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20. März 2025

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Der Schlüssel für Übergewicht

Der Schlüssel für Übergewicht© Pexels.com/artempodrez

Forscher der Uni of Maryland (US) entdecken Ursache für Fettleibigkeit in bislang unbekannten Nervenzellen. In USA leiden bereits 40 Prozent der Erwachsenen und 20 Prozent der Kinder an massivem Übergewicht.

(Pressetext Austria/red/cc) Forscher der medizinischen Fakultät der University of Maryland (US) haben kürzlich einen Schlüssel für den Hang zur Fettleibigkeit entdeckt und damit glauben sie nun auch eine neue Therapie erschließen zu können. Entdeckt haben die Wissenschafter bislang unbekannte Neuronen. Diese Nervenzellen regulieren den Hunger und sind sie außer Kontrolle, werden Menschen nicht so schnell satt. Das kann entsprechend fatale Folgen für das Körpergewicht haben.

Den Effekt dieser bisher unbekannten neuronalen Population haben die US-Forscher im Experiment mit Mäusen entdeckt. Hier zeigt sich, dass diese Nervenzellen sowohl Rezeptoren für Leptin als auch das BNC2-Gen exprimiert und das trägt nicht nur dazu bei, den Hunger zu unterdrücken, sondern reagiert auch auf ernährungsbezogene sensorische Reize wie etwa die Schmackhaftigkeit von Lebensmitteln. Leptin wird auch das "Hungerhormon" genannt. Es signalisiert dem Gehirn im Normalfall, wann der Körper genügend Energie gesammelt hat, der Mensch also aufhören kann zu essen.

Experimente mit Mäusen
Bis dato war vom BNC-2-Gen bekannt, dass es die Pigmentierung der Haut von Europäern beeinflusst. Der Zusammenhang mit den Neuronen, die das Hungergefühl regulieren, ist neu. Die Forscher haben den Zusammenhang entdeckt, indem sie mit der Genschere CRISPR-Cas 9 den Leptinrezeptor in den BNC-2-Neuronen ausschalteten. Die derart manipulierten Mäuse fraßen daraufhin mehr und nahmen stärker zu. Weiters fügten die Forscher den BNC-2-Neuronen Fluoreszenz hinzu und diese Neuronen aktivierten sich auch, wenn die Mäuse nach einer Fastenzeit gefüttert wurden.

"Diese Erkenntnisse erweitern unser Verständnis darüber, wie Neuronen den Appetit und die Fettleibigkeit beeinflussen, um eine entscheidende neue Komponente", so Brian Herb von der University of Maryland (US). "Das könnte ein Schritt zur Behandlung von Fettleibigkeit sein, etwa durch die Aktivierung dieser Neuronen, um das Gewicht zu reduzieren oder den Hunger zu unterdrücken“, so Herb. In den USA leiden 40 Prozent der Erwachsenen und 20 Prozent der Kinder an Fettleibigkeit. In Europa sind 53 Prozent aller Erwachsenen übergewichtig, ein Zustand, der noch unterhalb der Fettleibigkeit liegt.

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Pressetext Austria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 10.02.2025