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28. März 2024

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„Die große Bewährungsprobe der Digitalisierung“

„Die große Bewährungsprobe der Digitalisierung“© Kapsch BusinessCom

IKT-Dienstleister sind aktuell beim verstärkten Bedarf ihrer Kunden gefragt. Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom, erläutert im Gespräch mit economy die Herausforderungen in der Aufrechterhaltung des Wirtschaftskreislaufs.

Economy: Wie erleben Sie die aktuelle Situation rund um die Corona-Krise?
Jochen Borenich: Die jetzige Krise hat bekanntermaßen massive Auswirkungen auf Unternehmen und ihre Mitarbeiter.
Die behördlichen Empfehlungen bedeuten eine Gratwanderung zwischen Gewährleistung der Gesundheit der Mitarbeiter und parallel trotzdem betriebliche Kommunikation, Produktionsketten bzw. final die Bedürfnisse seiner Kunden bestmöglich zu erfüllen.

Wie sind die ersten praktischen Erfahrungen als betrieblicher IT-Dienstleister?
Wir sind bei unseren Kunden aktuell besonders gefordert den Kreislauf zwischen Mitarbeiter, Unternehmen und den Kunden der Unternehmen zu unterstützen.
Dank digitaler Technologien und Services ist das im Vergleich zu früheren Zeiten glücklicherweise leichter möglich.

Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es derzeit ohne digitale Technologien aussehen würde…
… Richtig. Jetzt ist die große Bewährungsprobe und jetzt erkennen möglicherweise die letzten Kritiker, was moderne digitale Technologie schaffen kann.
Egal ob Heimarbeit, Fernwartung mittels digitaler Datenbrillen, externe Steuerung von Produktionsketten, gesonderte Sicherung kritischer Infrastrukturen oder die aktuell besonders gefragten Remote- und Homeoffice-Arbeitsplätze.
All das wäre ohne digitale Technologien nicht möglich oder zumindest nicht in diesem Ausmaß.

Welche technologische Unterstützung benötigen die Betriebe aktuell besonders?
Ein relevantes Thema zur Aufrechterhaltung betrieblicher Prozesse unter Wahrung der Gesundheit der Mitarbeiter sind die angesprochenen Remote- und Homeoffice-Arbeitsplätze.
Parallel zu den behördlichen Empfehlungen müssen diese raschest zur Verfügung stehen. Der Bedarf dafür ist regelrecht explodiert.

Welche Auswirkung hat das auf die IT-Infrastruktur eines betroffenen Betriebes?
Das bedeutet eine enorme Belastung nicht nur für Organisation und technische Infrastruktur, sondern auch für die IT- und Security-Abteilungen der Unternehmen.
Als IT-Dienstleister sind wir hier besonders gefordert und das betrifft neben organisatorischen Maßnahmen möglichst auch technologische Vielfalt zu gewährleisten. Stichwort Collaboration.

Was bedeutet das genau?
Collaboration beinhaltet vielfältige Anwendungsbereiche für die Zusammenarbeit über externe Standorte und das geht vom einfachen E-Mail-Kontakt bis hin zu Videokonferenzen.
Hier können Betriebe nun rasch und gezielt aus verschiedenen Nutzungsszenarien wählen.

Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?
Das beginnt bei „Plug & Play“-Anwendungen, die einfach über das Internet geladen werden und geht bis zu integrierten Lösungen in das jeweilige Firmen-Netzwerk, die dann etwa auch mit anderen Organisations-Maßnahmen synchronisiert werden.
Ein besonderes Augenmerk muss hier aber auch der IT-Infrastruktur mit Bandbreite und Verfügbarkeit der zugrunde liegenden Netzwerke sowie insbesondere der Sicherheit gelten.

Was sind noch erwähnenswerte Punkte?
Betriebe haben jetzt auch verstärkten Bedarf im Bereich externer Beratung und das reicht von Hilfe bei Installationen direkt am Arbeitsplatz bis zu Integrationen und sicheren Verknüpfungen mit dem Firmennetzwerk.
Für all diese Unterstützungsfälle hat Kaspch eine eigene Service-Card entwickelt, wo Unternehmen gezielt und bedarfsorientiert („on demand“) auf unser ganzes Portfolio zugreifen können.
Das geht dann bis hin zu sogenannten „Managed Services“, wo wir bei Engpässen oder bei erhöhtem Bedarf die Bereitstellung und den kompletten Betrieb der betroffenen IT-Systeme übernehmen.

Sie haben hautnahen Kontakt zur Wirtschaft. Wie lautet ein erstes Resümee in der Krise?
Die Corona-Krise hat die Bedeutung der Digitalisierung für Unternehmen belegt und dazu einen Lerneffekt auch bei begleitenden organisatorischen Maßnahmen ausgelöst. Wenn physische analoge Prozesse nicht mehr funktionieren, dann können bzw. müssen digitale Dienste in vielen Fällen übernehmen.
Wie kann ich mit meinen Mitarbeitern und Kunden in Kontakt bleiben? Wie kann ich die Existenz meines Unternehmens und meiner Mitarbeiter sichern?
Die Digitalisierung konnte und kann hier glücklicherweise Antworten geben.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.04.2020