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24. April 2024

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Erstmals Staatspreis Digital Solutions vergeben

Erstmals Staatspreis Digital Solutions vergeben© SILVERI Matthias

In einem zunehmend härteren Wettbewerbsumfeld müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden, fordert Staatssekretär Mahrer.

„Der Wettbewerb wird härter, internationaler und innovationsgetriebener. Unsere Unternehmen sind in einigen Bereichen bereits führend, aber wir müssen neue, chancenreiche Felder stärker besetzen. Nur wenn es uns gelingt, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein“, erklärte Staatssekretär Harald Mahrer anlässlich der Verleihung des Staatspreis Digital Solutions 2017.

Standardisierte Dokumentation
Acht Projekte waren für den neuen Staatspreis nominiert, zum Sieger wurde das Diagnostik-Tool SCARLETRED®Vision gekürt. Die Entwicklung des Wiener Genetikers Harald Schnidar ermöglicht erstmals eine standardisierte Dokumentation von Hautveränderungen. Die Lösung kombiniert eine Smartphone-App, um Hautstellen zu fotografieren, einen Sticker zum Kalibrieren der Bilder, einen QR-Tag und eine Cloud-Datenbank. Das Produkt wird bereits erfolgreich in Europa und den USA vertrieben.
Der Innovationspreis Digital Solutions für noch nicht am Markt befindliche Entwicklungen ging an den RadiologyExplorer, die aus Forschungsprojekten der Medizinischen Universität Wien und der TU Wien entstanden ist. Ausgehend von einer markierten Region auf einem beliebigen Radiologiebild, lassen sich sofort visuell ähnliche Fälle aus dem Krankenhausarchiv und aus globalen Referenzen finden.
Den Förderpreis Digital Solutions erhält das Virtual-Reality-Projekt A Slice of Reality der Fachhochschule St. Pölten. Es handelt sich um ein interaktives Audio-Video-System mit aufwendiger Aufnahme- und Wiedergabetechnik, das ein holografisches Erlebnis ohne VR-Brille ermöglicht. Neben einem 360-Grad-Rundumblick ermöglicht es auch die Standortveränderung beim Betrachten des Bildes.

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www.bmwfw.gv.at, Economy Ausgabe Webartikel, 25.04.2017

Wenn der Couchtisch zum Gadget wird

Wenn der Couchtisch zum Gadget wird© piqs.de/connor212

Ein neues Device nutzt Sonartechnologie um Fingergesten zu lesen und macht so Oberflächen zu Smart-Interfaces.

Die sogenannte Welle verwandelt jede Oberfläche im Handumdrehen in ein Smart-Interface. Mittels Sonartechnologie liest das Gadget Handgesten auf jeder beliebigen Fläche. Damit lassen sich beispielsweise durch Fingerbewegungen auf dem Tisch die Philips-Hue-LED-Lampen steuern oder die Lautstärke eines Lautsprechers regulieren. "Es funktioniert wie eine Universalfernbedienung", erklärt Welle-CEO Mark Zeng.
Welle ist kleiner als ein Smartphone. Das Gadget ist etwa 7,6 Zentimeter lang und wiegt einen Kilogramm. Das kompakte Gerät kann sowohl auf den Tisch gestellt als auch an der Wand fixiert werden, um dort die Steuerung der gewünschten Devices vorzunehmen. Durch die Übermittelung von Sonarsignalen erfolgt die Erfassung und Verarbeitung der Fingergesten, wodurch die verbundenen Geräte bedient werden können. Seit Ende März läuft eine Kickstarter-Kampagne, die das Finanzierungsziel von 20.000 Dollar in nur 21 Stunden erreicht hat.

