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19. März 2024

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Erfindungsreichtum bei Licht, Lesen und Wohnen

Erfindungsreichtum bei Licht, Lesen und Wohnen© Österreichisches Patentamt_Christian Husar

Staatspreise Patent 2018 gehen an Tiroler Lichtpionier für Lebenswerk, an TU-Wien für mobilen Sehbehelf und an Start-Up zweier FH-Studenten für soziales Wohnprojekt. 248 Einreichungen in Kategorien Patent, Marke und Lebenswerk bei von Patentamt und BM für Verkehr, Innovation und Technologie ausgelobter Prämierung österreichischer Erfinder.

Beim von Österreichischen Patentamt und BM für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) veranstalteten Staatspreis für innovative Patente stand heuer bei den ausgezeichneten Projekten das Thema Soziales im Vordergrund. Mariana Karepova, Präsidentin des Österreichischen Patentamtes und Norbert Hofer, Bundesminister BMVIT prämierten die von der unabhängigen Staatspreis-Jury nominierten Sieger in den drei Kategorien Lebenswerk, Patent und Marke.

Verbesserte Arbeitsbedingungen durch helles wie angenehmes Licht
Den Staatspreis für sein Lebenswerk erhielt dabei Christian Bartenbach, 88-jähriger Erfinder, Unternehmer und Hochschullehrer aus Tirol. Bartenbach erfand die sogenannte Spiegelrasterleuchte und machte daraus einen globalen Exportschlager. Die durch Leuchtkästen mit quer liegenden Spiegel blendfreien Beleuchtungsobjekte erhellen gleichmäßig Schulen, Flughäfen, Büros oder OP-Säle auf der ganzen Welt und verbessern damit auch die jeweiligen Arbeitsbedingungen. Möglich macht das Bartenbachs patentierte Dark-Light-Technik, wo Betrachter durch die Reflektortechnik weder von der Lichtquelle noch von deren Spiegelbild im Reflektor geblendet wird.

Mobiler Sehbehelf für Blinde und Sehbehinderte
Gold in der Kategorie Patent holte sich die TU-Wien für den sogenannten Braille-Ring, ein kleines und leicht transportable Lesegerät für blinde und sehbehinderte Menschen (economy berichtete). das sich insbesondere „für schnelle Nachrichten am Smartphone“, so die Entwickler Michael Treml, Wolfgang Zagler und Dominik Busse. Der „in jede Westentasche passende Ring“ übermittelt dem „lesenden“ Finger die jeweils rotierenden Braille-Buchstaben und diese Rotation ermöglicht flüssiges Lesen. Die Erfindung braucht auch wesentlich weniger mechanische Teile und ist dadurch entsprechend günstiger in der Herstellung.

Platz ist in der kleinsten Hütte
Die Gewinner der Kategorie Marke verfolgen mit ihrem Siegerprojekt LibertyDotHome ebenso einen sozialen Aspekt. Inspiriert von der amerikanischen Tiny-House-Initiative entwickelten die FH-Studenten Markus Hörmanseder und Philipp Hüttl ein in Summe nur 6,4 m2 klein-großes Haus bestehend aus Schlaf- und Wohnzimmer sowie Küche und Bad in einem. Jedes siebte verkaufte Modul ermöglicht zudem ein kostenfreies Häuschen für soziale Zwecke. Primärer Nominierungsgrund für die Staatspreis-Jury war auch das Logo, das die „Kombination von Produkt und sozialem Engagement originell und zeitgemäß verbindet.“

12.000 Österreichische Patente jährlich und eine neue Kategorie
Der Staatspreis Patent wird im 2-Jahres-Rhytmus und heuer zum zweiten Mal vergeben. Als zusätzlicher Preis wurde diesmal die Kategorie „Lebenswerk“ ins Leben gerufen.
„12.000 Patente meldet das Erfinderland Österreicher jährlich weltweit an. Ein eigenes Patent und Marke sind schon die Krönung. Aber „das“ klügste Patent und „die“ kreativste Marke Österreichs zu haben, ist der schönste Lohn für die harte Arbeit hinter den Einreichungen“, kommentiert BM Norbert Hofer. „Ich wünsche allen ErfinderInnen, dass ihre Ideen Exportschlager werden - so wie die Innovationen von Christian Bartenbach“, betont der Innovationsminister.
„Alle zwei Jahre können wir mit ganz Österreich teilen, feiern und beklatschen, was uns täglich im Patentamt begegnet. Heuer haben wir mit den Gewinnern ein besonderes Glück – sie haben Dinge entwickelt, die High-Tech mit sozialem Engagement in Einklang bringen“, unterstreicht auch Mariana Karepova, Präsidentin des Österreichischen Patentamtes.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 15.11.2018