Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

19. März 2024

Search form

Search form

Klein und kleiner oder Mikro und Nano

Klein und kleiner oder Mikro und Nano© piqs.de/sascha loebbert

Neues Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen zur Erforschung kleinster Teilchen und Mikroelektronik in Wien eröffnet. Schwerpunkt sind Zukunftstechnologien für E-Mobilität oder Umwelttechnologien.

Die Abmessungen von Nanostrukturen verhalten sich zu Gegenständen des Alltags ähnlich wie der menschliche Körperumfang zur Größe der Erde. Das neue Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen (ZMNS) soll nun in diesen Bereichen innovative Ideen von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung entwickeln.
Primärer Forschungsgegenstand sind dabei kleinste Bauteile mit großer technologischer Bedeutung, die in weiterer Folge etwa in neuartigen Solarzellen, in Hochleistungstransistoren für Hybridautos, in Sensoren und Detektoren im Mikroformat oder in der generellen Mikro- und Nanoelektronik eingesetzt werden können. Ein weiteres Feld ist der Umgang mit neuen Materialien, durch die Bauteile andere elektronische Eigenschaften annehmen können.

Rahmenbedingungen und Strategie
"Im ZMNS wird einerseits an eigenen Projekten von der Grundlage bis zur Anwendung geforscht, es werden aber auch wesentliche Bauteile für andere Forschungsgruppen der TU Wien hergestellt“, erläutert Sabine Seidler, Rektorin der TU Wien. „Internationale Kooperationen mit Wissenschaft und Industrie liefern neue Ansätze und garantieren den direkten Know-how-Transfer“, so Seidler weiter.
„Ich freue mich über so gelungene Initiativen wie dieses neue Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen. Ein sichtbares Zeichen für Spitzenforschung in der Stadt", unterstreicht auch Heinz Faßmann, Wissenschaftsminister. „Neben der steigenden Finanzierung der Universitäten setzen wir auch im Bereich der Forschungsförderung in den nächsten Jahren wichtige Impulse. Wissenschaft und Forschung sind wesentliche Grundlagen für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes“, so Faßmann in Anlehnung an das um 15 Prozent erhöhte Globalbudget der TU-Wien für die nächsten Jahre.
Der neue Standort des Zentrums für Mikro- und Nanostrukturen ist der Campus Gußhausstraße im vierten Wiener Gemeindebezirk. Am ehemaligen Standort einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden Kunstgießerei wurden über 5.000 Quadratmeter saniert oder neu errichtet. Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und TU Wien haben rund 22 Millionen Euro in das Projekt investiert. Entstanden sind etwa 18 Labors und 60 Büroarbeitsplätze sowie zahlreiche Lehr- und Seminarräume.
Zu den Forschungsschwerpunkten siehe nebenstehenden Bericht „E-Mobilität, Solarenergie oder Umwelttechnik“.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2018