"Welle kann leicht mit einem Computer oder Smartphone verbunden werden. Nach der Initialisierung folgt eine individuelle Definierung der Gesten, die den ausgewählten Funktionen zugeordnet werden", schildert Zeng. Alles, was der User zur Benutzung dieses Devices benötigt, ist eine Bluetooth-fähiges Gerät. Der Preis des Gadgets liegt bei 99 Dollar. Die Produktion beginnt voraussichtlich im September und die Auslieferung im Oktober 2017.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.04.2017

Kapitalzugang für Betriebe vorerst ausreichend

Kapitalzugang für Betriebe vorerst ausreichend© piqs.de/uggboyugggirl

Österreichs Mittelstand setzt weiterhin auf klassische Finanzierungsformen. In Zukunft muss er unabhängiger von Banken werden, die Kreditvergabe bleibt restriktiv.

Der Zugang zu Finanzierungsmitteln bereitet der Mehrheit von Österreichs Mittelstandsunternehmen momentan kein Kopfzerbrechen: Fast 85 Prozent bewerten ihren Zugang zu Kapital momentan als ausreichend. Nur 15 Prozent sehen ihr Unternehmen aktuell durch den schwierigen Zugang zur Finanzierung gefährdet. Aber 43 Prozent der heimischen Betriebe beklagen, dass die Kreditvergabe der Banken in den vergangenen drei Jahren eher restriktiver geworden ist. Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die in Österreich 900 mittelständische Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern befragt wurden.
„Immer striktere Vorschriften im Bankensektor und strengere Eigenkapitalregeln schränken Banken bei der Vergabe von Krediten ein. Gleichzeitig gehen aber zwei Drittel der Betriebe in Österreich von steigenden Finanzierungskosten in diesem Jahr aus. Um diesen erhöhten Kapitalbedarf stemmen zu können, müssen die mittelständischen Unternehmen ihre Finanzierung auf eine breitere Basis stellen und diversifizieren“, erklärt Andreas Steiner-Posch, Geschäftsführer Capital & Debt Advisory bei EY Österreich.

Sogenannte Innenfinanzierung und Bankdarlehen

Der österreichische Mittelstand hält es bei der Finanzierung gerne „klassisch“: Am beliebtesten ist die Innenfinanzierung (55 Prozent), auf Platz zwei folgen Bankdarlehen (50 Prozent). Immerhin 42 Prozent setzen am liebsten auf Leasing. Jeweils rund ein Fünftel der Unternehmen finanziert sich über öffentliche Förderprogramme oder Kapital aus Gesellschafteranleihen.
„Infolge der Wirtschaftskrise hat das Rating einen deutlich höheren Einfluss bekommen. Gleichzeitig müssen weniger erfolgreiche und kleinere Unternehmen in Österreich deutlich stärker auf Bankkredite setzen – an die sie aber deutlich schwieriger kommen. Dem österreichischen Mittelstand droht eine Zweiklassengesellschaft, die immer stärker auseinanderdriftet. Um dem entgegenzuwirken, sollten sich mittelständische Betriebe auch mit alternativen Finanzierungsformen auseinandersetzen“, so Steiner-Posch.
Allerdings rechnet momentan nur rund jedes achte Unternehmen damit, dass alternative Finanzierungsinstrumente wie Leasing, Schuldscheindarlehen oder Factoring im Jahr 2017 wichtiger für sie werden. Vier von fünf Betrieben gehen hingegen von einer unveränderten Bedeutung aus.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2017

Horrorzahlen bezüglich Jobverlusten durch Digitalisierung falsch

Horrorzahlen bezüglich Jobverlusten durch Digitalisierung falsch© piqs.de/alex

Eine Studie des IHS relativiert die Bedrohung durch die digitale Transformation. Weit weniger Jobs als befürchtet sind gefährdet.

