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29. März 2024

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Sichere Datenräume für nachhaltige Fertigungen in Europa

Sichere Datenräume für nachhaltige Fertigungen in Europa© TU Wien_Matthias Heisler

Die digitalen Pilotfabriken an den österreichischen Unis vernetzen sich und laden Betriebe zur Mitarbeit beim neuen Austrian Manufacturing Innovation Data Space. Im Fokus steht sichere Digitalisierung von Produktionsprozessen.

(red/czaak) Die Teilnahme an Datenräumen ist die Grundlage für die Geschäftsprozesse und die Produktion von morgen. Daten und die daraus abgeleiteten Unternehmensentscheidungen bestimmen schon heute den wirtschaftlichen Erfolg. Kundenbedürfnisse, Marktbedingungen, Lieferketten, Krisen und andere Faktoren haben Einfluss auf die Produktion. In Zukunft wird den Datenräumen aber eine noch viel größere Bedeutung zukommen.

Eigens geschaffene Universitäre Pilotfabriken können hier nun das Bindeglied zwischen Forschung und industrieller Anwendung sein. Sie wurden als Innovations- und praxisbezogene Lernfabriken ins Leben gerufen, um den Transfer von digitalen Technologien in die Unternehmen zu fördern. Ein gesonderter Fokus betrifft dabei das Thema Sicherheit und Datenmanagement.

Ein österreichischer Datenraum als Teil der europäischen Gaia-X-Initiative
Die drei österreichischen Pilotfabriken „TU Wien Pilotfabrik Industrie 4.0“, „smartfactory@tugraz“ und „LIT Factory (JKU Linz)“ haben sich aktuell im Rahmen einer vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanzierten Initiative vernetzt, um gemeinsam den Datenraum für die Produktion und Fertigung der Zukunft zu gestalten.

Im Verbund mit 29 Partnern aus Industrie und Forschung soll in den kommenden fünf Jahren ein österreichischer Datenraum als Teil der europäischen Gaia-X-Initiative entwickelt und erforscht werden. In diesem Zeitraum werden zwei Referenzprojekte die Anwendung und den unmittelbaren Nutzen für österreichische Unternehmen demonstrieren. Claudia Schickling, Leiterin der TU Wien Pilotfabrik „Industrie 4.0“, koordiniert das Vernetzungsprojekt.

Sechs Lernfabriken bieten Unternehmen modernste Entwicklungsräume
Gaia-X ist ein Standard, der die europäischen Datenschutzanforderungen sowie die Anforderungen an Transparenz und Kompatibilität vereinheitlichen soll. Im Zuge dessen werden Werkzeuge und Infrastrukturen geschaffen, die einen sicheren europäischen Datenraum schaffen und damit auch den sicheren Austausch von Daten gewährleisten.

Mithilfe des Vereins AMIDS (Austrian Manufacturing Innovation Data Space) soll österreichischen Unternehmen eine niederschwellige Möglichkeit geboten werden, den Gaia-X-Datenraum für ihre konkreten Produktionsprozesse zu testen und zu evaluieren. Ein Fokus ist ein Innovationsnetzwerk für produzierende Unternehmen, denen nun sechs Lernfabriken (neben den drei Uni-Pilotfabriken, die Digital Factory Vorarlberg, die FH Joanneum Kapfenberg und die FH Technikum Wien) mit modernster digitaler IKT-Infrastruktur zur Verfügung stehen.

Praxisbezogene Referenzprojekte wesentlich für Umsetzung europäischer Lösungen
„Die Projekte PilotLin-X und ResearchLin-X zur Vernetzung der Pilotfabriken stellen einen wichtigen Baustein für die Integration entlang von Wertschöpfungsketten dar. Innovationen und praxisbezogene Referenzprojekte können wesentlich für die Umsetzung europäischer Lösungen und zur Wahrung einer technologischen Souveränität sein“, so Michael Wiesmüller, Abteilungsleiter für Schlüsseltechnologien für die industrielle Innovation im BMK.

„Gemeinsam mit der Industrie werden wir an Referenzen für den Datenraum forschen. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in den neu gegründeten Verein AMIDS ein, der österreichischen Unternehmen eine Plattform für Innovationen an Produkten und Prozessen bietet“, ergänzt Claudia Schickling, Koordinatorin des Vernetzungsprojektes der Pilotfabriken und Leiterin der TU Wien Pilotfabrik Industrie 4.0. „Wir laden alle Unternehmen ein, den Verein AMIDS zu nützen, um die Digitalisierung in ihren Unternehmen voranzutreiben.“

Die Partnerunternehmen der Universitären Pilotfabriken
Die folgenden Unternehmen und Institutionen sind bereits Partner bei den Universitären Pilotfabriken. A1 Digital, AUVA, AVL List, Axtesys, Blue Danube Robotics, Contact Software, Digital Factory Vorarlberg, EIT Manufacturing East, Emco,Engel Austria,
Evva Sicherheitstechnik.

Weiters FH Joanneum Kapfenberg, FH Technikum Wien, GGW Gruber & Co, Haidlmair, Punzenberger Copa-Data, Inmox, Johannes Kepler Uni Linz, Kraken, Motan Holding, Pankl Racing Systems, Plattform Industrie 4.0 Österreich, Resch, Siemens Österreich, Software Österreich, TU Graz, TU Wien, T-Systems Austria und Westcam Datentechnik.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 27.03.2023