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17. September 2024

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Deutsche Unternehmen reduzieren weiter Büroflächen

Deutsche Unternehmen reduzieren weiter Büroflächen© Pexels/ Ken Tomita

Die Arbeit von zu Hause aus bleibt im Trend. Betriebe in Deutschland reagieren nun zunehmend mit der Verkleinerung von Büroflächen. Das betrifft primär Dienstleister und große Industrieunternehmen.

(red/cc) Der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Trend der Heimarbeit geht kontinuierlich weiter. Das Homeoffice ist weiter angesagt und viele Unternehmen in Deutschland verkleinern nun entsprechend ihre Büroflächen oder erneuern diese zu sogenannten Co-Working-Spaces. Das zeigen neue Ergebnisse einer aktuellen Erhebung des Münchner ifo-Instituts.

„Über sechs Prozent aller Unternehmen haben ihre Büroflächen bereits verkleinert. Und weitere über acht Prozent planen es in den kommenden fünf Jahren“, sagt Simon Krause, Forscher vom ifo-Institut. „Besonders stark zeigt sich dieser Trend bei Dienstleistern und Großunternehmen, die den Großteil der Büroflächen nutzen. Jedes vierte dieser Unternehmen hat seine Büroflächen verkleinert oder plant es“, so der ifo-Experte.

Nachfrage nach Büroflächen soll auch zukünftig weiter sinken
Die Homeoffice-Quote in Deutschland liegt seit knapp zwei Jahren stabil bei einem Viertel der Beschäftigten und zwei Drittel der Unternehmen. „Trotz Aufforderungen einzelner Unternehmen zur Rückkehr ins Büro hat sich das regelmäßige Arbeiten im Homeoffice etabliert. Die Firmen passen daher schrittweise ihren Büroflächenbedarf an“, erläutert Krause.

Ein relevanter Parameter ist dabei auch das Thema Mietverträge. „Da die Mietverträge oft langfristig abgeschlossen werden, tritt der Gesamteffekt erst zeitverzögert ein. Basierend auf unseren Studien erwarten wir, dass langfristig die Nachfrage nach Büroflächen wegen Homeoffice um etwa 12 Prozent sinken wird“, skizziert Simon Krause.

Weitere Herausforderungen für ohnehin angespannten Immobilienmarkt
Am häufigsten ziehen die Reduzierung der Büroflächen Dienstleister und Großunternehmen in Betracht. Rund 12 Prozent der großen Dienstleistungsfirmen haben bereits verkleinert und 14 Prozent planen dies innert der nächsten fünf Jahre. In der Industrie haben das fünf Prozent umgesetzt und knapp sieben Prozent planen es. Im Handel lautet dieses Verhältnis knapp zwei Prozent umgesetzt und knapp fünf Prozent geplant. Bei kleinen Unternehmen sind es über vier Prozent versus sechs Prozent.

„Die Reduzierung von Büroflächen stellt den ohnehin angespannten Immobilienmarkt vor weitere Herausforderungen. In Kombination mit wirtschaftlichen Unsicherheiten, gestiegenen Zinsen und Baukosten ist keine schnelle Erholung in Sicht“, betont Krause vom ifo-Institut. Ein Mehr an Büroflächen ist hingegen selten. Nur 0,5 Prozent machen das und 2,5 Prozent planen es. Bei den restlichen Unternehmen gibt es diesbezüglich keine Änderungen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.09.2024