Rund 9 Prozent aller Arbeitsplätze – das sind rund 360.000 – sind mittelfristig in Gefahr durch die Digitalisierung wegzufallen. Wesentlich weniger also, als die in einer US-Studie aus 2013 behaupteten 40 oder 50 Prozent. Woran der Unterschied liegt, erklärt IHS-Direktor Martin Kocher wie folgt: „Wir wissen selbstverständlich nicht, was in 100 Jahren passieren wird, aber für die nächsten 10-20 Jahre sind die Schätzungen der US-Studie maßlos übertrieben.“
Im Auftrag des Sozialministeriums hat das Institut für Höhere Studien (IHS) erstmals eine detaillierte Schätzung über mögliche Folgen der fortschreitenden Digitalisierung für den heimischen Arbeitsmarkt erstellt. Das IHS hat zunächst die Bewertung des Automatisierungspotentials der einzelnen US-Berufe der Originalstudie herangezogen. Danach wurde der Anteil der Tätigkeitsstruktur, der durch Maschinen oder Algorithmen substituierbar ist, für alle Beschäftigten in Österreich sowie auf Ebene der neun Berufshauptgruppen und der detaillierteren 43 Berufsgruppen berechnet.

Bildung ist Schutz
Im Unterschied zu der Originalstudie wird in der IHS-Studie nicht unterstellt, dass alle Beschäftigen im gleichen Beruf auch die gleichen Tätigkeiten ausüben, sondern es wurden die individuellen Tätigkeitsstrukturen der Erwerbstätigen anhand von Tätigkeitsbeschreibungen berücksichtigt. Können mehr als 70 Prozent der Aufgaben eines Jobs durch maschinelle Prozesse übernommen werden, gilt dieser Arbeitsplatz mittelfristig als gefährdet.
Sieht man sich die einzelnen Berufsgruppen und die vorhandenen Beschäftigungsstrukturen im Detail an, zeigt sich, dass Arbeitnehmer, die lediglich über einen Pflichtschulabschluss verfügen, am stärksten vom potentiellen Verlust ihrer Stelle durch Digitalisierung betroffen sind: Hilfsarbeiter und Handwerker machen gemeinsam über 50 Prozent der insgesamt gefährdeten Stellen aus. „Aus Sicht des IHS sind Investitionen in möglichst treffsichere Qualifikationsprogramme und ein, die Digitalisierung antizipierendes, Bildungssystem der Schlüssel dazu, dass per Saldo durch die Digitalisierung in Österreich sogar Jobs geschaffen werden.“, sagt Kocher.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2017

Erfindungsreichtum aus Niederösterreich

Erfindungsreichtum aus Niederösterreich© piqs.de/ilagam

... mit zweithöchsten Zuwachs an Patentanmeldungen österreichweit.

Das österreichische Patentamt hat im vorigen Jahr 366 Erfindungen von Niederösterreichern oder niederösterreichischen Unternehmen registriert. Wie die Registrierungsbehörde verlautbarte, rangiert das Bundesland mit diesen Patentanmeldungen und Gebrauchsmustern im österreichweiten Bundesländer-Ranking auf Platz vier.

Im Vergleich zwischen 2015 und 2016 zeigt sich ein Zuwachs von 730 auf 831 neue Registrierungen, umgerechnet 14 Prozent. Niederösterreich belegt damit den zweiten Platz hinter Wien (1.739 Anmeldungen) und vor Oberösterreich (688). Bundesweit registrierte das Patentamt 2016 insgesamt 2.574 neue Erfindungen aus Österreich. „Ein beginnender Konjunkturaufschwung spiegelt sich immer sofort in steigenden Markenanmeldungen wieder“, so das Patentamt in einer Aussendung.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2017

Die Frage nach dem Wie und Wann

Die Frage nach dem Wie und Wann© piqs.de/divi ded

Unsicherheiten und Lösungsmöglichkeiten für digitale Strategien bestimmen unternehmerische Agenda.

