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28. März 2024

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Im Zentrum steht die ganze Familie

Im Zentrum steht die ganze Familie© NLK_Reinberger

Niederösterreich übernimmt Vorreiterrolle bei Betreuung von Kleinstkindern. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Barbara Schwarz fixieren neues Familienpaket mit 65 Mio. Euro. Die neue Initiative bezieht mit dem Pflegebereich auch generationenübergreifende Unterstützung ein.

In Niederösterreich werden aktuell in 1.050 Landeskindergärten rund 52.000 Kinder betreut, darunter auch Kleinstkinder ab 2,5 Jahren, wo das Land vergleichweise eine Vorreiterrolle einnimmt. „Die Kleinstkinderbetreuung ist ganz entscheidend, dieses Anbot wird immer mehr nachgefragt und daher starten wir nun eine Initiative für 100 zusätzliche Betreuungsgruppen“, erläutert LHF Johanna Mikl-Leitner. „Wir wollen für unsere Familien nicht Vormund sein, sondern Partner.“

Grundlagen einer modernen Familienpolitik
Insgesamt stehen dafür 65 Millionen Euro bis 2020 bereit. Um die Gemeinden in der Kinderbetreuung zusätzlich zu unterstützen, wird ein eigenes Aktionsteam installiert. Hier können sich die Gemeinden Informationen einholen oder gezielte Beratungsgespräche führen. Die Unterstützung von Gemeinden und Familien betrifft neben der Errichtung auch den laufenden Betrieb, hier wird die Landesförderung um 25 Prozent auf 22.000 Euro pro Gruppe und Jahr erhöht.
Als weitere Punkte des neuen Familienpakets führte die Landeshauptfrau die verstärkte Förderung der Tageseltern sowie eine direkte Unterstützung der Eltern an. „Ziel ist, Niederösterreich zum Mutterland moderner Familienpolitik zu machen“, so die Landeschefin. Neben der Erhöhung der Gruppen-Unterstützung für die Kleinkinderbetreuung (Anm. von 17.500,- auf 22.000,-) werden auch die Landesbeiträge im Bereich der Tageseltern bei den 0- bis 3-Jährigen um 25 Prozent erhöht.

Pflege als generationenübergreifender Schwerpunkt
Landesrätin Barbara Schwarz verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Erhöhung der Einkommensgrenzen. Diese sind schon jetzt sozial gestaffelt und werden nun zwischen 350 und 900 Euro angehoben. Eine Höchstförderung von 75 Prozent der anerkannten Kosten ist dadurch auch für eine Familie mit zwei Kindern und einem Familien-Nettoeinkommen von 2.900 Euro möglich, zuvor waren es 2.350 Euro. Bei einer Alleinerzieherin mit einem Kind darf das Netto-Einkommen 1.750 Euro betragen. Für diese Maßnahme „nehme man seitens des Landes rund eine Million Euro in die Hand“, so die Landesrätin.
„Es geht uns aber auch darum, die Familien in der ganzen Breite aller Generationen zu unterstützen“, betont Schwarz auch die Bedeutung der Pflege. In diesem Zusammenhang wies sie etwa auf die Urlaubsaktion für pflegende Angehörige hin, wo die Unterstützung von 140 auf 175 Euro (für einen Urlaubsort in Österreich) sowie von 180 auf 225 Euro (für einen Urlaubsort in Niederösterreich) angehoben wird. „Auch der Bereich der Kurzzeitpflege wird ausgebaut“, so Landesrätin Schwarz, verantwortlich für die Ressorts Bildung, Familie und Soziales in Niederösterreich. Für die Kurzzeitpflege werden ab sofort zehn Prozent aller im Rahmen der Ausbauoffensive für die Pflegeheime neu errichteten Betten reserviert.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 26.01.2018