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19. April 2024

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Mehr Beschäftigung und mehr Export

Mehr Beschäftigung und mehr Export© economy

Laut den aktuellen Umfragen des deutschen ifo-Instituts spiegelt sich die wirtschaftliche Erholung deutscher Unternehmen bei geplanten Neueinstellungen und höheren Exporterwartungen. 

(red/cc) Immer mehr deutsche Unternehmen nehmen Neueinstellungen ins Visier. Das vom Münchner ifo-Institut regelmäßig erhobene Beschäftigungsbarometer ist im September neuerlich gestiegen. Die wirtschaftliche Erholung spiegelt sich mehr und mehr auch bei den geplanten Neueinstellungen wider. 

Aufwärtstrend bei Industrie, Dienstleistung und Baubranche
Runtergebrochen auf einzelne Wirtschaftsbereiche, konnte das ifo-Barometer seinen Aufwärtstrend in der Industrie fortsetzen. Auch die Dienstleister planen mehr Personal einzustellen, insbesondere die IT-Dienstleister und im Handel hat das Barometer sogar einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Ihr Personal aufzustocken planen die Unternehmen nun ebenso auch in der Baubranche.

Das ifo-Beschäftigungsbarometer basiert auf rund 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors. Die Unternehmen werden regelmäßig gebeten ihre Beschäftigtenplanungen für die nächsten drei Monate mitzuteilen.

Exporterwartungen deutlich verbessert
Optimismus zeigt sich auch bei den deutschen Exporteuren. Hier haben sich die Erwartungen der Industrie im September nahezu verdoppelt, von 5,5 auf 10,4 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Oktober 2018. Der Aufschwung der Industrieproduktion in vielen wichtigen Abnehmerländern kommt der deutschen Exportwirtschaft dabei zu Gute.
Einzelne Segmente betrachtet, erwarten deutlich mehr Unternehmen in der Chemischen Industrie, dass ihre Exporte im vierten Quartal zunehmen. Gleiches gilt für die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen. Auch die Automobilbranche rechnet mit Umsatzzuwächsen beim Auslandsgeschäft. Der Maschinenbau hingegen erwartet vorerst keine größeren Sprünge. Mit deutlichen Einbußen beim Export rechnen hingegen die Hersteller von Bekleidung, Lederwaren und Schuhen.

Autoindustrie erholt sich langsam
Im Vergleich zum August beurteilen die deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer ihre aktuelle Geschäftslage im September besser. Insgesamt ist die Lage aber immer noch schlecht, so die neue Konjunkturumfrage des ifo Instituts. „Im April war die Lage katastrophal, später dann grottenschlecht. Jetzt ist sie nur noch schlecht. Darin besteht die Verbesserung“, sagt Stefan Sauer, ifo-Experte.

Hoffnung machen auch hier die Exporterwartungen. Auch die Produktionspläne sind weiterhin expansiv geprägt. Der Auftragsbestand hat sich gegenüber dem Vormonat weiter verbessert. Der Bestand im Fertigwarenlager blieb unverändert auf niedrigem Niveau.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 05.10.2020