Die digitale Transformation betrifft Betriebe jeder Größenordnung und geht quer durch alle Branchen. Unternehmen ist die nötige Auseinandersetzung mit der Thematik bewusst, eine Studie von Fujitsu Technologies mit 650 internationalen Unternehmen zeigt allerdings Unsicherheiten bei den Themen Planung und Umsetzung: nur jeder vierte Unternehmer ist sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, mehrheitlich fehlt eine klare Strategie.
Es ist zudem schwierig bei der Fülle an neuen Technologien den Überblick zu bewahren und das gilt primär für standort-, abteilungs- oder bereichsübergreifende Anwendungen. Auch bereits bestehende Infrastrukturen digital abzubilden und zudem möglichst alle Prozesse entlang der unternehmerischen Wertschöpfungskette zu verknüpfen wird als große Herausforderung empfunden.

Flexiblen Plattform-Lösungen
Experten raten entsprechend zu flexiblen Plattform-Lösungen, die bestehende Systeme wie auch neue Services ermöglichen und dabei auch die Zusammenarbeit mit mehreren Anbietern gewährleisten. Fujitsu setzt hier beispielsweise auf die digitale Business-Plattform „MetaArc“, die sowohl neue Anwendungen wie auch vorhandene IT-Architekturen einbindet.
„MetaArc verbindet die Verwaltung bestehender IT-Systeme mit der Nutzung neuer digitaler Lösungen wie etwa Big Data oder Cloud-Services und das ganze als offenes System wo auch verschiedene Anbieter eingebunden werden können“, so Wilhelm Petersmann von Fujitsu. Ein Schwerpunkt beim Thema bereichsübergreifende Verschränkung von Prozessen liegt auch in der Vernetzung moderner Kommunikationstechnologien mit nach gelagerten IT-Strukturen und –Services. Hier können sowohl unternehmensinterne wie auch kundenorientierte Dienste nutzungsorientiert vereinfacht und optimiert werden.

Vorzeigeprojekt Verkehrs- und Shoppingzentrum Wien Mitte – The Mall
Beim Verkehrs- und Shoppingzentrum Wien Mitte – The Mall war beispielsweise gefordert die Gegebenheiten als öffentlicher Verkehrsknotenpunkt mit den Kundenbedürfnissen des größten innerstädtischen Einkaufszentrums zu verbinden. Dabei sollten insbesondere die für die dortigen Handelsbetriebe wichtigen Besucherströme erfasst sowie ausgewertet werden, inklusive der Einbindung der zahlreichen Bahnlinien.
Kapsch BusinessCom entwickelte eine Analyseplattform mit optischen Sensoren an allen Ein- und Ausgängen des Gebäudes sowie an allen inneren Übergängen. Damit nur die im sogenannten Quellbereich eintreffenden Personen gezählt werden können und um Doppelzählungen zu vermeiden, wurde eine ebenso eigens entwicklete Smart-Tripware-Lösung mit einer Art virtueller „Stolperdraht“ geschaffen.
„Bahnhof und Shoppingcenter schaffen eine entsprechend hohe Besucherfrequenz und exakte Zahlen sind gerade im Handel unerlässlich. Kapsch setze eine nach unseren Vorstellungen entwickelte und flexibel erweiterbare Lösung um mit der wir unsere Ressourcen besser einsetzen und etwa Marketingaktivitäten leichter messen können“, so Florian Richter, Center Manager Wien Mitte – The Mall.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2017

Trust as a high-yield investment in e-commerce

Trust as a high-yield investment in e-commerce © Klarna

It almost sounds like a paradox.

An Expert Comment by Christian Renk, Manging Director from Klarna Austria. In the high-tech segment of the electronic trade in goods and services everything centres around one primeval requirement: trust.
The buyer trusts the dealer is reputable and is shipping goods that are free from any defects while the seller, for their part, is counting on the customer being able to place the order and pay after receipt at the latest. Whereas in static retail trust can be built up easily and is correspondingly stable as a result, for example, of people interacting, in e-commerce it’s a question of “systemic trust”, of trust in the system of handling and processing a purchase.

