vergangenen Jahr 2023 (minus 5 Prozent auf 52 Milliarden Euro) wieder deutlich ins Plus gedreht und soll für ganz 2024 um rund fünf Prozent auf 54 Milliarden Euro zulegen. Größter Wachstumstreiber bleibt dabei der Bereich Infrastructure-as-Service, also gemietete Server, Netzwerk- und Speicherkapazitäten. Dieses Segment soll um 24 Prozent auf knapp sechs Milliarden Euro zulegen.
Die Entwicklung bei Sicherheitstechnologien
Ebenfalls zweistellig wachsen die Umsätze mit Workstations (plus 18 Prozent auf eine Milliarde Euro) sowie mit sogenannten Wearables (plus 16 Prozent auf knapp drei Milliarden Euro). Das Geschäft mit PCs erholt sich ebenso und legt um vier Prozent auf acht Milliarden Euro zu, so die Erhebungen von Bitkom als Verband der Deutschen IT-Industrie. Unterhalb der Nulllinie entwickeln sich dagegen die Umsätze mit Sicherheitstechnologien, die nach mehreren starken Wachstumsjahren um 1,5 Prozent auf rund eine Milliarde Euro sinken.
„Das Hardware-Geschäft normalisiert sich allmählich auf Vor-Corona-Niveau. Wir haben einen sehr starken Nachfrage-Anstieg mit Beginn der Pandemie gesehen und dann einen deutlichen Einbruch im Vorjahr. Die Unsicherheiten bleiben aber hoch, auch mit Blick auf Lieferketten“, sagt Ralf Wintergerst, Präsident des Bitkom-Verbandes. „Keinesfalls sollte an der IT-Sicherheit gespart werden. Die Bedrohungslage im Cyberspace hat sich weiter verschärft“, betont der Experte.
Unterhaltungselektronik weiter auf Schrumpfkurs
Das vierte Jahr in Folge verzeichnet das Geschäft mit klassischer Unterhaltungselektronik einen Rückgang. Nach einem Minus von zwei Prozent auf 8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erwartet Bitkom für 2024 einen weiteren Umsatzrückgang um drei Prozent auf rund acht Milliarden Euro. „Die klassische Unterhaltungselektronik hat es weiterhin schwer. Die Branche hofft zumindest auf einen leichten Fußball-EM-Effekt bei Fernsehgeräten“, so Wintergerst. Beim Geschäft mit Spielekonsolen erwartet Bitkom in diesem Jahr keinen Sondereffekt durch neue Konsolen-Generationen.
Telekommunikation bleibt insgesamt stabil
Im Markt für Telekommunikation erwartet Bitkom für 2024 ein Wachstum um ein Prozent auf rund 73 Milliarden Euro. Den größten Anteil daran hat das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, die 53 Milliarden Euro ausmachen (plus rd. 1,5 Prozent). Die Investitionen in Telekommunikations-Infrastruktur gehen in der Summe leicht um ein Prozent auf acht Milliarden Euro zurück, allerdings gibt es in diesem Segment deutliche Unterschiede. So schrumpfen die Ausgaben für Ethernet Switches (minus 10 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro) sowie IP PBX, also Voice-over-IP-Telefonie (minus neun Prozent auf 0,2 Milliarden Euro) deutlich.
Steigen tun die Investitionen im Bereich der Zugangsinfrastruktur, sowohl kabelgebundene (plus sieben Prozent auf rund eine Milliarde Euro Umsatz) als auch mobile (plus sechs Prozent auf über eine Milliarde Euro Umsatz). Die Umsätze mit Endgeräten bleiben mit minus 0,2 Prozent auf rund 12 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. „Die Investitionen in den Ausbau von Festnetz und Mobilfunk bleiben hoch“, unterstreicht Wintergerst. „Das Wachstumspotenzial bei Telekommunikationsdiensten ist aufgrund des scharfen Preis- und Infrastrukturwettbewerbs jedoch begrenzt“, so der Experte vom Bitkom-Verband.