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29. März 2024

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Erster Handel über Blockchain-Plattform Batavia

Erster Handel über Blockchain-Plattform Batavia© Bilderbox.com

Erste Group verlautbart Durchführung der ersten Pilotkundentransaktionen auf globaler Trade-Finance-Plattform Batavia.

Auf der Trade-Finance-Plattform Batavia wurde soeben die ersten Live-Pilottransaktionen mit Firmenkunden erfolgreich durchgeführt. Die weltweite Handelsfinanzierungsplattform basiert auf der Blockchain-Technologie und wurde gemeinsam von einem internationalen Konsortium bestehend aus der ERSTE Group, der Bank of Montreal (BMO), der CaixaBank, der Commerzbank, UBS und IBM entwickelt. Die ersten Transaktionen beinhalteten den Verkauf von Autos aus Deutschland nach Spanien und den Verkauf von Rohmaterialien für die Möbelproduktion aus Österreich nach Spanien .

Diese Transaktionen sind ein wichtiger Schritt für die Etablierung von Batavia als offenes, auf der IBM-Blockchain-Plattform aufbauendes Ökosystem. Die Batavia-Plattform ermöglicht internationale Handelstransaktionen digital und automatisiert zu vereinbaren, abzusichern und zu finanzieren. Die Pilottransaktionen wurden unter Berücksichtigung unterschiedlicher Transportwege, mehrerer Standorte und Handelspartner in verschiedenen Größen durchgeführt. „Dies zeigt, dass die skalierbare Plattform in der Lage ist, diverse Transaktionstypen abzuwickeln.,“ so die ERSTE in einer Aussendung.
 
Zahlungsabwicklung integriert
In einem nahtlosen (End-to-End) Transaktionsprozess deckt Batavia sowohl den Abschluss von Handelsverträgen als auch die Durchführung von sogenannten Smart Payments ab. Smart Payments sind „intelligente Zahlungen“, die durch bestimmte Ereignisse in der Lieferkette, wie z.B. durch das physische Eintreffen der Ware am Zielort, automatisch ausgelöst und in der Blockchain erfasst werden. Auf der Plattform können auch Track-and-Trace-Lösungen integriert werden, die eine Nachverfolgbarkeit von Produkten von der Herstellung bis zum Verbraucher über einen individuellen Code ermöglichen.
Zudem ist es über Batavia möglich, Risikomanagementtools einzubeziehen, die zwischen Käufer und Verkäufer vereinbarte wichtige Ereignisse in den Lieferketten sowie Signale von IoT (Internet of Things)-Vorrichtungen berücksichtigen. Derartige Geräte können im sogenannten Internet der Dinge selbstständig kommunizieren und Hinweise über Standort und Zustand der auf dem Transport befindlichen Waren senden. Diese und viele andere Funktionen von Batavia sollen die Handelsfinanzierungsplattform zu einer soliden Grundlage für ein zukünftiges offenes Trade-Finance-Ökosystem machen.

Großes Potenzial für Firmenkunden als globale Handelsplattform
„Die ersten unter Teilnahme von Unternehmenskunden durchgeführten Live-Transaktionen stellen einen echten Meilenstein in der Entwicklung von Batavia dar und unterstreichen das ungeheure Potenzial dieser globalen Handelsplattform. Die Erste Group dankt ihrem Kunden Lenzing AG und dessen Tochtergesellschaft Lenzing Fibers GmbH sowie der ebenfalls an Batavia mitwirkenden CaixaBank für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei einer dieser Testtransaktionen,“ freut sich Patrick Götz, Head of Corporate Flow Products bei der in Wien ansässigen Erste Group Bank AG.
„Zwar sind noch weitere maßgebliche Schritte erforderlich, bevor Batavia in unser Angebot für Geschäftskunden voll integriert werden kann, doch dient die Plattform bereits als weiteres gutes Beispiel dafür, wie wir bei der Erste innovative neue Technologien anwenden, um unseren Kunden – insbesondere auch im Unternehmensbereich – Lösungen anbieten zu können, die mehr Wahlmöglichkeiten, Transparenz und Effizienz bedeuten“, unterstreicht Götz.
Aufbauend auf der erfolgreichen Entwicklung eines funktionsfähigen Produkts, das die Mindestanforderungen des Marktes erfüllt  (Minimal Viable Product), und den ersten Pilottransaktionen mit Kunden, steht das Batavia-Projekt nun vor einer neuen Phase. Der Fokus wird verstärkt auf dem Aufbau einer vollständig marktreifen Lösung und auf dem weiteren Ausbau des Netzwerks liegen. Dabei wird auch eine enge Zusammenarbeit mit Fintechs, Finanzunternehmen sowie mit anderen Trade Finance-Digitalisierungsinitiativen geprüft.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2018