Transparent routes for payment

Successful online shops and online retailers see trust as capital. Slowly built, easily eroded by irritations and quickly lost by bad decisions, making it more difficult to retain long-term customer loyalty. Online retailers know this and include features in their website to generate trust. This includes, for example, providing sufficient information about products, having an appealing online shop design or creating short, transparent routes through to payment.
If operators of online shops consistently incorporate these trust elements, consumers can then trust in an irritant-free and risk-free purchase process. In doing so, the trust system will generate clear expectations: “What worked for my neighbour or work colleague yesterday or the day before should work just as well for me too.”

Secure versions of purchase
Trust – in the online retailer, in the technology used and in all the actors involved – is therefore vital to people deciding to make a purchase. The payment itself is critically important. Established and standardised as well as fast and secure payment methods should be included in the online shop’s offer.
Innovations too, such as direct banking procedures based on (trusted) online banking or secure versions of purchase on account have been tested with consumers and proved popular and correspondingly underpin the trust factor in e-commerce.

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red/czaak; translation by economy, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2017

Zocken als neue Therapie gegen Depressionen

Zocken als neue Therapie gegen Depressionen© Bilderbox.com

Durch gezieltes Training mit Videospielen werden Depressionen für Betroffene kontrollierbarer.

Videospiele und Anwendungen zum Gehirntraining werden immer häufiger als effektiver Ansatz zur Behandlung von Depressionen angepriesen. Forscher der University of California gehen nun einen Schritt weiter. Werden die Spieler in Games mit persönlichen Erinnerungen konfrontiert, nutzen sie diese häufiger, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. So könnten Videospiele eine gut umsetzbare und weniger zermürbende Behandlungsoption darstellen. Die Botschaften und damit in Zusammenhang stehende Spiele zielten in den Tests auf Depressionen ab.
Die Experten verglichen die Nutzung der Games mit einem regelmäßigen Training, bei dem man versucht, sein Bestes zu geben. Durch den Einsatz von sechs Drei-Minuten-Spielen zeigte sich, dass sie den Nutzern dabei halfen, ein Gefühl der Kontrolle über ihre Krankheit zu bekommen. Bei jedem Spiel handelte es sich um eine Adaption von bereits erprobten neurophysiologischen Trainingseinheiten.

Keine langfristigen Effekte
Wurde die Depression als etwas dargestellt, dass durch innere Ursachen ausgelöst wird, so ermöglichte eine App für das Gehirntraining den Usern das Gefühl, dass sie etwas für die Kontrolle ihrer Depressionen tun konnten. So könnten derartige Spiele helfen, kognitive Veränderungen einzuleiten.
Wurden Depressionen als etwas dargestellt, das durch äußere Faktoren hervorgerufen wurde, wurde mehr Zeit mit dem Spielen verbracht. Auch hier könnte das Gefühl, die Situation kontrollieren zu können, eine Rolle spielen. Die Forscher Subuhi Khan und Jorge Pena gehen jedoch davon aus, dass diese Wirkung auf die direkte Nutzung zurückzuführen war und sehr wahrscheinlich keine langfristigen Vorteile bringt. Die aktuelle Studie hat nicht untersucht, ob Videospiele Depressionen tatsächlich verringern.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2017

System der Künstlichen Intelligenz lernt durch Bestrafung und Belohnung

System der Künstlichen Intelligenz lernt durch Bestrafung und Belohnung© Bilderbox.com

Ein simpler Forschungsansatz beweist, dass KI-Systeme ihr Wissen ähnlich wie Menschen für verschiedene Tätigkeiten einsetzen können, ohne im Vorfeld spezifisch trainiert worden zu sein.

Forscher des chinesischen Suchmaschinenriesen Baidu nutzen Modelle der Belohnungen und Bestrafungen, um KI-Systeme zu trainieren. Jedes Mal, wenn eine Künstliche Intelligenz im virtuellen 2D-Labyrinth an einer Wand anstieß, wurde sie bestraft. Konnte ein Objekt hingegen erfolgreich lokalisiert werden, folgte eine Belohnung. Der virtuelle Agent hat so nicht nur mit einem Begriff verknüpfte Gegenstände erkannt, sondern entwickelte auch ein grundlegendes Verständnis für Grammatik.

