Seltene Erden in Tulln

Neues Forschungsprojekt am Institut für Umweltbiotechnologie in Tulln zu Recyclingverfahren für Seltene Erden. Wichtiges Basismaterial für Smartphones oder Laptops wird primär durch Abbau gewonnen, nachhaltige Verfahren zur Rückgewinnung gibt es kaum.
(NOe-WP/red/cc) Um neue Recyclingverfahren für sogenannte „Seltene Erden“ zu entwickeln, hat die Universität für Bodenkultur Wien am Institut für Umweltbiotechnologie in Tulln das Forschungsprojekt REEaLIGN ins Leben gerufen. Seltene Erden sind essenziell für den Hightech-Bereich, beispielsweise in Smartphones, Laptops, LED-Leuchtmitteln oder auch Elektromotoren. Aktuell werden diese wertvollen Rohstoffe hauptsächlich durch Abbau gewonnen, doch gibt es kaum effektive Recyclingmethoden, um den steigenden Bedarf zu decken.
Nachhaltige und wirtschaftliche Verfahren zur Rückgewinnung
REEaLIGN zielt daher darauf ab, nachhaltige und wirtschaftliche Verfahren zur Rückgewinnung dieser Metalle zu entwickeln.Der Recyclingprozess für Seltene Erden ist bisher technisch anspruchsvoll und entsprechend teuer, da die Metalle in den Geräten nur in geringen Konzentrationen vorkommen. Im Vergleich dazu werden Metalle wie Aluminium oder Kupfer bereits mit hohen Recyclingquoten von über 50 Prozent wiederverwertet, während bei Seltenen Erden weniger als ein Prozent recycelt wird. Der Name „Seltene Erden“ resultiert daher, da diese Elemente in der Erdkruste häufig vorkommen, jedoch meist in kleinen, verstreuten Lagerstätten, was die wirtschaftliche Gewinnung erschwert.
Kombination der Methoden Biolaugung, Biosorption und Bioakkumulation
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines innovativen Recyclingverfahrens, das die Methoden Biolaugung, Biosorption und Bioakkumulation kombiniert. Dieser dreistufige Prozess umfasst die Herstellung eines Metallextrakts aus Elektroschrott, die Entfernung von Metallen wie Eisen, Kupfer und Aluminium sowie die Rückgewinnung der Seltenen Erden. Das Verfahren soll umweltfreundlich, effizient und nachhaltig sein, ohne schädliche oder giftige Stoffe zu verwenden oder problematische Abfälle zu produzieren.