"Bei diesem Ansatz handelt es sich um ein behavioristisches Lernmodell, wie es in den 1950er-Jahren noch üblich war. Vor allem im menschlichen Kontext könnte man daher anmerken, dass diese Vorgehensweise etwas überholt erscheint", erläutert Peter Purgathofer vom Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der TU Wien.

Kein Training
Den Forschern zufolge ist die Durchführung einer neuen Aufgabe für Menschen leicht, während KI-Systeme noch Probleme damit haben. Obwohl diese beispielsweise wissen, wie eine Drachenfrucht aussieht, können sie den Befehl "Schneide die Drachenfrucht mit einem Messer!" erst ausführen, wenn sie mit einem Datensatz trainiert worden sind, der exakt diese Anweisung enthält. Im Gegensatz dazu hat der virtuelle Agent demonstriert, dass er das Wissen um die Erscheinung einer Drachenfrucht sowie die Aufgabe "Schneide X mit einem Messer!" erfolgreich miteinander verbunden hat, ohne explizit mit diesem Befehl trainiert worden zu sein.

Obwohl es sich hierbei um einen simplen Forschungsansatz handelt, stellt er unter Beweis, dass KI-Systeme ihr Wissen ähnlich wie Menschen für verschiedene Tätigkeiten einsetzen können, ohne im Vorfeld mit der spezifischen Aufgabenstellung konfrontiert worden zu sein.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2017

Massive Probleme ohne Sprachkenntnisse

Massive Probleme ohne Sprachkenntnisse© Bilderbox.com

Die Integration am Arbeitsmarkt ist Österreich im internationalen Vergleich gut gelungen. Düster schaue es hingegen bei Bildung und Wohnen aus.

Menschen mit Migrationshintergrund, die gut deutsch können und aus der EU kommen, haben am Arbeitsmarkt kaum schlechtere Chancen als Inländer. Besonders schwierig ist die Situation hingegen für Personen mit türkischen Wurzeln sowie für Zuwanderer von außerhalb Europas, so das Ergebnis einer WIFO-Studie.
Die Beschäftigungsquote unter den im Ausland Geborenen in Österreich war im Jahr 2012 um 7,2 Prozentpunkte niedriger als unter den im Inland Geborenen. Am geringsten ist die Erwerbsbeteiligung bei Menschen, die im Alter zwischen 15 und 24 Jahren nach Österreich zuwanderten. Dies stehe im Einklang mit einer Reihe von internationalen Studien. Weiters halten die Experten des WIFO fest: "Die Erwerbsintegration fällt für Menschen, die aus Asylgründen zuwanderten, und für Familienmigranten deutlich schlechter aus als für Arbeitsmigranten."

Schule früher verlassen
Der Anteil derer, die früh die Schule verlassen, ist unter den im Ausland geborenen Jugendlichen um 11,5 Prozentpunkte höher. "Damit sind diese Unterschiede in Österreich die höchsten unter den traditionellen Zuwanderungsländern", heißt es in der WIFO-Studie. Studienautor Peter Huber bringt es auf den Punkt: "Die zweite Generation ist nicht dort, wo Bürger mit österreichischen Hintergrund sind."
Ein weiteres Problem, insbesondere bei Zuwanderern aus den neuen EU-Ländern, sei die schlechte Anerkennung von Qualifikationen, wodurch diese Menschen oft unterqualifiziert beschäftigt seien. Auffallend sei, dass die Ungleichgewichte am Arbeitsmarkt zwischen inländischen und ausländischen Frauen größer seien als bei Männern. Fazit des WIFO: Österreich sei der Integration von Migranten in keiner der analysierten Dimensionen – Arbeitsmarkt, Bildung, Wohnen, Gesundheit, soziale Integration – im Spitzenfeld.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.04.2017

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